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WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

Titel: WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals
Autoren: Aaron Rosenberg
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zahlreich wie Mücken. Sie griffen die belagerten Orcs an und überwältigten einen nach dem anderen.
    Wie konnten seine Leute solch eine Niederlage verwinden? Wo war Schicksalshammer? Gratar entdeckte keine Spur des massigen, mächtigen Häuptlings. Was war auf der anderen Welt passiert?
    Er beobachtete immer noch fasziniert, als sich Schritte näherten. Gratar riss sich mühsam von der Szene los und sah, dass Brodog nicht allein zurückgekehrt war. Einer der Begleiter war größer und stärker als jeder Orc, hatte milchweiße Haut und markante Gesichtszüge. Den Oger-Magier erkannte Gratar am gerissenen Ausdruck in den kleinen Schweinsäuglein.
    Wichtiger als dieser ihn überragende Begleiter war der Orc, der auf das Portal zustürmte. Obwohl sein Haar grau war und sein Gesicht schwer gezeichnet, war Ner'zhul der Häuptling des Schattenmondklans. Einst war er der versierteste Schamane gewesen, den die Orcs je hatten. Sein Körper wirkte nach wie vor kräftig und seine braunen Augen scharf. Er starrte in das Portal und das sich undeutlich hinter dem Vorhang abzeichnende Desaster.
    »Eine Schlacht also«, sagte Ner'zhul gedankenverloren.
    Und zwar eine, die die Horde verliert,
dachte Gratar für sich.
    »Wie lange hast...«, begann Ner'zhul, kam aber nicht mehr dazu, seinen Satz zu vollenden. Plötzlich veränderte sich der Raum, den das Portal begrenzte, und die Energien darin wirbelten wild. Eine Hand durchdrang den Vorhang, als bestünde er aus Wasser. Licht und Schatten ließen die grüne Haut schimmern, die die Barriere durchbrach. Dann folgte ein Kopf, danach der Leib, und schließlich war der Orc durch. Er hielt seine Axt und wirkte verwirrt, als er an Ner'zhul und den anderen vorbeirannte, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Ihm folgte ein weiterer Orc, dann noch einer... und immer mehr, bis eine wahre Flut aus dem Vorhang quoll. Die Orcs rannten, so schnell ihre Füße sie trugen.
    Aber es waren nicht nur Orcs. Gratar sah sieben Oger durchbrechen und eine Gruppe, kleinerer, schlankerer Gestalten, die in ihren Gewändern zu versinken schienen.
    Ein Krieger erregte Gratars spezielle Aufmerksamkeit. Er war zu groß und massig, um ein richtiger Orc zu sein. Aber seine brutalen Gesichtszüge wiesen auf Ogerblut hin. Dieser Streiter war nicht in Panik verfallen wie die anderen, sondern wirkte zielgerichtet, als würde er auf etwas zu – statt davon weglaufen. Ihm folgte ein riesiger, rabenschwarzer Wolf.
    Ein Orc drängelte sich an dem Krieger vorbei, als sie aus dem Portal traten und rief: »Aus dem Weg, Halbblut!« Doch der Krieger schüttelte nur den Kopf und ignorierte die Beleidigung. Der Wolf aber knurrte den Orc an, bis der Krieger ihn mit einer knappen Handbewegung zum Schweigen brachte. Augenblicklich gehorchte das Tier und verstummte. Der Krieger legte seine große Hand beruhigend auf den schwarzen Kopf seines Begleiters.
    »Was ist geschehen?«, fragte Ner'zhul laut. »Du!« Der Schamane wies auf eine der unbekannten Gestalten. »Was für eine Art Orc bist du? Warum bedeckst du dein Gesicht? Komm her!«
    Die Gestalt blieb stehen, dann zuckte sie mit den Achseln und trat näher an Ner'zhul heran. »Wie du willst«, sagte sie mit kalter Stimme, die ein wenig spöttisch klang. Trotz der Hitze auf der leblosen Erde fröstelte Gratar.
    Eine gepanzerte Hand warf die Kapuze zurück, und Gratar schrie erschrocken auf. Vielleicht waren die Gesichtszüge der Kreatur einst angenehm und normal gewesen, das war jedoch lange her. Die Haut war von fahlem Graugrün, und ein Loch klaffte an der Stelle, wo das Ohr auf die Wange traf. Schleim lief daraus hervor. Die aufgedunsenen, aufgeplatzten violetten Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, während die Augen in einem Ausdruck abseitigen Humors und ungezähmter Schläue funkelten.
    Dieses Wesen erinnerte an einen Toten.
    Selbst Ner'zhul zuckte zurück. Aber er erholte sich rasch. »Wer... bist du?«, fragte er und unterdrückte ein Zittern in seiner Stimme. »Und was willst du hier?«
    »Erkennst du mich denn nicht? Ich bin Teron Blutschatten«, antwortete die Gestalt und lachte angesichts des offensichtlichen Unbehagens des Schamanen.
    »Unmöglich! Der ist tot und kommt nicht wieder. Getötet von Schicksalshammer, zusammen mit dem Rest des Schattenrats!«
    »Ich bin in der Tat tot«, stimmte die Kreatur zu, »dennoch bin ich hier. Dein alter Schüler Gul'dan hat einen Weg gefunden, uns in diesen verrottenden Kadavern wiederzubeleben.« Er zuckte mit den Achseln,
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