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Wovon träumt ein Millionär?

Wovon träumt ein Millionär?

Titel: Wovon träumt ein Millionär?
Autoren: LAURA WRIGHT
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vergessen, dass sie auch noch eine scharfe Zunge hatte.
    „Ein Zufluchtsort.“
    Sie runzelte die Stirn, als sie sich ihm gegenüber auf den Stuhl setzte. Ihr hellblaues Kleid rutschte ein paar Zentimeter hoch und gab den Blick auf ihre Knie frei. Im Licht der tief stehenden Nachmittagssonne wirkte ihr blondes Haar wie Gold. „Und wovor müssen Sie Zuflucht suchen? Vor all den Menschen, die Sie in dieser Woche betrogen haben?“
    Ja, eine sehr scharfe Zunge – kurz dachte er daran, was diese Zunge noch so alles konnte … „Glauben Sie, dass ich nur darauf aus bin, anderen das Leben schwer zu machen?“
    „Ich denke, dass ist die Würze Ihres Lebens.“
    Es bestand kein Zweifel daran, dass sie ihn nicht mochte. Nein, dessen war er sich sicher. Doch die Antwort auf die Frage, ob sie sein Kind unter dem Herzen trug oder nicht, kannte er nicht. Und er musste Gewissheit haben.
    Er trat an die Bar. „Möchten Sie einen Drink?“
    Sie nickte. „Danke.“
    „Irgendetwas Besonderes? Martini, Sodawasser?“ Er hoffte, dass ihre Reaktion ihm die Antwort liefern würde.
    „Etwas Kühles wäre wunderbar. Es ist ziemlich warm.“
    Ethan ließ die Schultern sinken. „Sie wollen es mir nicht leicht machen, habe ich recht?“
    „Würden Sie es denn anders wollen?“, entgegnete sie brüsk.
    „Martini?“
    „Limonade wäre toll, wenn Sie welche haben. Ich muss noch fahren.“
    „Mary …“
    „Glauben Sie, dass Sie eine einfache Antwort verdient hätten, Mr. Curtis?“, unterbrach sie ihn kühl. „Denken Sie nur daran, wie wir überhaupt bis hierher gekommen sind.“
    In den vergangenen vier Wochen hatte er nichts anderes getan. Doch offenbar unterschieden sich ihre Sichtweisen ganz erheblich voneinander. „Wir hatten eine Abmachung.“
    Sie lachte bitter auf. „So nennen Sie das? Sie haben mich erpresst, und ich habe schließlich nachgegeben. Obwohl ‚aufgeben‘ wahrscheinlich der passendere Ausdruck wäre.“
    Ethan ließ von den Drinks ab und trat zu ihr. Ihre Augen blitzten hasserfüllt auf, doch ihn kümmerte es nicht, ob sie wütend war. Für ihn gab es nur ein Ziel – und er war bereit, alles Notwendige zu tun, um dieses Ziel zu erreichen.
    „Sind Sie schwanger?“, fragte er geradeheraus.
    Es dauerte einen Augenblick, bis Mary antwortete. Sie kämpfte mit sich. So viel stand auf dem Spiel. Schließlich straffte sie unmerklich die Schultern und nickte. „Ja.“
    Ethan wandte sich ab. Sein Herz hämmerte. Genau das hatte er sich gewünscht – aber er hatte nicht für möglich gehalten, dass dieser Wunsch wahr werden würde. Und nun wusste er nicht, wie er reagieren sollte.
    „Sie werden veranlassen, dass das Verfahren gegen meinen Vater eingestellt wird“, sagte Mary tonlos.
    Mit dem Rücken zu ihr stand er da. „Natürlich.“
    „Und Sie werden sich nicht in mein Leben einmischen, bis das Baby auf der Welt ist.“
    Er hatte schon den Mund geöffnet, um zuzustimmen. Aber plötzlich hielt er inne. Langsam drehte er sich um, damit er sie ansehen konnte. „Ich weiß nicht, ob ich das kann.“
    „So lautete unsere Abmachung“, erwiderte Mary und sprang auf. Ihre Augen blitzten. „Haben Sie nicht einen Funken Anstand im Leib, Mr. Curtis? Wo zum Teufel sind Sie groß geworden? Haben Sie denn gar keine Erziehung genossen?“
    Sie wusste nicht, woher er kam, konnte es nicht wissen, aber ihre Worte trafen ihn hart. Ethans Miene verfinsterte sich. „Ich werde mein Versprechen halten.“
    Scheinbar zufrieden griff Mary nach ihrer Handtasche und ging in Richtung Lift. „Gut.“
    „Unter einer Bedingung“, rief er ihr hinterher.
    Sie wandte sich um und erwiderte seinen Blick, ohne zu blinzeln. „Es war nie die Rede von Bedingungen.“
    „Es hat nichts mit meinem Kind zu tun, Mary. Es geht ums Geschäft.“
    „Ich war der Meinung, dass das Kind schon das Geschäft war“, erwiderte sie trocken.
    Trotz dieser Spitze fuhr Ethan fort: „Ich will Sie engagieren.“
    Einen Augenblick lang wirkte sie verwirrt, doch dann lachte sie auf. „Niemals.“
    „Sie schlagen einen lukrativen Auftrag aus, nur damit Sie nicht in meiner Nähe sein müssen? Ich hätte Sie für tougher gehalten.“
    „Ich habe genug Aufträge. Ich brauche keinen Job von Ihnen.“
    Kein Zweifel: Mary war eigensinnig. Ethan gefiel diese Geradlinigkeit. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Da wir beide ein erfolgreiches Unternehmen führen, wissen Sie so gut wie ich, dass das nicht stimmt. Man kann nie genug Aufträge
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