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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)
Autoren: Hannah Moosbach
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richtig mit ihrer Einschätzung. Trotzdem ist es anstrengend.
    Andreas und ich setzen uns in eine nette Ecke, und ich bin nervös wie nie.
    „Das ist also dein eventueller Vater?“
    „Ja“, entgegne ich mit gekräuselten Lippen. „Allerdings arbeitet er gerade schnurstracks darauf hin, dass ich noch vor der Vorlage des Testergebnisses meinen Namen und die Adresse ändere.“
    „Ach was, so schlimm ist er nun auch nicht! Ich finde ihn witzig.“
    „Das freut mich für dich. Offenbar stehst du mit dieser Meinung gerade ziemlich allein da.“
    Andreas lacht.
    Der Nachmittag verläuft äußerst angenehm. Er erzählt mir von seiner Familie, die kaum kleiner ist, als meine. Glücklicherweise unterscheidet sie sich doch darin, dass die meisten seiner Familienmitglieder sehr liebenswürdig und aufgeschlossen sind.
    Irgendwann reden wir auch über unsere Ex-Partner. So etwas finde ich persönlich immer sehr interessant. Ich erzähle ihm also von Daniel und meinem prägenden Erlebnis mit Grusel-Ulf. Und von Andreas erfahre ich, dass er bisher ausschließlich Fernbeziehungen geführt hat, was aufgrund der Arbeitssituation unumgänglich gewesen wäre. Bei seinen Worten fällt mir auf, dass Andreas – so es denn mit uns klappen würde – der erste Partner an meiner Seite wäre, der vor mir schon andere Beziehungen geführt hat. In einigen Kulturen gilt so etwas ja manchmal als Problem. Ich finde die Vorstellung allerdings gar nicht mal so schlecht. Dann kann man sich viel von dem ganzen Rumexperimentiere ersparen und hat wenigstens in etwa eine Vorstellung von dem, was man sich wünscht.
    Zum Abendessen serviert Rudi uns dann noch Spaghetti. Ja, ich glaube, mit ihm als Vater könnte ich gut leben.
    „Er macht einen netten Eindruck“, sagt Rudi, als Andreas zur Toilette verschwindet. „Ganz anders, als die Typen, die du sonst mitbringst.“
    „Und nicht nur das!“, schwärme ich. „Er ist auch anders, als jeder andere Mann, den ich bisher kennengelernt habe.“
    „Dann solltest du auf deine verkorksten Prinzipien pfeifen und ihn dir angeln, bevor es jemand anderes tut.“
    Ganz wie ein Gentleman bringt Andreas mich noch zu meiner Wohnung.
    „Hättest du vielleicht Lust, noch mit hochzukommen? Wenn ich mich recht erinnere, verbringen Sunny und Leon das Wochenende hier. Vielleicht treffen wir sie ja.“
    „Gerne“, er hält mir beim Aussteigen sogar die Tür auf.
    Als wir die Wohnung betreten, sind plötzlich vier erwartungsvolle Augenpaare auf Andreas und mich gerichtet. Benny und Nele sind gerade zu Besuch und schauen zusammen eine DVD.
    „Ist das ein Timing!“, sagt Nele. „Mit dem Männerfilm sind wir gerade durch, und jetzt wollen wir noch ‚ Sex and the City‘ schauen.“
    „Klasse!“, rufe ich erfreut, während Andreas total bedröppelt dreinschaut.
    „Was für einen Männerfilm habt ihr geguckt?“, will er wissen.
    „J agd auf Roter Oktober natürlich“, erläutert Benny. „Was sonst?“
    „Können wir den Frauenfilm nicht einfach auf ein andermal verschieben und Jagd auf Roter Oktober noch einmal schauen?“, fragt Andreas mit einem schwachen Hoffnungsschimmer in den Augen.
    „Nichts da!“, erwidert Nele forsch. „Der Krempel hat mir gerade einhundertneunundzwanzig unwiederbringliche Minuten meines Lebens beschert. Jetzt möchte ich was Schönes schauen. Außerdem seht ihr euch den doch andauernd an.“
    „Trotzdem wird er nie langweilig“, wirft Leon ganz nebenbei ein.
    „Aber es ist schon interessant, was Männer wohl daran finden mögen“, rätselt Sunny.
    Eine Diskussion entbrennt. Es wird das Für und Wider von Jagd auf Roter Oktober erörtert. Schleichend weitet sich das Thema auf alle Sean-Connery-Filme aus, wobei ich mich ganz schnell ausklinke. Eine knappe Stunde später haben wir uns noch immer nicht für einen neuen Film entschieden. Trotzdem ist es urkomisch.
    Als Nele und Benny sich kurz nach Mitternacht verabschieden, danke ich ihr ganz still und heimlich dafür, dass sie sich so erfolgreich gegen eine Zweitausstrahlung des „ Großartigsten Films aller Zeiten “, wie die Männer ihn gekürt haben, behauptet hat.
    Andreas, der ebenfalls gerade gehen möchte, fragt mich noch, ob ich für Samstag, also quasi heute, schon etwas vorhätte.
    „Eigentlich nicht.“
    „Gut, dann würde ich dich gerne so gegen achtzehn Uhr abholen. Aber ich sage dir nicht, wohin es geht. Es soll eine Überraschung werden.“
    Dann gibt er mir einen Kuss auf die Wange und geht.
    „Du grinst
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