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WoW 02 - Der letzte Wächter

WoW 02 - Der letzte Wächter

Titel: WoW 02 - Der letzte Wächter
Autoren: Jeff Grubb
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Runen, die tief in das Metall graviert waren, begannen gelb zu leuchten. Für eine Sekunde sah Khadgar Angst in den Augen der Dämonenbestie.
    Und dann bohrte sich die Klinge auch schon tief in das Fleisch des Ungetüms. Lothars Klinge trat im Nacken der Kreatur aus und durchtrennte den vorderen Teil des Rumpfs. Einen Moment lang heulte die Bestie schmerzerfüllt, dann traf die Klinge den Kopf. Die qualmenden Überreste der Dämonenbestie fielen vor Lothars Füße. Sie weinten Feuer und bluteten Schatten.
    »Geht!«, donnerte der Champion. »Wir kümmern uns um den Rest und kommen dann nach.«
    Garona packte Khadgar und zog ihn die Treppe hinunter. Hinter ihnen zogen die Soldaten ihre Schwerter, und die Runen tanzten feurig, während sie von den Schatten tranken. Der junge Magier und die Halb-Orc gingen die gewundenen Stufen nach unten, während sie hinter sich die Schreie der Sterbenden – aus menschlichen und dämonischen Kehlen – hörten.
    Sie stiegen tiefer in die Dunkelheit hinab. Garona hielt den Dolch in der einen, die Fackel in der anderen Hand. Khadgar bemerkte, dass die Wände leicht phosphoreszierend leuchteten. Es war eine rötliche Farbe, wie die einiger Nachtpilze tief in den Wäldern. Es wurde wärmer, und Schweiß lief über seine Stirn.
    Als sie zu einem der Speisesäle kamen, hob sich Khadgars Magen plötzlich, und mit einem Mal waren sie an einem anderen Ort. Die Bewegung war plötzlich, wie die Böe eines Sommersturms.
    Sie befanden sich in der Spitze eines der großen Türme von Stormwind. Um sie herum stand die Stadt in Flammen. Rauch stieg von allen Seiten auf und bildete eine schwarze Decke, hinter der die Sonne verschwand. Eine ähnliche Schwärze umgab die Stadtmauern, doch sie stammte von Orc-Truppen. Von ihrem Aussichtspunkt aus konnten Garona und Khadgar sehen, wie sich die Armeen wie Käfer auf dem Leichnam ausbreiteten, der einst Stormwinds Felder gewesen war. Jetzt gab es dort nur noch Belagerungstürme und bewaffnete Soldaten, deren farbige Banner einen schaurigen Regenbogen bildeten.
    Die Wälder waren ebenfalls verschwunden, hatten sich in Katapulte verwandelt, die Feuer auf die Stadt regnen ließen. Die Unterstadt brannte bereits, und Khadgar beobachtete, wie eine Sektion der Außenmauer zusammenbrach und kleine, grün und blau gekleidete Puppen sich gegenseitig auf dem Geröll bekämpften.
    »Wie sind wir …?«, begann Garona.
    »Eine Vision«, sagte Khadgar knapp, fragte sich jedoch, ob das ein zufälliger Effekt des Turms war oder eine weitere gezielte Verzögerungstaktik des Magus.
    »Ich habe den König gewarnt. Ich habe ihn gewarnt, aber er wollte ja nicht auf mich hören«, murmelte sie. Zu Khadgar sagte sie: »Dies ist eine Vision aus der Zukunft, nicht wahr? Wie werden wir sie wieder los?«
    Der junge Magier schüttelte den Kopf. »Wir werden sie nicht los, zumindest jetzt nicht. Früher kamen und gingen sie. Ein starker Schock reicht meistens aus, um sie zu beenden.«
    Ein flammendes Trümmerstück, das Geschoss eines Katapults, flog am Turm vorbei. Khadgar spürte die Hitze, bevor es zu Boden fiel.
    Garona sah sich um. »Wenigstens sind es nur Orc-Armeen«, sagte sie grimmig.
    »Und das ist die gute Nachricht?« Seine Augen tränten vom Rauch, der über den Turm wehte.
    »Ja, denn es befinden sich offenbar keine Dämonen in der Orc-Armee«, erwiderte sie. »Wenn Medivh bei ihnen wäre, würde es viel schlimmer aussehen. Vielleicht konnten wir ihn überreden, uns zu helfen.«
    »Ich sehe Medivh aber auch nicht bei unseren Truppen«, sagte Khadgar und dachte für einen Moment nicht daran, mit
wem
er sprach. »Ist er tot? Konnte er fliehen?«
    »Wie weit sind wir in der Zukunft?«, fragte Garona.
    Hinter sich hörten sie verschiedene Stimmen. Die beiden drehten sich um und erkannten, dass sie vor den königlichen Audienzräumen standen, die während des Angriffs als Planungszentrum dienten. Ein kleines Modell der Stadt stand auf dem Tisch, und man hatte Spielzeugsoldaten, die wie Menschen und Orcs aussahen, um es herum verteilt. König Liane und seine Berater saßen am Tisch und brüteten über dem Schlachtengemälde, während ständig neue Berichte eintrafen.
    »Die Mauer im Handelsdistrikt wurde durchbrochen.«
    »Weitere Brände in der Unterstadt!«
    »Streitkräfte sammeln sich wieder am Haupttor. Sehen wie Zauberer aus.«
    Khadgar bemerkte, dass all die früheren Höflinge von grimmig blickenden Männern in blauen Uniformen ersetzt worden waren. Lothar war nicht am
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