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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)
Autoren: Hannah Moosbach
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tippelt.
    „Also diese Frau Müller ist wirklich ein Goldstück!“, bemerkt er plötzlich an mich gewandt. „Sie hat diesen Laden wirklich immer im Griff. Und ihre Menschenkenntnis ist absolut unschlagbar, was sie ja zuletzt bei Ihnen wieder einmal unter Beweis gestellt hat.“
    „Bei mir?“, frage ich überrascht.
    „Aber selbstverständlich. Schon bei der ersten Begegnung mit Ihnen hat sie Herrn Klotz von Ihrer angenehmen und erfrischenden Art vorgeschwärmt. Das hat Ihre Chancen enorm erhöht. Die meisten hier geben wirklich sehr viel auf Frau Müllers Einschätzungen. Frau Petersen ist dabei allerdings auszuschließen. Die gute Dame hat schon immer ihren eigenen, komischen Kopf gehabt, und das wird sich in dem Alter wohl auch nicht mehr ändern.“
    Herr Dübel lacht. Sympathisch ist er mir eigentlich schon immer gewesen, doch habe ich vorher nie gewusst, wie geschwätzig er ist. Seine Ansicht über Frau Petersen macht ihn zudem sogar noch liebenswürdiger.
    „Also wenn Sie mal auf die Schnelle eine objektive Meinung zu jemandem benötigen, dann fragen Sie Frau Müller! Sie weiß genau, wie jemand tickt.“
    Unsere Mittagspause verbringen Sunny und ich wie gewohnt in unserem Lieblingsbistro um die Ecke. Noch immer bin ich total gerührt, dass sie sich damals so sehr für mich eingesetzt hat. So etwas wäre mir früher vermutlich nicht passiert. Meiner Mutter habe ich es beispielsweise nie recht machen können. Somit hat sie mich auch in jeder Lebenslage als unfähig abgestempelt.
    „Herr Dübel hat mir vorhin erzählt, dass du bei meiner Einstellung seinerzeit ein gutes Wort für mich eingelegt hast“, äußere ich, während wir auf unser Essen warten.
    „Ach ja?“, fragt sie völlig überrumpelt.
    „Allerdings! Und ich wollte mich dafür bei dir bedanken. Du bist wirklich eine tolle Freundin!“
    „Das ist wirklich lieb von dir, Süße, aber überhaupt nicht der Rede wert. Ich habe damals nur erzählt, dass du mir auf Anhieb sympathisch gewesen bist. Das ist alles. Im Grunde ist es also dein Verdienst, dass du nun in der Kanzlei arbeitest.“
    „Das ist ja wieder einmal typisch für dich. Du hast etwas Nettes gemacht und bist wieder einmal viel zu bescheiden, den Dank dafür anzunehmen. Stattdessen lässt du es so aussehen, als hättest du gar keine Aktien daran.“
    „Aber ich habe wirklich nichts weiter damit zu tun“, beharrt sie auf ihrer Meinung. „Ich fand dich nett und habe es Herrn Klotz genauso gesagt. Mehr ist gar nicht geschehen.“
    „Ja, ja“, winke ich ab. „Mir egal, wie du die Sache siehst. Ich finde es jedenfalls echt lieb von dir.“
    Sunny grinst verlegen. Sie ist wirklich immer sehr bescheiden. Das ist einerseits ein sehr angenehmer Charakterzug. Viel lieber wäre es mir allerdings, wenn sie hin und wieder auch mal ein Dankeschön akzeptieren würde.
    „Da sind ja meine Lieblingsrechtsanwaltsfachangestellte und meine Lieblingsempfangsdame“, ertönt plötzlich wieder die Stimme von Andreas.
    Dieser Mann hat wirklich ein unglaubliches Durchhaltevermögen. Obwohl ich in dieser Woche alles Menschenmögliche unternommen habe, um ihm aus dem Weg zu gehen, lässt er einfach nicht locker. Der Mensch treibt mich wirklich in den Wahnsinn! Ich kann ja nicht behaupten, dass er mich seit der Umsetzung meines tollen Plans weniger anspricht – im Gegenteil. Je mehr ich versuche, ihn loszuwerden, desto größere Sprünge macht mein Herz, wenn ich ihn irgendwo erblicke.
    „Darf ich mich zu euch setzen?“, fragt er gewohnt Gentleman-like. Obwohl er eigentlich mittlerweile weiß, dass er dazu keine Erlaubnis einholen müsste – jedenfalls nicht wenn es nach Sunny ginge. Und die ist mir bei der Beantwortung dieser Frage immer irgendwie zuvorgekommen.
    „Natürlich!“, sagt sie mit einem strahlenden Lächeln.
    „Das ist nett“, freut sich Andreas, während er neben mir Platz nimmt. „Ich esse lieber in Gesellschaft als allein. Im Restaurant gegenüber habe ich gerade auch Kurt Klotz gesehen. Der ist allerdings schon in Gesellschaft von Frau Rickmann dort gewesen, und nach allem, was ich so gehört habe, ist es mir irgendwie unpassend erschienen, mich zu den Beiden zu gesellen.“
    „Ja witzig, oder?“, erwidert Sunny. „Ich meine, einerseits ist es schon ein bisschen ungewöhnlich. Wenn ich mich recht entsinne, müsste Julia ungefähr zehn Jahre jünger sein. Auf der anderen Seite gibt es ja aber ebenso Paare mit einem weitaus größeren Altersunterschied, und Geschmäcker sind
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