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Woelfe der Dunkelheit

Woelfe der Dunkelheit

Titel: Woelfe der Dunkelheit
Autoren: Darleen Alexander
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Sie klang emotionslos. Und trotzdem konnte er in ihren Augen eine gewisse Sorge erkennen. Lydia war ihr nicht egal. Sie wollte ihre Gefühle nur nicht zeigen. Er sah zu der kleinen Blondine, die sichtlich an Farbe verloren hatte, und befühlte ihre Stirn. Ihre Haut fühlte sich kühl an.
    »Was passiert mit ihr?« Die Ärztin sah mitleidig zu Lydia.
    »Sie gibt auf. Wenn er sie jetzt tötet, könnte sie für immer verloren sein.« Ohne auf die Geräte oder die Infusion zu achten, riss er Lydia in die Arme und flüsterte ihr ins Ohr, dass sie kämpfen sollte. Innerlich betete er, dass sie ihn erhören möge. Wenn er sie verlieren würde, wäre sein ganzes Leben sinnlos. Er wäre dann genau wie sie, nur noch ein lebloser Körper, ohne Elan, ohne Seele.
    »Bitte. Kämpf für mich.«
     
    Mit gezücktem Messer ging Domonic auf sie zu und kicherte dabei. Er klang verrückt. Aber das war er ja auch. Sie hatte ihm damals nach ihrem Selbstmordversuch erzählt, dass sie ein Wolf war, dass sie ein von Odin erschaffenes Wesen wäre. Aber er hatte sie trotzdem an so viele Männer verkauft. Die Gefahr war ihm bewusst gewesen. Sie hatte ihm den Verstand geraubt. Und nun wollte er ihre Seele. Ihr Leben. Alles, was sie noch besaß.
    »Nun hat alles ein Ende. Es wird nur ein winzig Kleines bisschen weh tun.« Auf einmal prickelte ihr ganzer Körper. Ihr wurde unheimlich warm und irgendetwas versuchte, in ihren Geist vorzudringen. Was war das? Dann konnte sie Worte ausmachen.
    »Kämpfe ...« War das Christophers Stimme?
    »Bitte ...« Ihr Herz zog sich zusammen, als sie seine traurige Stimme hörte. Er flehte sie an! Sie! Eine Hure. Er war der Rudelführer der Los Angeles Wölfe und trotzdem ließ er sich dazu herab, sie um etwas zu bitten.
    »Bitte. Kämpfe für mich.« Auf einmal wurde ihr bewusst, dass sie etwas für ihn empfand. Aber war das Liebe? Früher hätte sie sofort ja gesagt, aber heute, nachdem sie von Josh so enttäuscht worden war, hörte sie mehrfach in sich hinein. Sie wollte sicher sein.
    Und tatsächlich. Wenn sie an ihn dachte, pochte ihr Herz. Sie würde am liebsten grinsen, doch Domonic war immer noch eine Gefahr für sie. Konnte sie gegen ihn gewinnen? War sie stark genug? Herrgott! Das war ihr Traum. Und sie würde bestimmen, wie er ausging!
    Als er nur noch einen Schritt von ihr entfernt stand und das Messer lüpfte, erhob sie ihren Kopf und stieß ihn mit einem kräftigen Tritt zu Boden. Plötzlich lag wieder der alte Domonic vor ihr. Der zerbrechliche Mann, den sie erschossen hatte. Ja. Das war ihr Traum.
    »Ich habe es satt, von dir terrorisiert zu werden. Du warst an deinem Tod selbst schuld. Du wusstest wer und was ich bin und hast mich trotzdem an diese ganzen Männer verkauft.« Seine Augen glühten rot, als er mit dem Messer ausholte, um es nach ihr zu werfen.
    »Du wirst hier und jetzt sterben.« Lydia hob ihre Hand und erinnerte sich an damals, als sie die Waffe in der Hand gehalten hatte. Und im nächsten Moment materialisierte sich tatsächlich eine Waffe. Die Waffe. Domonic sah sie erschrocken an und das Messer in seiner Hand verschwand, sodass er unbewaffnet vor ihr saß.
    »Du wirst mir nie wieder Angst einjagen! Ich bin stärker als du und ich werde es immer sein.« Damit drückte sie den Abzug und durchlöcherte seinen Körper mit mehreren Kugeln. Er schrie und zeterte, bis nur noch eine unheimliche Grabesstille herrschte.
    »Gut gemacht, kleine Wölfin. Und nun erwache und geh zu deinem Geliebten.« Wieder diese Frauenstimme. Doch bevor sie nachfragen konnte, wer sie war, lag sie schon in Christophers Armen.
    Der Raum war abgedunkelt und es roch nach Krankenhaus. Hatte er sie etwa weggebracht? Als sie sich umsah, wurde ihr bewusst, dass sie immer noch in ihrem Zimmer war, allerdings waren überall Geräte und sie konnte einen Infusionsständer erkennen.
    Jetzt wurde ihr auch deutlich, dass sie trotz der ganzen Zeit, die inzwischen vergangen war, keinen Hunger und keinen Durst verspürte. Sie hatten sie medizinisch versorgt. Christopher, der sie nach wie vor fest in den Armen hielt, schluchzte und bat immer wieder, dass sie für ihn kämpfen sollte. Dass er sie lieben würde. Dass er alles für sie tun würde.
    Als Alice bemerkte, dass Lydia wach war, schaltete sie die Monitore ab, ließ aber die Infusion in ihrem Arm. Dann verließ die hübsche Ärztin den Raum.
     
    Nein, nein, nein. Sie konnte nicht weg sein. Lydia war stark. Sie durfte einfach nicht aufgeben. Aber selbst Alice, die bis
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