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Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux
Autoren: Stephen Baxter
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diese Ziele auch. Er spricht von neuen Machtstrukturen – repräsentativen Räten, die allen Völkern des Mantels ein Mitspracherecht in wichtigen Dingen eröffnen.«
    »Wer Hork kennt«, sagte Dura, »vermag das nicht so recht zu glauben.«
    »Glauben Sie es trotzdem«, sagte Muub nachdrücklich. »Hork ist kein Traumtänzer, Dura. Er stellt sich den Realitäten und handelt entsprechend. Er weiß, daß ohne das uralte Wissen der Menschlichen Wesen – ohne die Hintergrundinformationen zu den Kern-Kriegen und den Hinweis auf die Möglichkeit, Stücke der alten Technik zu bergen – die Stadt von den Xeelee ausgelöscht worden wäre, ohne daß wir überhaupt gewußt hätten, wie uns geschah. Vielleicht wäre die gesamte Rasse vernichtet worden… Wir sind aufeinander angewiesen. Hork weiß das und wird diese Erkenntnis institutionell umsetzen. Die heutige Litanei ist ein Beleg seines guten Willens. Vielleicht gelingt es uns, eine neue, ganzheitliche Philosophie zu entwerfen, welche die besten Elemente aller Richtungen in sich vereinigt – die Philosophie der Xeelee und der Anhänger des Rads – und einen neuen Glauben ins Leben zu rufen, der als Richtschnur für unser Handeln dient…«
    Dura lachte. »Möglicherweise. Aber zuerst müssen wir die Stadt wiederaufbauen.«
    Adda rieb sich die Nase. »Vielleicht. Aber ich glaube nicht, daß wir dabei auf die Unterstützung von Farr zählen können.«
    »Nein«, sagte Dura. »Er ist entschlossen, mit einer verbesserten Version des ›Fliegenden Schweins‹ ins Quanten-Meer zu tauchen und die Kolonisten zu suchen. Aber er weiß auch, daß er zuerst seine eigene Welt wiederaufbauen muß, bevor er sich auf die Suche nach neuen begibt…«
    »Da hat er sich aber viel vorgenommen«, sagte Muub mit einem dünnen Lächeln. »Etliche Städter sind von dem fasziniert, was Sie über die Kolonisten… und die riesigen Maschinen der Ur-Menschen am Nordpol herausgefunden haben. Natürlich sind wir nicht in der Lage, uns weiter als einige Dutzend Meter vom Südpol zu entfernen, ganz zu schweigen von einer Überquerung des Äquators… aber wir werden einen Weg finden.«
    »Weshalb sollte es überhaupt einen Weg geben?« fragte Adda zynisch. »Schließlich ist dieser Stern eine lebensfeindliche Umgebung. Die Störfälle sind der beste Beweis dafür. Es gibt keine Garantie, daß wir unseren Entwicklungsstand jemals wesentlich steigern werden. Immerhin haben die Ur-Menschen unseren Tod einkalkuliert, als sie uns im Stern aussetzten; in ihren Augen hatten wir keine Zukunft.«
    »Vielleicht«, sagte Muub lächelnd. »Vielleicht auch nicht. Was, wenn die Ur-Menschen überhaupt nicht beabsichtigt hatten, daß wir beim Zusammenstoß des Sterns mit dem Ring vernichtet würden? Was, wenn die Ur-Menschen uns einen Fluchtweg aus dem Stern offengehalten haben?«
    »Wie das Wurmloch zum Planeten…«, sagte Dura.
    »Oder«, sagte Muub, »sogar ein Schiff – einen Luft-Wagen, der auch außerhalb des Sterns einsetzbar ist.« Mit einem Ausdruck der Unzufriedenheit schaute er zur Kruste auf. »Was wohl hinter dem Dach unserer Welt liegt? Die Sterne, die Sie gesehen haben, Dura -Tausende, Millionen, von denen jeder vielleicht menschliches Leben trägt. Keine Menschen wie wir, und doch Menschen, die alle von derselben Ur-Rasse abstammen… Und im Hintergrund die Ur-Menschen selbst, die noch immer ihre hochfliegenden Ziele verfolgen. Was würde ich dafür geben, das alles einmal zu sehen! Ja, Adda; viele von uns sind sehr neugierig auf das, was sich vielleicht am Nordpol befindet…
    Und selbst dadurch werden wir nur einen Bruchteil der wahren Geschichte des Universums erfahren. Welchen Zweck erfüllt Bolder’s Ring? Welche Absichten verfolgen die Xeelee – wer und wo ist der Feind, den sie anscheinend so sehr fürchten?« Er lächelte sehnsüchtig. »Bevor ich sterbe, möchte ich noch eine Antwort auf diese Fragen…«

    Im offenen Herzen der mehrere hundert Mannhöhen entfernten Stadt ertönten Sirenen: Hork rief die Bürger zusammen. Muub verabschiedete sich hastig von seinen Freunden.
    Adda und Dura schwammen auf das Zentrum der Trümmerwolke zu. Sie ergriff seine Hand.
    »Wir haben einen weiten Weg zurückgelegt, Tochter von Logue«, sagte Adda.
    Dura schaute ihn prüfend an, doch sein Gesichtsausdruck verriet nicht die geringste Ironie; sein Auge blickte so mild, wie sie es bisher nur selten gesehen hatte.
    Sie nickte. »Das ist wahr…« Und manche sind sogar noch etwas weiter gegangen als die
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