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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2
Autoren: treasure
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verliebten Blick zu und drängte ihr Pferd in lockerem Galopp aus dem Wasser die Uferböschung hinauf. Charlie folgte ihr und sah Rebeccas Haar fliegen.
    Im nächsten Moment galoppierte sie über das Luzernefeld, stieß dabei schrille Schreie aus und sah sich immer wieder um, bis sie Inky zuletzt unter dem riesigen Ausleger der Bewässerungsanlage anhalten ließ. Kaum war Rebecca von der Stute gesprungen, da senkte Inky den Kopf und begann die süßen weichen Blätter und lila Blüten der Luzerne zu rupfen. Charlie kam wenige Sekunden später auf Hank angaloppiert.
    »Ich wollt’ nur mal Ihren Ausleger kontrollieren, Miss Boss Lady«, sagte er mit gedehntem Texaner-Akzent. »Ich würd’ wohl sagen, die Ernte steht mächtig gut, Ma’am.«

    »O ja, das glaube ich auch«, antwortete sie in ihrem besten Südstaaten-Ladyslang, »aber womöglich wäre etwas mehr Feuchtigkeit angebracht.«
    Charlies Augen funkelten, und er glitt von seinem Pferd. »Wenn Sie gestatten, Ma’am.«
    Er trat an den Kasten mit dem Bewässerungscomputer. Nachdem er eine Reihe von Knöpfen gedrückt hatte, schoss schon bald Wasser durch die Röhren, und ein feiner Nebel stäubte aus den Düsen. Charlie schlang die Arme um Rebecca und zog sie in den Nieselregen.
    Im milden Nachmittagslicht ließen Rebecca und Charlie sich vom Wasser besprühen und küssten sich dabei. Sie presste ihre Brüste an seinen nackten Oberkörper und sah lächelnd in seine Augen. Dann zog Rebecca Charlie am Fuß des Berges in einen weichen Wald aus süß duftender Luzerne hinunter. Waters Meeting. Ihr Heim.

Kapitel 44
    Wow!«, sagte Sally und betrachtete, die Hände in die Hüften gestemmt, den niedergebrannten Scheiterhaufen aus Pinienästen und klobigen Baumstümpfen, aus denen immer noch Saft blutete.
    »Also, wenn du sauer wirst, dann aber richtig!« Sie drehte sich zu ihrer Freundin um. »Du hättest dabei umkommen können, du dumme Kuh!«
    Rebecca ließ den Kopf hängen und verschränkte die Arme vor der Brust. Sally holte zu einem matten Boxhieb aus, traf Bec auf den Oberarm und schloss sie sofort danach in die Arme.
    »Komm schon. Ins Haus. Wir haben zu tun.«
    In der Küche ließ Sally ihre schwere Aktentasche auf den Tisch fallen und öffnete die Verschlüsse. Dann zog sie die dicke, gebundene Ausgabe von Gabs’ und Rebeccas Geschäftsplan für die Farm heraus sowie einen Stapel Papier und mehrere Stifte. Und schließlich noch eine Flasche Rum.
    »Ich dachte, damit könnten wir unser Denkvermögen ölen.« Sie stellte die Flasche Rum auf den Tisch. »Hol ein paar Gläser und mach sie auf.«
    Rebecca schlurfte zum Schrank und versuchte unbeholfen, die Schranktür aufzuziehen. Ihre Finger blieben verkrampft und eingerollt. Das Blut hatte die Schnittwunden versiegelt, doch sobald sie die Finger ausstreckte, riss der Schorf wieder auf, und die Wunden bluteten von Neuem. Mit schmerzverzogenem Gesicht versuchte sie die Gläser zu greifen. Sally, die geschäftig in ihren Unterlagen gewühlt hatte, sah auf.
    »O Bec! Was hast du nur mit dir angestellt?« Sie ergriff Becs Hände und betrachtete sie ausgiebig.

    »Mann! Das ist ja übel! Du dumme Kuh! Du bist gestern während des großen Pinienmassakers voll durchgedreht!«
    »Es war wirklich ein bisschen finster.« Rebecca sank auf ihren Stuhl und schaute zu, wie Sally den Rum mit sprudelnder, zischender Cola mischte.
    »Ich glaube, mir war von Anfang an klar, dass Charlie nicht bleiben würde. Aber ich dachte … ich dachte, er würde es wenigstens probieren … wenigstens eine Weile. Er hat so getan, als würde er sich freuen, als ich ihm erzählt hatte, dass Dad mich die Farm leiten lassen wollte, aber ich wusste … im Grunde wusste ich, dass er total enttäuscht war. O Sal! Was soll ich nur tun?«
    Sally reichte ihr ein Glas. »Du kannst nur eines tun …«
    Bec nippte an ihrem Rum und sah ihre Freundin dabei mit halb zusammengekniffenen Augen an, weil die Gischt auf ihre Nase und Wangen sprühte.
    »Du musst deinen Träumen folgen … und was ist dein größter Traum, Charlie oder diese Farm?«
    »Beides! Ich will beides! Warum ist alles so kompliziert, Sal? Soll ich ihn anrufen? Ich könnte ihm hinterherfahren … und … hier einen Verwalter einsetzen oder so, wenn die Farm erst wieder läuft.«
    »Würde dich das glücklich machen?«
    »Nein«, sagte Bec bekümmert. Sie schaute unglücklich in ihr inzwischen leeres Glas.
    »Und?« Es blieb still im Raum, während Sally Rum und Cola nachschenkte. Dann begann
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