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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2
Autoren: treasure
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fest. »Es ist so gut wie alles hier aufgeführt, wir müssen nur die neuesten Daten nachtragen, alles ausdrucken und es der Bank vorlegen. Ich glaube, wir können schon für Freitag einen Termin vereinbaren. Oder ist dir das zu früh?«
    »Nicht früh genug«, kommentierte Bec.
    Sally verstummte kurz.
    »Bec. Komm mal her und sieh dir das an.«
    Rebecca sah auf die Datei, die den Bildschirm füllte. Sie begann zu lesen. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie begriff, dass es eine Nachricht vom Tom war.

    Liebe Bec,
    wenn du je diese Datei lesen solltest, bedeutet das, dass du einen Weg gefunden hast, aus Waters Meeting wieder eine richtig gute Farm zu machen. Wahrscheinlich hast du Charlie aus seiner bekackten Ackerwüste gezerrt, ihn geheiratet und dich mit ihm zusammen hier niedergelassen. Das hoffe ich schwer, allerdings habe ich im Moment wenig Hoffnung auf irgendwas. Nur für dich. Du bist von uns beiden eindeutig die Stärkere. Ich kann eine Vision für diese Farm heraufbeschwören, aber ich schaffe die Reise dorthin einfach nicht. Ich bin total am Ende, Bec. So wie die Dinge momentan stehen, glaube ich nicht, dass du dies je lesen wirst, aber wenn doch, dann war das gute Arbeit, Schwesterherz.

    Die Buchstaben verschwammen hinter Rebeccas Tränen. Sie wischte sie weg und wanderte im Bildlauf nach unten. Dann las sie weiter.

    Diese Datei enthält eine Liste von gleichgesinnten Farmern in unserer Region, die daran interessiert wären, eine Art Kooperative zu gründen. Einige davon waren auch an den Geschäftsfeldern interessiert, die wir damals aufgetan hatten. Es gab ein Treffen im Pub, auf dem ich eine Liste von Namen und Telefonnummern erstellt habe. Nach diesem Treffen wurde es wieder still um unseren Plan, es hat sich also noch nichts entwickelt. Sie brauchen nur jemanden, der die Herde antreibt. Jemanden wie dich, Bec. Also nur zu … du schaffst das. Aber versuch es nicht allein. Du darfst nie so allein sein wie ich. Vergiss nicht, dass ich dich liebe.
    Dein Tom.

    Bec verschob den Text ein weiteres Mal und stieß auf eine Liste von Namen und Telefonnummern. Sie suchte noch mehr von Tom auf der Festplatte. Doch da war nichts mehr.

    In jener Nacht schlang sie im Bett die Beine um die Decke, als suchte sie die Berührung von Charlies warmer Haut. Sie wollte seinen herben männlichen Duft einatmen. Doch das Bett war kalt. Rebecca schlang die Arme um ihren Leib und ließ lautlose Tränen fließen.
    Am Morgen wurde sie vom Schrillen des Telefons geweckt. Sie sprang aus dem Bett und rumpelte die Treppe hinunter. Sie war sicher, dass Charlie anrief.
    »Hallo!« Rebecca gab sich Mühe, besonders fröhlich und aufgeweckt zu klingen.
    »Hab dich aus dem Bett geholt, stimmt’s?« Harry war am Apparat.
    »Nein«, verteidigte sich Rebecca. Sie wusste nicht recht,
wie sie auf ihren Vater reagieren sollte. Sein Tonfall beruhigte sie wieder. Er klang genauso wie im Krankenhaus. Nicht streitbar, nicht arrogant, sondern demütig, leise und verlegen.
    »Ich … ähm … Die haben gesagt, ich kann in den nächsten Tagen nach Hause, und, also, ich wollte nur nachfragen, ob du irgendwann in die Stadt kommst und mich mit nach Hause nehmen könntest?«
    »Sicher, Dad«, sagte Rebecca etwas zu leutselig, weshalb sie hinzufügte: »Aber nur unter gewissen Bedingungen.«
    »Ich verstehe«, sagte er argwöhnisch, »du willst deinen verkrüppelten Vater erpressen.«
    »Worauf du wetten kannst! Es ist kein Drama, Dad, es ist nur so, dass Sal und ich ein paar Zahlen für die Farm erarbeitet haben … einen Geschäftsplan und eine Marketingstrategie. Um die Farm wieder auf die Beine zu bringen.«
    »Das ging aber schnell! Wie lange bist du wieder da? Eine Woche? Das nenne ich eine Wunderheilung! Kannst du auch abgetrennte Glieder wieder anzaubern?«
    Rebecca rutschte mit dem Rücken an der Wand nach unten und setzte sich auf den Boden. »Nein, Dad«, sagte sie müde. »Du verstehst das nicht. Wir haben diesen Plan während der letzten Jahre ausgearbeitet, es ist ein Geschäftsplan. Ich habe ihn für die Uni erstellt. Sally und Tom haben mir dabei geholfen.«
    »Ich verstehe«, sagte Harry leise.
    »Wenn du uns den Rücken stärkst, können wir die Bank leichter überzeugen … außerdem müssen wir ein paar Fragen mit den Anwälten klären.«
    »Anwälten?«
    »Keine Panik, Dad, es geht nur um eine Nachfolgeregelung, du weißt selbst, dass die längst überfällig ist. Im Krankenhaus hast du dich damit einverstanden erklärt.
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