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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
Autoren: Kelley Armstrong
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damit.«
    »Lucas –«
    »Er ist noch jung, ich weiß, und er arbeitet viel ehre n amtlich. Das ist alles sehr nobel, Paige. Ich verstehe vol l kommen, dass es auf eine junge Frau sehr romantisch wirken kann –«
    »Aber«, schaltete sich Julie ein, »wie Wendy schon g e sagt hat, die Rechnungen kann man davon nicht bezahlen. Und er ist ein Cortez.«
    Wendy nickte. »Ja. Er ist ein Cortez.«
    »Hey«, sagte Savannah im Aufstehen. »Ich hab da eine Frage.« Sie trat auf die Schwestern zu. Julie wich zurück. »Wann habt ihr das letzte Mal eine Hexe davor bewahrt, von irgendwelchen Kabalenschlägern umgebracht zu werden? Lucas hat das letzten Monat erst getan.«
    »Savannah –«, begann ich.
    Sie trat dichter an die beiden Frauen heran. »Wie wär’s damit – einen Schamanen verteidigen, dem eine Kabale irgendwas angehängt hat? Das macht Lucas im Moment gerade. Oh, und Paige arbeitet auch karitativ. Genau g e nommen tut sie’s gerade jetzt, wenn sie zwei verlogenen Miststücken wie euch einen Platz in ihrem Zirkel anbi e tet.«
    »Savannah!«
    »Ich bin draußen im Gang«, sagte sie. »Hier drinnen stinkt’s.«
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und marschierte aus dem Zimmer.
    »Mein Gott!« Wendy war entsetzt. »Sie ist wirklich die Tochter ihrer Mutter.«
    »Na, Gott sei Dank«, sagte ich und ging.
     
    Als wir das Stadtzentrum hinter uns ließen, brach Sava n nah das Schweigen.
    »Ich hab gehört, was du noch gesagt hast. War eine gute Antwort.«
    Der Zusatz »Auch wenn du’s nicht ernst gemeint hast« hing zwischen uns im Auto. Ich nickte und konzentrierte mich darauf, den Verkehr ringsum zu beobachten. Ich konnte einfach keine Sympathien für Savannahs Mutter Eve entw i ckeln. Mein ganzes Wesen sträubte sich dagegen, Verständnis für eine schwarze Hexe aufzubringen. Aber selbst wenn ich Eve niemals bewundern konnte, hatte ich gelernt zu akzepti e ren, dass sie eine gute Mutter gewesen war. Der Beweis saß eben jetzt neben mir. Eine durch und durch böse Frau hätte niemals eine Tochter wie Savannah hervorbringen können.
    »Du weißt doch, dass ich recht habe«, sagte sie. »Mit den beiden, meine ich. Die sind doch genau wie der Zirkel. Du verdienst –«
    »Nicht«, sagte ich leise. »Bitte.«
    Sie sah mich an, aber ich erwiderte ihren Blick nicht. Ein paar Sekunden später verlegte sie sich darauf, zum Fenster hinauszusehen.
    Ich war gründlich verstimmt, wie meine Mutter es g e nannt hätte. Ich tat mir leid und wusste dabei genau, dass es keinen Grund dafür gab. Ich hätte glücklich sein sollen – geradezu ekstatisch. Zwar hatte mein Leben vor vier Monaten eine Wendung zum Schlechteren genommen – falls man es so nennen kann, wenn von dem bisherigen Leben nur noch ein Haufen Trümmer übrig ist. Aber ich hatte es überstanden. Ich war jung. Ich war gesund. Ich war verliebt. Verdammt noch mal, warum war ich nicht glücklich? Und da ich es nicht war, kam zu der Versti m mung noch ein schlechtes Gewissen hinzu, und ich machte mir Vorwürfe, weil ich mich aufführte wie ein verwöhntes, egoistisches Gör.
    Ich langweilte mich. Die Arbeit an Websites, die ich so gern getan hatte, stapelte sich jetzt auf meinem Schrei b tisch – ich musste sie wohl erledigen, wenn jemand in meinem Haus vorhatte zu essen. Habe ich gerade Haus gesagt? Dann habe ich Wohnung gemeint. Vor vier Mon a ten war mein Haus in der Nähe von Boston abgebrannt, zusammen mit meinem ganzen übrigen Besitz. Inzwischen nannte ich mich die stolze Mieterin einer lausigen Dre i zimmerwohnung in einer noch lausigeren Wohngegend in Portland, Oregon. Ja, ich hätte mir etwas Besseres leisten können, aber mir war der Gedanke, das Geld von der Versicherung dafür anzurühren, zuwider. Ich lebte in panischer Angst davor, eines Tages mittellos aufz u wachen und den Rest meines Lebens in einer Wohnung unter einer tauben Oma verbringen zu müssen, die sich achtzehn Stunden am Tag brüllend laut Talkshows ansah.
     
    Die ersten zwei Monate nach dem Brand waren vergangen wie im Flug. Lucas, Savannah und ich waren den ganzen Sommer über herumgereist. Aber dann kam der Septe m ber, und Savannah musste wieder in die Schule. Also li e ßen wir uns in Portland nieder und gingen zur Tagesor d nung über. Das heißt, Savannah und Lucas gingen zur Tage s ordnung über. Beide hatten auch früher schon wie die Nom a den gelebt, für sie war das nichts Neues. Bei mir war das anders. Ich war in der Nähe von Boston geboren, dort aufg e wachsen und niemals
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