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WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

Titel: WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals
Autoren: Aaron Rosenberg
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dein Leben ohne Kampf?«, wollte er von Rexxar wissen. »Du bist ein Krieger, du verstehst uns! Kämpfen hält uns stark!«
    »Vielleicht«, gestand das Halbblut ein. »Aber warum kämpfen, wenn es keinen Grund dafür gibt? Wenn es reiner Selbstzweck wäre? Wir müssen niemanden retten oder irgendetwas gewinnen, nicht einmal Ruhm. Diese Schlachten dienen nur dazu, den Blutrausch zu stillen, geboren aus der Liebe zur Gewalt. Und dessen bin ich überdrüssig. Ich will nicht länger daran teilhaben.«
    »Feigling!«, rief jemand, und Rexxars Augen zogen sich zusammen, als er sich zur vollen Größe aufrichtete. Er brachte die Doppeläxte auf Schulterhöhe.
    »Tritt vor und wiederhole das«, drohte er. »Tritt vor, wo ich dich deutlich sehen kann, und nenn mich noch einmal Feigling! Dann wirst du schon sehen, ob ich vor einem Kampf zurückschrecke!«
    Keiner bewegte sich, und nach einer Sekunde schüttelte Rexxar den Kopf, ein Lächeln lag auf seinen markanten Zügen.
»Ihr
seid die Feiglinge«, verkündete er und spie die Worte aus. »Ihr seid zu ängstlich, um außerhalb der Lügen und Versprechungen zu leben, die euch gemacht wurden. Ihr habt keinen Mut und keine Ehre. Deshalb kann man euch nicht trauen. Von jetzt an traue ich nur noch den Tieren.«
    Grom hatte gemischte Gefühle, als er den großen Krieger gehen sah. Wie konnte Rexxar es wagen, sie jetzt zu verlassen, wo sie unbedingt zusammenbleiben mussten? Andererseits, wer konnte es ihm verdenken? Er gehörte nicht einmal im eigentlichen Sinne der Horde an. Weil die Mok'Nathal nie den Schergrat verlassen wollten. Groms Wissen nach hatte nur Rexxar sich der Horde angeschlossen und im Ersten und Zweiten Krieg gekämpft. Und was hatte es ihm eingebracht? Er hatte seine Welt verloren, sein Volk und selbst seinen Begleiter, den Wolf. War es da ein Wunder, dass der Halb-Orc sich betrogen fühlte?
    »Niemand verlässt die Horde«, rief jemand. »Wir sollten ihn an den Ohren zurückschleifen oder töten!«
    »Er hat uns alle beleidigt«, bemerkte ein anderer. »Er sollte für diese Anmaßung sterben!«
    »Wir brauchen seine Kraft«, konterte ein dritter. »Wir können es uns nicht leisten, ihn zu verlieren!«
    »Genug!«, brüllte Grom und sah sie an. Die Zwischenrufer verstummten. »Lasst ihn ziehen«, befahl er. »Rexxar hat der Horde gut gedient. Lasst ihm nun seinen Frieden.«
    »Und was ist mit uns?«, wollte einer der Krieger wissen. »Was machen
wir
jetzt?«
    »Wir wissen, was zu tun ist«, antwortete Grom. »Diese Welt ist nun unsere Heimat. Lasst uns darin leben.«
    Aber als sie nickten und zum Feuer zurückgingen, um sich leise über Pläne, Siege und Nachschub zu unterhalten, kamen Grom Rexxars Worte wieder in den Sinn.
    Ein Teil von ihm fragte sich, ob sie jemals das wiederfinden würden, was sie vor langer Zeit verloren hatten: ihren Frieden.
     
     

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG
     
    Turalyon kam aus dem Spalt und blinzelte. »Ist... ist das... Draenor?«
    Sie waren Draenors Vernichtung entgangen, indem sie in eine andere Welt geflohen waren. Eine, die sie kaum verstehen konnten.
    Khadgar und die anderen Magier hatten sie vor den Erschütterungen abgeschirmt, die durch den Spalt gedrungen waren. Und nachdem es ruhiger geworden war, waren sie zurückgekehrt.
    Sie hofften, Kameraden zu finden, die überlebt hatten. Aber als er erkannte, was geschehen war, blieb Turalyon stehen und sah sich um. Nur Allerias Ziehen an seiner Hand erinnerte ihn daran, dass er beiseitetreten musste, damit die anderen nachkommen konnten.
    »Ja. Oder zumindest das, was davon übrig geblieben ist«, sagte Khadgar. Turalyon erkannte das Geröll, das einst das Dunkle Portal gewesen war, mit der Ehrenfeste und der Höllenfeuerzitadelle in der Ferne. Die aufgeplatzte rote Erde sah aus wie immer. Aber der Himmel...!
    Von dort oben waberten jetzt neue Farben, und Bänder aus Licht zogen sich darüber, die niemals den Boden berührten.
    Die Sonne war verschwunden, der Himmel dunkelrot, aber Turalyon konnte den Mond über ihnen stehen sehen, der größer wirkte als je zuvor. Eine zweite rötliche Sphäre befand sich tief am Horizont, und eine hellblaue schwebte direkt darüber. Irrlichter flogen hin und her.
    Und während der Boden dieselbe Farbe und Konsistenz wie zuvor besaß, sah Turalyon nicht weit entfernt einen Keil zerborstener Erde, der vielleicht dreißig Meter hoch aufragte. Er bewegte sich leicht in den wilden Winden, die um sie herum tobten, blieb aber sonst an Ort und Stelle liegen.
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