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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)
Autoren: Hannah Moosbach
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mitbuchen muss, falls das Testergebnis positiv ausfällt?“
    Ich werfe einen Blick in die Runde. Zwischen einigen altbekannten Freundschaften sehe ich auch ziemlich neue. Und jeder Einzelne von ihnen hat mir schon in der einen oder anderen Situation beigestanden. Zusammen haben wir gelacht, geredet und mein Orakelbuch über die Zukunft befragt. Und obwohl ich in den vergangenen Wochen mehr geweint habe, als jemals zuvor in meinem Leben, fällt mir ganz plötzlich auf, dass ich nie glücklicher gewesen bin.
    Während mir eine kleine Träne über die Wangen rollt, nicke ich und erwidere: „Ich gebe dir sogar mein Wort, dass du es nicht bereuen wirst.“
    Rudi lächelt. Nervös holt er den völlig zerknitterten Briefumschlag aus seiner Tasche. Wäre er nicht mit dem gestrigen Datum abgestempelt gewesen, würde ich meinen, dass er aus dem letzten Jahrhundert stammt.
    „Du oder ich?“, fragt Rudi.
    „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt keiner von uns beiden dazu in der Lage ist, das Ergebnis zu lesen.“
    „Stimmt auch wieder“, entgegnet er und reicht den Umschlag, ohne zu zögern, an Bernd weiter.
    „Ich soll das Ergebnis vorlesen?“, tippt der sich entgeistert auf die Brust. „Ich glaube nicht, dass ich das hinkriege. Diese Dinger sind damals schon nicht zu deuten gewesen. Die Auswertung des Tests, den ich damals im Hinblick auf Gundula gemacht habe, musste ich von meinem Anwalt entziffern lassen.“
    „Anwalt ist ja quasi mein Stichwort“, erwidert Benny und schnappt ungefragt nach dem Umschlag. „So schwer wird das ja wohl nicht sein.“
    „Natürlich nicht“, sekundiert ihm Andreas mit einem verschmitzten Lächeln. „Für Leute, die zu ihren Freunden unter anderem imaginäre Ärzte zählen, ist das bestimmt eine Leichtigkeit.“
    Im Bistro bricht Gelächter aus.
    Ja, er ist sexy, überdurchschnittlich intelligent, sehr erfolgreich und besitzt obendrein auch noch Humor. Manchmal kann ich mich nicht dem Verdacht entziehen, dass mein ganz persönlicher Mr. Darcy irgendwann einfach vom Himmel gefallen und die große Familie, von der er immer erzählt, lediglich seiner Fantasie entsprungen ist.
    „Hä?“, bemerkt Benny plötzlich stirnrunzelnd. „Das kapiere ich nicht. Überall Zahlen, Kästchen und irgendwelche Buchstaben ... Ach doch, warte mal. Hier steht , das genetische Geschlecht des Kindes ist weiblich ‘. Na das ist doch schon mal was. Jetzt hast du zumindest das Schwarz auf Weiß.“
    Benny grinst mich, stolz wie Bolle, an. Zeitgleich schütteln die anderen mit ihren Köpfen und verdrehen die Augen.
    „Gib mal her!“, befiehlt Nele entnervt und reist ihm das Papier aus den Händen. „Oh mein Gott. Was ist das alles für ein Wirrwarr? Das liest sich ja schlimmer, als die Versicherungspolice, die ich letzte Woche abgeschlossen habe.“
    Hinter Nele stehen Andreas, Sunny und Leon. Die Drei schauen ihr über die Schulter und runzeln dabei die Stirn.
    „Das ist ja schrecklich“, wirft Leon ein. „Wer zur Hölle soll so ein Ding entziffern können? Da ist ja sogar die Chance, dass Bennys Arzt-Freund irgendwann real wird, größer.“
    „Den habe ich mir nicht ausgedacht!“, behauptet Benny halsstarrig.
    Max schüttelt derweil den Kopf und wirft Mia einen flehenden Blick zu. „Kannst du dem bitte mal ein Ende machen? Mir wäre sehr daran gelegen, wenn wir spätestens am Sonntagabend wieder zu Hause sein würden.“
    Mia lacht herzhaft. Dann schnappt sie Nele den Brief aus der Hand, blättert, wie es für den erfahrenen Blick einer gelernten Krankenschwester üblich ist, ohne zu lesen, zweimal um und zitiert: „Aufgrund der vorliegenden Untersuchungsbefunde ist es praktisch erwiesen, dass Herr Rüdiger Herrmann Vater des untersuchten Kindes ist.“
    Ich halte den Atem an. Hat sie das jetzt gerade wirklich gesagt, oder habe ich es gedacht? Ich weiß es nicht und fühle mich wie der Zuschauer meines eigenen Traumes, in dem ich keine richtige Rolle habe und auch nicht agieren kann.
    „Ist das jetzt gut?“, erkundigt Rudi sich und mustert mich besorgt.
    Ein schwacher Druck an meiner Hand lässt mich aufschrecken. „Warum halten wir denn Händchen?“, frage ich verwundert.
    „Du hast danach gegriffen“, sagt er.
    „Oh, das hatte ich gar nicht bemerkt.“
    Um mich herum werde ich neugierig beäugt. Das deutet ja irgendwie schon darauf hin, dass ich mir Mias Verlesung über das positive Testergebnis nicht unbedingt eingebildet habe. Anschließend fällt mein
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