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Wovon träumt ein Millionär?

Wovon träumt ein Millionär?

Titel: Wovon träumt ein Millionär?
Autoren: LAURA WRIGHT
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nicht überrascht. „Mein Anwalt hat mich bereits informiert.“
    „Du hast es gewusst?“
    „Ja. Teddy hat mich vor einer halben Stunde angerufen.“
    Mary musterte sein Gesicht. Unverändert, müde, abgekämpft. Sie schüttelte den Kopf. „Warum bist du nicht glücklich, erleichtert … irgendwas?“
    „Ich bin irgendwas.“ Seine blassblauen Augen, die den ihren so ähnlich waren, blitzten auf. „Ich bin sauer.“
    „Was? Warum?“
    „Ich kenne dich, mein Mädchen. Ich kenne dich besser als jeder andere. Was hast du getan, damit er seine Meinung ändert?“
    Ihr Magen zog sich zusammen, doch nach außen hin blieb sie ruhig und beherrscht. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“
    „Mary.“
    „Pop, ich habe mit dem Mann geredet.“
    Hugh schnaubte verächtlich. „Ethan Curtis ist kein Mann. Er ist ein Teufel, ein Dämon ohne Seele.“
    Mary wollte ihm zustimmen, als sie plötzlich an das gemütliche Zimmer am Lake Richard denken musste. Ethan war ein Dämon, ja, aber er hatte noch eine andere Seite – eine tief verborgene Seite, voller Wärme und Zärtlichkeit. Sie hatte sie kennengelernt, als er über sein Kind gesprochen hatte.
    Sie schloss die Augen. Sein Kind.
    „Nun, er hat sich entschlossen, die Sache auf sich beruhen zu lassen“, brachte Mary hervor. „Er hat eingesehen, dass die Skulptur den Aufwand und die Zeit nicht wert war, und er hat sich sogar bereit erklärt, sie dir zurückzugeben. Schließlich war es nur ein Geschenk von Großmutter, ohne sentimentalen Wert für ihn und …“
    „Ein Geschenk, das sie überhaupt nicht hätte machen dürfen“, knurrte Hugh.
    Mary seufzte geduldig. „Ich weiß, Pop.“
    Der Korb neben ihm war bis zum Rand mit Gemüse gefüllt. Ohne Zweifel war er schon einige Stunden hier draußen und erntete. Der Himmel wusste, was er mit dem ganzen Gemüse anfangen sollte.
    „Versprich mir, dass du nicht in Schwierigkeiten steckst.“
    Mary hob das Kinn. Gut, sie hatte gelogen. Aber sie hatte getan, was sie hatte tun müssen. Sie war nicht schwanger, doch sie hatte ihr Ziel erreicht. Ihr Vater war frei – und ihn zu schützen war im Augenblick für sie das Wichtigste.
    „Ich habe von Ethan Curtis nichts zu befürchten“, sagte sie mit fester Stimme. Solange er die Wahrheit nicht herausfindet, setzte sie stumm hinzu. Entschlossen hob sie den Korb mit Gemüse hoch und ging ins Haus.

2. KAPITEL
    Einen Moment lang fragte Mary sich, ob sie vielleicht eingeschlafen war und – Gott bewahre! – schnarchte. Ab und an hatte No Ring Required einen Kunden, der so langweilig war, dass sie oder ihre Partnerinnen während der Vertragsverhandlungen einfach einnickten.
    Heute traf es Mary. Sie hatte die dritte Tasse Kaffee vor sich stehen und bemühte sich, ihre Augen offen zu halten. Unruhig rutschte sie auf ihrem Stuhl hin und her und versuchte, sich auf Ivan Garrison zu konzentrieren. Es war das erste Mal, dass er sich an No Ring Required gewandt hatte. Für die Party, die er an Bord seiner Yacht Clara Belle geben wollte, musste ein Menü zusammengestellt werden.
    Mary unterdrückte ein Gähnen und lauschte Ivans langatmigen Erzählungen.
    Einen Augenblick lang hatte sie mit dem Gedanken gespielt, ihn einfach zu Olivia zu schicken. Immerhin ging es bei dem Auftrag in erster Linie um die Zusammenstellung des Menüs. Doch er war einer dieser vermögenden Armleuchter, die Olivia so verabscheute, und so hatte Mary die Idee wieder verworfen.
    „Die Regatta-Gala findet, wie Sie wissen, am Fünfundzwanzigsten statt“, sagte Ivan gerade. Lässig legte er die Hand an die Krempe seiner schneeweißen Kapitänsmütze, die er während der letzten beiden Treffen ebenfalls getragen hatte. „Meine Sekretärin wird Ihnen die Gästeliste schicken.
    Bitte achten Sie darauf, dass ich auf der Einladung ‚Captain‘ genannt werde. So kennen meine Freunde und Geschäftspartner mich.“
    Aye, aye, Sir! Mary nickte. „Selbstverständlich.“
    „Ich will, dass die Party ein Erfolg wird. Bei der Regatta gibt es immer genügend Teilnehmer, aber die Galas im Anschluss sind für gewöhnlich nicht so gut besucht.“
    „Wir könnten ein Charity-Event daraus machen“, schlug Mary vor.
    „Ich werde darüber nachdenken.“ Seufzend lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück. „Habe ich Ihnen eigentlich schon erzählt, warum man mich ‚Captain‘ nennt?“
    „Nein.“ Mary seufzte lautlos. Wenn Ivan in der nächsten Zeit öfter vorbeizukommen gedachte, würde sie sich dringend ein paar
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