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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter
Autoren: Jeff Grubb
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so, wie es geplant war. Die Orcs werden die Menschen vernichten, und ich werde sie durch zauberkundige Häuptlinge wie Gul'dan beherrschen. Ich werde diese verwachsenen Kreaturen zu dem Sarg führen, in dem Sargeras' Körper liegt. Die Zauber schützen ihn vor Menschen und Dämonen, aber nicht vor Orcs. Mein Körper wird befreit werden. Und dann kann ich diese alte Gestalt und diesen schwachen Geist ablegen und die Welt verbrennen, so wie sie es verdient.«
    Khadgar bewegte sich, während er sprach, nach links. »Du bist Sargeras.«
    »Ja und nein«, sagte der Magus. »Ich bin es, denn als Aegwynn meinen Körper tötete, versteckte ich mich in ihr und infizierte ihre Zellen mit meiner dunklen Essenz. Als sie sich schließlich mit einem menschlichen Magier paarte, war ich bereits dort. Ich bin Medivhs dunkler Zwilling und gehe gänzlich in seinem Körper auf.«
    »Das ist monströs«, sagte Khadgar.
    Medivh grinste. »Der Unterschied zu Aegwynns eigenem Plan ist nicht groß. Sie pflanzte die Macht von
Tirisfalen
in das Kind. Kein Wunder, dass so wenig Platz für den kleinen Medivh blieb, wo doch der Dämon und das Licht um seine Seele kämpften. Als die Macht in ihm erwachte, brachte ich ihn für eine Weile zur Ruhe, um meine Pläne umzusetzen.«
    Khadgar ging weiter nach links und versuchte nicht auf Garona zu achten, die sich an den alten Magier heranschlich. Stattdessen sagte er: »Gibt es noch etwas von dem wahren Medivh in dir?«
    »Ein wenig«, sagte Medivh. »Genug, um mit euch niederen Wesen umzugehen. Genug, um Könige und Zauberer zu täuschen. Medivh ist eine Maske. Ich habe genug von ihm an der Oberfläche übrig gelassen, dass er von anderen gesehen wird. Wenn ich seltsam oder gar verrückt erscheine, schieben sie es meiner Position und meiner Verantwortung zu und der Macht, die ich von meiner geliebten Mutter erhielt.«
    Medivh grinste wie ein Raubtier. »Zuerst wollte mich Magna Aegwynn zu ihrem Werkzeug machen, dann die Dämonen zu ihrem. Sogar der Orden sah in mir nicht mehr als eine Waffe, die man gegen Dämonen einsetzen kann. Es ist also nicht überraschend, dass ich nichts anderes bin als die Summe meiner Teile.«
    Garona stand jetzt mit gezücktem Dolch hinter dem Magus. Lautlos bewegte sie sich über den Boden. In ihren Augen waren keine Tränen mehr zu sehen, nur eine eiserne Entschlossenheit. Khadgar starrte weiter Medivh an, um sie nicht mit einem unbedachten Blick zu verraten.
    »Du musst verstehen«, sagte der verrückte Zauberer, »dass ich nur Teil einer großen Maschine bin, die bereits läuft, seit der Brunnen der Ewigkeit zerschmettert wurde. Der eigentliche Medivh und ich sind uns nur über eine Sache einig: Dieser Kreis muss durchbrochen werden.«
    Garona war nur noch einen Schritt entfernt. Ihr Dolch war erhoben. Sie überwand die letzte Distanz.
    »Entschuldige mich«, sagte Medivh und schlug mit der Faust zu. Mystische Energien tanzten über die Knöchel des älteren Mannes. Er traf die Halb-Orc mitten ins Gesicht. Der Schlag ließ sie zurücktaumeln.
    Khadgar stieß einen Fluch aus und hob die Hände, um einen Spruch zu weben. Etwas, um den Magier aus dem Konzept zu bringen, ihn abzulenken. Etwas Einfaches und Schnelles.
    Medivh jedoch war schneller. Er drehte sich um und hob eine klauenartige Hand. Sofort spürte Khadgar, wie die Luft sich wie ein Umhang um ihn legte, seine Arme und Beine fesselte und ihm jede Bewegung unmöglich machte. Er schrie, aber seine Stimme klang gedämpft und schien aus weiter Ferne zu kommen.
    Medivh hob seine andere Hand, und Schmerz schoss durch Khadgars Körper. Seine Gelenke schienen von glühenden Nadeln durchstoßen zu werden, dann wurde der Schmerz zu einem dumpfen Pochen. Seine Brust wurde eng und sein Fleisch trocken; es schien über seine Knochen zu kriechen. Es fühlte sich an, als würde die Flüssigkeit aus seinem Körper gezogen, bis nichts mehr blieb außer einer verdorrten Hülle. Und mit der Flüssigkeit verschwand auch seine Magie. Sein Körper verlor die Fähigkeit, Zaubersprüche zu weben und die Energien zu sammeln. Er fühlte sich wie ein Gefäß, das unaufhaltsam seinen ganzen Inhalt verlor.
    Der Angriff endete so schnell wie er begonnen hatte, und Khadgar sank haltlos zu Boden. Seine Brust schmerzte bei jedem Atemzug.
    Garona hatte sich wieder erholt und stürmte mit erhobenem Dolch auf Medivh zu, um ihm die Klinge in die Brust zu rammen. Medivh wich ihr nicht aus, sondern trat auf die angreifende Halb-Orc zu, tauchte unter
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