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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
Autoren: Kelley Armstrong
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zurückfliegen?«
    »Natürlich. Das klingt gut.«
    Die Worte kamen ohne Überzeugung heraus. Das Hochg e fühl, das einen Moment zuvor noch durch mich hindurchg e strömt war, verflog angesichts des plötzlichen Blicks in meine Zukunft. Ein Kalender, vollgestopft mit kieferorthopädischen Terminen, Zeichenstunden am Samstagvormittag und Elter n abenden, die sich bis in alle Ewigkeit hinzogen.
    Unmittelbar auf diese Überlegung folgte eine andere. Wie konnte ich es wagen, mich zu beschweren? Ich hatte diese Verantwortung freiwillig übernommen, hatte sie gewollt und darum gekämpft. Vor ein paar Monaten noch hatte mich ebendieser Schnappschuss von meiner Zukunft glücklich gemacht. Aber jetzt – so sehr ich Savannah lie b te, ich konnte nicht bestreiten, dass ich hin und wieder einen Stich Groll empfand.
    »Wir werden etwas arrangieren«, sagte Lucas. »Im A u genblick sollte ich noch erwähnen, dass ich eine kurze Si t zungspause genutzt habe, um einige der weniger bekan n ten Ei n kaufsstätten Chicagos aufzusuchen. Und dabei ist mir etwas begegnet, das dich aufheitern könnte. Ein Co l lier.«
    Ich grinste. »Ein Amulett?«
    »Nein, ich glaube, dass es sich um einen keltischen Kn o ten handelt. Silber. Ein schlichter Entwurf, aber recht elegant.«
    »Das glaube ich dir. Gut … fantastisch.«
    »Lügnerin.«
    »Nein, wirklich, ich –« Ich unterbrach mich. »Es ist kein Collier, stimmt’s?«
    »Ich habe aus vertrauenswürdiger Quelle erfahren, dass Schmuck das angemessene Zeichen von Zuneigung ist. Ich muss gestehen, ich hatte meine Zweifel. Man könnte ins Feld führen, dass du eine seltene Formel vorziehen wü r dest, aber der Verkäufer im Schmuckgeschäft hat mir versichert, dass alle Frauen Colliers einer muffigen Schrif t rolle vorziehen.«
    Ich wälzte mich auf den Bauch und grinste. »Du hast mir eine Formel gekauft? Was für eine? Hexe? Magier?«
    »Es ist eine Überraschung.«
    »Was?!« Ich fuhr hoch. »Kommt nicht in Frage! Dass du es nicht wagst –«
    »Jetzt hast du etwas, auf das du dich freuen kannst, wenn ich nach Hause komme.«
    »Ja, und das ist auch gut so, Cortez, denn der Himmel weiß, sonst habe ich mich auch auf nichts gefreut.«
    Ein leises Lachen. »Lügnerin.«
    Ich ließ mich wieder aufs Bett plumpsen. »Wie wäre es mit einem Deal? Du erzählst mir, was die Formel bewirkt, und ich gebe dir etwas, auf das du dich freuen kannst.«
    »Verlockend.«
    »Ich mach’s mehr als nur verlockend.«
    »Das bezweifle ich nicht.«
    »Gut. Hier ist mein Angebot. Ich gebe dir jetzt eine Li s te von Optionen. Wenn dir eine davon gefällt, kannst du sie beim Heimkommen einfordern. Dafür musst du mir heute Abend noch von der Formel erzählen.«
    »Bevor du anfängst, sollte ich dich warnen – ich bin zur Geheimhaltung entschlossen. Mich diesem Vorsatz a b trünnig zu machen wird mehr als nur eine Liste von Opt i onen erfordern, egal wie einfallsreich sie sein mögen. Au s schlaggebend wird der Detailreichtum sein.«
    Ich grinste. »Bist du allein?«
    »Das versteht sich von selbst. Wenn die Frage lautet, ob ich mich in meinem Hotelzimmer aufhalte, die Antwort ist ja.«
    Ich grinste noch breiter. »Gut, dann kriegst du jetzt alles an Details, was du verträgst.«
    Letzten Endes fand ich nicht heraus, was die Formel bewirkte, denn fünf Minuten nach Beginn der Unterha l tung hatten wir beide vergessen, was genau ihr Auslöser gewesen war. Als wir uns verabschiedet hatten, kroch ich unter Vernachlässigung der grundlegendsten kosmetischen Ma ß nahmen unter die Bettdecke und schlief prompt ein. Meine Neugier war das Einzige, was unbefriedigt gebli e ben war.
    2

Lieber Tod als Schande
    A
    m Morgen schoss ich aus dem Bett, willens und b e reit, es mit der ganzen Welt aufzunehmen. Was ein sehr gutes Ze i chen gewesen wäre, wenn ich das nicht jeden Tag seit mi n destens zwei Wochen getan hätte. Ich wachte in der Überze u gung auf, dass dies der Tag war, an dem ich aus meinem Tief herauskommen würde. Ich würde Sava n nah ein gutes Frühstück machen. Ich würde Lucas eine fröhliche, aufmunternde Nachricht auf dem Handy hinte r lassen. Ich würde zwei Meilen weit joggen. Ich würde mich mit fr i scher Energie und neuem Einfallsreichtum auf meine Websites stürzen. Ich würde mir am Nachmi t tag etwas Zeit nehmen und auf dem Markt nach reifen Tom a ten suchen. Ich würde einen Kübel Spaghett i sauce kochen, der unser winziges Küh l fach füllen würde. Die Liste war noch länger. Normalerweise ging
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