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Wovon träumt ein Millionär?

Wovon träumt ein Millionär?

Titel: Wovon träumt ein Millionär?
Autoren: LAURA WRIGHT
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Koffeintabletten besorgen müssen.
    „Wie Sie sich sicherlich denken können, ist es nicht mein Vorname“, begann er. „Als ich sechs Jahre alt war – nein, warten Sie, eher acht Jahre –, hatte ich eine Nanny. Ihr Name war Alisia, und sie badete mich …“
    Olivias Stimme unterbrach ihn. „Entschuldigen Sie. Es tut mir leid, stören zu müssen.“
    Mary blickte auf und lächelte ihre Partnerin dankbar an. „Kein Problem, Olivia. Wir wollten sowieso gerade zum Ende kommen.“
    Olivia nickte Ivan kurz zu. „Hallo, Captain.“ Dann wandte sie sich wieder Mary zu. „Dein nächster Kunde ist da.“
    „Ich habe keinen …“ Mary biss sich auf die Zunge. Was zum Teufel tat sie? Ihre edle Retterin hatte bestimmt bemerkt, dass ihr die Augen zufielen und dass sie kurz vor einem Koffeinschock stand. Vermutlich hatte sie sogar gehört, wie der Captain zu einer weitschweifigen Geschichte über seine Nanny angesetzt hatte. Und sie war ihr freundlicherweise zu Hilfe gekommen.
    „Wir können den Rest auch am Telefon besprechen, Captain. Oder per E-Mail, wenn Ihnen das lieber ist.“ Damit schüttelte sie ihm die Hand und begleitete ihn aus dem Zimmer. Nachdem er endlich verschwunden war, ging sie mit Olivia in die Lobby.
    „Vielen Dank“, murmelte Mary und seufzte erschöpft.
    „Wofür?“, fragte Olivia.
    „Für die Rettung: Dein nächster Kunde ist da. Ich bin dankbar für den Auftrag, aber leider ist Ivan auf eine sehr langweilige Art exzentrisch. Es gibt eigentlich kaum etwas Schlimmeres.“
    Verwirrt sah Olivia sie an. „Mary, ich helfe dir immer gern aus der Klemme. Aber du hast tatsächlich einen Kunden, der auf dich wartet.“ Mit einem Kopfnicken deutete sie auf den Mann, der in einem der edlen braunen Ledersessel Platz genommen hatte.
    Bei seinem Anblick stockte Mary der Atem. Für eine derart kindische Reaktion hätte sie sich selbst ohrfeigen können. Sie straffte die Schultern und ging zu ihm.
    Ethan Curtis glich keinem der gut aussehenden Männer, die die Titelseite von Businessman Weekly zierten. Kein dreiteiliger Anzug, kein zurückgekämmtes Haar, nichts an seinem Auftreten erinnerte an einen gewöhnlichen Geschäftsmann. Nein, er schien wachsam zu sein, wie auf dem Sprung. Seine ernsten blauen Augen funkelten lebhaft und angriffslustig. Er trug eine maßgeschneiderte Hose und ein teures, perfekt sitzendes schwarzes Hemd.
    Als er sie erblickte, erhob er sich aus dem Sessel. Und als sich ihre Blicke trafen, schien die Luft zu knistern. Begierde und Kampf vereinten sich zu einer explosiven Mischung.
    „Wir haben heute keinen Termin, Mr. Curtis“, erklärte Mary mit einem leicht gereizten Unterton in der Stimme.
    Vergnügt blitzten seine Augen auf. „Ja, ich weiß. Aber es ist dringend.“
    Offensichtlich sollte sie ihn so schnell nicht loswerden. „Folgen Sie mir in mein Büro.“
    „Nein. Ich muss Sie entführen.“
    „Unmöglich“, erwiderte sie scharf.
    „Nichts ist unmöglich.“
    „Ich kann nicht.“ Bemerkte er nicht, dass Olivia noch immer in der Nähe war? Wenn sie ihre kleine Unterhaltung mitbekam, würde sie vielleicht auf falsche Gedanken kommen … Nun, ehrlich gesagt, auf die richtigen Gedanken. Aber Mary wollte genau das verhindern. „Ich habe unglaublich viel Arbeit zu …“
    „Es geht um Ihre Arbeit.“
    Wütend presste Mary die Lippen aufeinander. Sie fühlte sich überrumpelt. Aber ihr blieb keine Wahl, wenn sie nicht die Aufmerksamkeit ihrer Partnerinnen auf sich ziehen wollte. Argwöhnisch blickte sie Ethan an und senkte die Stimme. „Sie sagten, es geht um die Arbeit?“
    „Natürlich.“ Das war zwar die richtige Antwort – doch sein Blick, der an ihren Lippen gehangen hatte, strafte ihn Lügen.
    „Ich kann nur hoffen, dass Sie die Wahrheit sagen.“ Sie funkelte ihn ernst an, bevor sie in ihr Büro ging, um ihre Handtasche zu holen.
    Als Mary das Geschäft betrat, das teure Babyausstattungen und maßgefertigte, mit edlem Baumwollstoff bezogene Babystühle verkaufte, stockte ihr das Herz. Dies war der letzte Ort auf Erden, an dem sie im Augenblick sein wollte. Und zwar aus zwei Gründen. Zum einen war ihre Schwangerschaft eine Lüge. Zum anderen belastete sie eine Erkenntnis: Es würde wohl noch sehr lange dauern, bis sie tatsächlich in einem solchen Geschäft einkaufen würde.
    „Dies ist ein Babyausstatter, Mr. Curtis“, sagte sie leise und ging an einer hübschen weiß gestrichenen Wickelkommode vorbei.
    Ethan ließ sich in einen blassgrünen Schaukelstuhl
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