Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

Titel: WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals
Autoren: Aaron Rosenberg
Vom Netzwerk:
einem tiefen Schlaf gefangen schienen?
    Eine Reihe von Lichtern zog an ihm vorbei, und eine Sekunde lang sah Ner'zhul leuchtende Schimmer, die ihn und die anderen umgaben. Seine Augen weiteten sich, als er aber fürchten musste, dass seine Sinne überbeansprucht wurden, schloss er sie schnell.
    Da hatte er es jedoch schon gesehen: Sie saßen tatsächlich in der Falle; etwas band sie an diesen Ort!
    »Ner'zhul!«
    Sein Name trieb erneut durch diese merkwürdige Welt, nur spürte Ner'zhul diesmal, wie etwas an ihm zerrte. Der andere Orc verschwand schnell – oder vielleicht war ja auch er selbst derjenige, der sich bewegte -, während die anderen an Ort und Stelle blieben. Binnen Minuten war Ner'zhul allein, weit abgedrängt vom Rest.
    Und dann fiel ein großer Schatten auf ihn. Er blickte hoch – in das Gesicht des personifizierten Zorns.
    Vor Ner'zhul stand ein riesiges Wesen in einer schweren Rüstung aus geätztem blutrotem Metall. Das Gesicht der Gestalt erinnerte an einen Draenei, intelligent und schlau, aber mit hellroter Haut und einer dämonischen Ausstrahlung. Die Kreatur hatte kurze, gewölbte Hörner an den Schläfen und zwei merkwürdige Tentakel, die aus ihrem Kinn hervorsprangen. Ein kurz geschnittener Bart umrahmte das Maul. Mehrere Ohrringe glitzerten, und die Augen der Kreatur leuchteten dunkelgelb.
    Ner'zhul erkannte sie sofort.
    »Hohes Wesen«, japste er und gab sein Bestes, um sich zu verneigen, obwohl seine Glieder immer noch seltsam steif waren.
    »Ah, Ner'zhul, mein untreuer, kleiner Diener«, antwortete Kil'jaeden, Dämonenlord der Brennenden Legion. »Hast du etwa geglaubt, ich hätte dich vergessen?«
    »Nein, hohes Wesen, natürlich nicht.« In Wahrheit hatte Ner'zhul es insgeheim doch gehofft. Und nach ein paar Jahren hatte er es sogar geglaubt.
    Jetzt sank ihm das Herz, als der Dämonenlord weitersprach.
    »Oh, ich habe dich die ganze Zeit beobachtet, Ner'zhul«, versicherte ihm Kil'jaeden. »Du hast mir ein wichtiges Geschäft verdorben, weißt du?« Der Dämonenlord lachte eisig. »Und jetzt sollst du dafür bezahlen!«
    »Ich...«, begann Ner'zhul, aber sein Hirn war kaum in der Lage, Worte zu bilden.
    »Du konntest es einfach nicht lassen«, beendete Kil'jaeden den Satz für ihn. »Ich wusste, dass du wieder versuchen würdest, die Magie zu nutzen, die du weder verstanden hast noch beherrschen konntest. Ich wartete und wusste, dass dich eines Tages deine eigene Arroganz zu mir bringen würde.« Er breitete seine behandschuhten Hände weit aus. »Und hier sind wir nun!« Seine Augen verwandelten sich in messerscharfe Schlitze. »Du hast von deinem Tod geträumt. Dem wolltest du entkommen.
    Jetzt, meine kleine Puppe, wird der Tod alles sein, was du jemals kennenlernen wirst.«
    Seine Blicke brannten sich in Ner'zhuls Verstand. Schmerz durchwühlte den Schamanen, als ihm das Fleisch vom lebendigen Körper gezogen wurden, der Tod umgab ihn, näherte sich. Das Blut seiner Stammesbrüder klebte an seinen Händen, sein eigenes Blut bedeckte sie, ein morbides Gemisch aus Tod, Leben und peinigender Folter.
    »Nein!«, schrie Ner'zhul, schlug um sich und versuchte sich von den unsichtbaren Fesseln zu befreien. »Mein Volk braucht mich noch!«
    Gelächter schüttelte den Dämon, ein schreckliches Geräusch, das Ner'zhuls Herz zum Erbeben brachte.
    »Ich wusste, dass sie dir nichts bedeuteten. Mach dir also keine Sorgen«, flüsterte der Dämonenlord. Er berührte mit einer Fingerspitze Ner'zhuls Wange. Es brannte. Hitze und Schmerz fluteten durch Ner'zhuls Leib. »Für sie gibt es keine Rettung. Hast du das immer noch nicht begriffen? Kleine Puppe, du kannst ja nicht mal dich selbst retten.«
    Dann verdrehte er die Finger, seine gespreizte Hand lag auf Ner'zhuls Gesicht, und der Orc-Schamane ließ den Kopf zurückfallen. Ein schrecklicher Schrei kam über seine Lippen, und er wusste, dass es nur der erste von vielen sein würde.
     
     

ÜBER DIE AUTOREN
     
    Aaron Rosenberg stammt aus New Jersey und New York. Von dort führte sein Weg ihn nach New Orleans und Kansas. 1996 kehrte er schließlich nach New York zurück. Er hat Englisch auf College-Niveau unterrichtet und in Grafik- und Buchverlagen gearbeitet.
    Er schrieb Romane für
Star Trek, StarCraft, WarCraft, Warhammer
und
Exalted,
entwirft auch Rollenspiele und war an den Spielen zu
Star Trek, Warcraft
und
Warhammer
beteiligt. Außerdem verfasst er Lehrbücher.
    Aaron Rosenberg lebt mit seiner Familie in New York. Weitere Informationen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher