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Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder
Autoren: John Ajvide Lindqvist
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hinzuweisen, dass sie jetzt The Others hießen, und »vergesst nicht, am Sonntag die Hitparade zu hören«, aber angesichts des Beifalls, mit dem sie bedacht wurden, wäre ihm das ein bisschen armselig vorgekommen. Er ließ Laila ihren Schwanengesang in Ruhe genießen.
    Danach tranken sie alle zusammen noch ein Bier. Lennart kam mit Göran ins Gespräch, dem Gitarristen von Bert-Görans , der ebenfalls größere musikalische Ambitionen hegte, als die Zwangsjacke der schwedischen Hitparade normalerweise zuließ. Er bewunderte Lennart dafür, wie geschickt er den hörerfreundlichen Tanzbandsound mit, wie er es ausdrückte, »eher kontinentalen Klängen« verflochten habe. Er war überzeugt davon, dass darin die Zukunft lag, und sie stießen darauf an.
    Als Lennart eine Runde ausgeben wollte, vermisste er plötzlich seine Brieftasche. Er bat Göran zu warten und eilte in die Garderobe zurück, während er innerlich schnurrte wie eine Katze. Es war eben etwas anderes, von Leuten gelobt zu werden, die tatsächlich eine Ahnung davon hatten, worum es ging. Dieser Göran hatte sich im Übrigen als fähiger Gitarrist herausgestellt, und es war wohl nicht ausgeschlossen, dass …
    Lennart öffnete die Tür zur Garderobe, und seine Existenz wurde mit einem Schlag in eine andere Richtung geschleudert. Er schaute Laila direkt ins Gesicht, die vornübergebeugt und mit gespreizten Fingern auf einem Tisch lag. Hinter ihr stand Roland mit heruntergelassenen Hosen und wie im Krampf zur Decke gewandtem Gesicht.
    Lennart hatte sie offensichtlich genau im kritischen Moment unterbrochen, denn als Laila ihn erblickte und reflexartig über den Tisch hechtete, als ob sie die Tür wieder zuschlagen wollte, glitt Roland mit einem Stöhnen aus ihr heraus. Er griff nach seinem Schwanz, konnte die Ejakulation aber nicht mehr aufhalten. Die Ladung flog in einem Bogen davon und landete auf einem Schminkspiegel. Lennart sah, wie die zähe Flüssigkeit zu einer Dose mit Bräunungscreme hinunterlief, die vermutlich Roland gehörte.
    Er schaute Laila an. Ihre Finger mit den leuchtend roten Nägeln spreizten sich immer noch über die Tischplatte, und ein paar Strähnen ihres Haares klebten an ihren Wangen. Er schaute zu Roland und Roland sah … müde aus. Als ob er sich am liebsten hinlegen und schlafen würde. Er hielt nach wie vor seinen steifen Schwanz in der Hand. Er war größer als Lennart. Viel größer.
    Als Lennart die Tür hinter sich zuknallte, hatte sich nur Rolands Schwanz auf seiner Netzhaut eingebrannt. Er verfolgte ihn durch den Korridor, hinaus auf den Parkplatz und bis insAuto. Er schaltete die Scheibenwischer ein, als ob er sich von ihnen physische Unterstützung erhoffte, dieses Bild endlich wegzuwischen, aber der Schwanz bedrängte ihn, tat ihm Gewalt an. Er war so groß.
    Er hatte niemals zuvor einen anderen erigierten Penis gesehen. Er hatte geglaubt, dass er ganz ordentlich ausgestattet war. Jetzt wusste er, dass es sich anders verhielt. Er versuchte sich vorzustellen, wie es sich anfühlen könnte, einen solchen … Pfahl in sich hineingepresst zu bekommen. Es war kaum nachvollziehbar, dass man es als schön empfinden könnte, aber Lailas Gesicht hatte in der einen Sekunde, die es benötigt hatte, um von Genuss auf Entsetzen umzuschalten, eine andere Sprache gesprochen. Er hatte diesen Ausdruck noch nie bei ihr gesehen. Er besaß nicht die Ausrüstung, um ihn bei ihr hervorzulocken.
    Die Wischblätter quietschten über die trockene Windschutzscheibe, und Lennart schaltete sie ab. Der Schwanz war verschwunden, stattdessen sah er Lailas Gesicht. Es war so hübsch. So verdammt hübsch und begehrenswert. Und so hässlich in der verzerrten Ekstase. Lennart hatte das Gefühl, entzweigerissen zu werden. Er wollte den Motor anlassen und irgendwohin fahren, sich mit einer Flasche Whisky in einen Straßengraben legen und sterben. Stattdessen schlang er die Arme um den Bauch, schaukelte hin und her und heulte wie ein Welpe.
    Nach zehn Minuten wurde die Beifahrertür geöffnet. Laila stieg ein. Sie hatte ihr Haar wieder in Ordnung gebracht. Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander. Lennart schaukelte weiter, hatte aber aufgehört zu heulen. Schließlich sagte Laila: »Kannst du mich nicht schlagen oder so etwas?«
    Lennart schüttelte den Kopf, er seufzte. Laila legte die Hand auf sein Knie.
    »Bitte, kannst du nicht einfach ein paar Mal zuhauen? Du darfst.«
    Es war ein ganz gewöhnlicher Mittwochabend, und die Leute gingen aus dem
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