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WoW 13 - Sturmgrimm

WoW 13 - Sturmgrimm

Titel: WoW 13 - Sturmgrimm
Autoren: Richard A. Knaak
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Aufmerksamkeit des Vogels, und er neigte den Kopf. In den großen Ästen erkannte die Sturmkrähe eine Bewegung zwischen den steinernen Gebäuden. Jetzt ragten auch die Dächer der Häuser über die Zweige hinaus.
    Als der Vogel weiterglitt, zogen kleinere Siedlungen unter ihm vorbei. Selbst ein See glitzerte kurz unter den Blättern auf, so groß waren die riesigen Äste. Und direkt vor ihm ragte die Spitze eines Berges hervor.
    Die Sturmkrähe erreichte die ersten Äste und erhaschte ein weiteres Wunder, das darunterlag. Von dort unten herauf strahlte ein Licht, das nicht nur vom Fackelschein stammte, sondern auch kleine Teile lebendigen Mondlichts enthielt.
    Die herrliche Stadt Darnassus, Hauptstadt des auf Bäumen wohnenden Volkes, war verlockend. Auch aus der Ferne war offensichtlich, dass Darnassus es mit anderen sagenhaften Orten aufnehmen konnte, wie der Menschenstadt Sturmwind oder Orgrimmar, der Hauptstadt der Orcs.
    Der Weltenbaum sammelte genug Tau, um mehrere Flüsse, Ströme und Seen unter seinen Ästen zu speisen. Eines der Gewässer war so groß, dass ein Teil von Darnassus in es hineinreichte. Die Nachtelfen leiteten das Wasser um, um die Pracht der Tempelgärten und des atemberaubenden Wasserweges zu erhalten. Weiter im Norden auf der anderen Seite des Wassers hatten die Druiden ihr eigenes Heiligtum erbaut, die von Baumland bedeckte Enklave des Cenarius.
    Der Vogel drehte ab. Er mied nicht nur Darnassus, sondern auch die anderen unglaublichen Städte, die sich auf der Krone befanden. So einladend der Anblick auch war, lag das Ziel der Sturmkrähe doch weit darunter.
    Der große Vogel sank hinab, bis er nur noch gut zehn Meter vom Boden entfernt war, um dann mit seinem angeborenen Talent die Flügel auszubreiten und den Sinkflug zu verlangsamen. Er streckte die Krallen aus, bereitete sich auf die Landung vor.
    Kurz bevor die Sturmkrähe den Boden berührte, wuchs sie an. In nur einem Atemzug wurde sie größer als ein Mensch. Die Beine wurden dicker und länger, und die Krallen verwandelten sich in Füße mit Sandalen daran. Zur gleichen Zeit vereinten sich die Flügel, dehnten sich aus, und Finger wuchsen daraus hervor. Die Federn verschwanden, wurden von dichtem waldgrünem Haar ersetzt, das im Nacken zusammengebunden war und vorne einen dichten Bart bildete, der sich auch auf die nun bekleidete Brust erstreckte.
    Der Schnabel war zu einem Gesicht mit markanter Nase und einem breiten Mund geworden, dazu eine stets gerunzelte Stirn. Die schwarzen Federn waren Haut von dunkelvioletter Tönung gewichen. Der Gestaltwandler gehörte eindeutig zu dem Volk, das in diesem Land und auch darüber wohnte.
    Broll Bärenfell, der Nachtelf, sah wie die meisten anderen Druiden aus. Allerdings war er muskulöser gebaut und glich mehr einem Krieger als die anderen. Sein wenig friedvolles, bewegtes Leben hatte seine Gesichtszüge geprägt. Doch für die Druiden war er immer noch einer der ihren.
    Er blickte sich um. Kein anderer Druide war zu sehen, obwohl er spürte, dass sie in der Nähe waren. Das passte ihm gut. Er wollte für einen Augenblick allein sein, bevor er sich zu den anderen gesellte.
    Viele Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf. Die meisten betrafen seinen Shan'do, seinen Lehrer. Jedes Mal, wenn er nach Teldrassil zurückkehrte, dachte der breitschultrige Elf an ihn. Er wusste, dass er ohne ihn nicht der wäre, der er war. Obwohl Broll sich selbst nur für einen erbärmlichen Druiden hielt. Doch keiner der zu dieser außerplanmäßigen Versammlung erschienenen Druiden, nicht einmal Fandral, wäre hier, wenn es den legendären Malfurion Sturmgrimm nicht gegeben hätte.
    Malfurion war nicht nur ihr Anführer gewesen, er war der oberste aller Druiden, ausgebildet vom Halbgott Cenarius persönlich. Der Waldgott hatte in dem damals noch jungen Nachtelfen etwas ganz Besonderes gesehen, eine einzigartige Verbindung zur Welt, und hatte ihn gefördert. Und noch bevor Malfurions mystische Ausbildung beendet worden war, wurde er in den ersten titanischen Kampf gegen Dämonen und Verräter aus den eigenen Reihen verwickelt... wozu sogar Azshara, die Königin der Nachtelfen, und ihr verräterischer Berater Xavius gehört hatten. Wäre Malfurion nicht gewesen, würde Azeroth wahrscheinlich nicht mehr existieren.
    Die Geschichten seiner außergewöhnlichen Taten erstreckten sich über alle Zeitalter. Malfurion hatte die bemerkenswerten Jahrhunderte seines Lebens immer wieder für das Wohl seiner Welt und ihrer
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