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Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder
Autoren: John Ajvide Lindqvist
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Theres zu sich. Gemeinsam liefen sie fort zum Wolfsgehege. Sie kamen an Menschengruppen vorbei, die in vermeintlich sicherem Abstand von der Gefahr saßen, lagen oder standen. Klagen und Weinen von Kindern und Erwachsenen erfüllte die Luft.
    Teresa sah einen Mann, der seine Arme um seine Frau und seinen Sohn geschlungen hatte, und ihr fiel etwas ein. Ein Detail, das niemals zur Sprache gekommen war, als sie diesen Tag geplant hatten.
    »Jerry?«, fragte sie. »Ist er hier?«
    Ohne langsamer zu werden antwortete Theres: »Er durfte nicht kommen. Ich habe es gesagt.«
    Vermutlich hatte er es sich im Fernsehen angeschaut, vermutlich wusste er mittlerweile, was passiert war. Aber er war nicht dort gewesen. Es war nicht zu befürchten, dass er unter den Toten war. Auf eine gewisse Weise war das eine Erleichterung.
    Sie liefen, und die Menschen ließen sie vorbei. Eine junge Stimme rief: »Das war die, die gesungen hat!«, aber mehr wussten sie nicht. Theres und Teresa liefen nebeneinander, bis sie das Gehege erreicht hatten.
    Bevor das Festival begann, als sich alle Menschen am Solliden versammelt hatten, hatte Teresa den Bolzenschneider genommen und ein Loch, so groß wie eine Tür, in die Maschen geschnitten, um ihren grauen Brüdern und Schwestern die Möglichkeit zu geben, dabei zu sein.
    Keines von ihnen hatte die Möglichkeit ergriffen, aber als hätten die Wölfe von der Jagdstimmung Wind bekommen, die in der Umgebung herrschte, waren viele von ihnen aus ihrenHöhlen und Verstecken gekommen und zogen nun langsam in der Nähe der Öffnung ihre Kreise, zeigten die Zähne und knurrten. Teresa schaute sie an und schüttelte den Kopf.
    »Sie sind nicht zu uns gekommen.«
    Theres streckte ihren Kopf vor und betrachtete die zottigen Gestalten, die sie betrachteten. Dann passierte es. Teresa verstand zuerst nicht, was ihren Handrücken kitzelte. Als sie hinunterschaute, sah sie, dass es Theres’ Finger waren, die nach den ihren suchten. Sie ergriff Theres’ Hand und drückte sie fest. Lange standen sie Seite an Seite vor der Tür und drückten einander die Hände.
    Schließlich sagte Theres: »Dann gehen wir zu ihnen.«

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