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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)
Autoren: Hannah Moosbach
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ebenfalls suspekt vorkommt. Jahrelange habe ich befürchtet, der einzige Mensch auf weiter Flur zu sein, dem sie auf die Nerven geht.“
    „Ja, sie hat wirklich einige sehr merkwürdige Eigenarten. Gleichzeitig hat sie aber auch etwas an sich, das mir seinerzeit ziemlich den Kopf verdreht hat. Und hübsch ist sie gewesen! Aber das bist du ja auch, obwohl ich kaum etwas von ihr in dir wieder erkenne.“
    „Dankeschön“, erwidere ich geschmeichelt. „Sag mal, Rudi, was tun wir eigentlich, wenn der Test tatsächlich positiv ausfällt? Wäre das für dich okay?“
    „Ich denke schon. Ich meine, du scheinst mir wirklich eine nette, junge Dame zu sein, die ihren Weg macht. Sehr viel weiß ich ja eigentlich noch nicht über dich. Aber das ist ja glücklicherweise nichts, was sich nicht ändern lässt. Zudem muss ich gestehen, dass ich mir insgeheim schon lange ein Kind gewünscht habe. Obwohl, nein ... Wenn ich es ganz genau beschreiben müsste, habe ich mir tatsächlich eine Tochter gewünscht. Zwar ist dieser Wunsch nicht immer so präsent oder stark gewesen, dass ich aktiv daran gearbeitet habe. Ich hätte es aber auch nicht als störend empfunden, wenn es sich plötzlich so ergeben hätte. Insgesamt könnte ich also sehr gut damit leben, schätze ich.“
    Ich lächle. Ohne es zu wissen, hat Rudi mir mit diesen Worten ein großes Kompliment gemacht. Was er sagt, gibt mir das Gefühl, erwünscht zu sein, und ich weiß nicht, wann ich das in familiärer Hinsicht zum letzten Mal verspürt habe, wenn es denn überhaupt jemals so gewesen ist.
    „Wie sieht es bei dir aus?“, fragt er nervös.
    „Hm ... Also ich glaube, dass das für mich auch in Ordnung wäre. So übel finde ich dich nämlich nicht.“
    Einen Moment lang scheint es so, als hätte Rudi die Luft angehalten. Als er wieder weiter atmet, macht es den Eindruck, als wäre ihm hinsichtlich meiner Worte eine unglaubliche Last von den Schultern gefallen. Für mich ist das ein eindeutiges Indiz dafür, dass er nicht weniger aufgeregt ist, als ich. Das macht ihn mir gleich doppelt so sympathisch.
    Während ich auf dem Heimweg den Umschlag mit den Proben in den Postkasten stecke, überkommt mich ein eigenartiges Kribbeln. Ein bisschen fühle ich mich gerade an Frau Glasers Worte erinnert, denn ich finde es tatsächlich nicht gut, diese Angelegenheit in andere Hände zu übergeben. Am liebsten würde ich einen Crashkurs in Vaterschaftsanalysezeug machen und das Teil gleich selbst zu Hause auswerten. Aber man kann eben nicht alles haben. Deshalb heißt es von jetzt an: Warten !
     
    Andreas wird indes nicht müde, mich auf einen Kaffee in die Küche zu bitten. Außerdem schlägt er auch noch bei uns in der Wohnung auf, weil Sunny und Leon ihn zum Abendessen eingeladen haben. Ich versuche, mich in der Zwischenzeit in mein Zimmer zu verdrücken, doch Sunny droht, das Internet zu sperren und es erst am nächsten Tag wieder für mich zugänglich zu machen. Dass sie einmal derartig harte Methoden auffahren würde, hätte ich ihr niemals zugetraut. Leider kennt sie mich mittlerweile viel zu gut, um zu wissen, dass ich es keine zwei Stunden ohne das heiß begehrte World Wide Web aushalten würde. Also setze ich mich zu ihnen und versuche, mich angemessen kühl zu geben.
    „Du bist keine sehr große Hilfe“, tadle ich sie, als Leon Andreas zur Tür begleitet.
    „Das werden wir ja noch sehen“, sagt Sunny mit einem selbstsicheren Grinsen auf den Lippen.
    Am Freitag kommt es dann zu einem ausgesprochen interessanten Gerücht. Petra Petersen erzählt herum, dass sie Herrn Klotz zusammen mit unserer Praktikantin Julia am Vortag in der Stadt gesehen hätte. Angeblich haben sie Händchen gehalten und sich verliebte Blicke zugeworfen.
    „Das ist ja ein Ding!“, bemerke ich, als Sunny mir davon berichtet. „Sie müsste doch bestimmt um die zehn, zwölf Jahre jünger sein, als er.“
    „Tja, wo die Liebe hinfällt“, erwidert sie schulterzuckend.
    „Da sind Sie ja, Frau Müller“, sagt Herr Dübel kopflos, als er den Raum betritt. „Wären Sie bitte so nett und verschieben meinen fünfzehn Uhr-Termin um zwei Stunden? Herr Schmidt hat gerade die von mir dringend benötigten Unterlagen eingereicht, und aufgrund der Frist will ich sie so schnell wie möglich sichten.“
    „Aber natürlich, Herr Dübel“, verspricht Sunny. „Ich werde mich sofort darum kümmern.“
    „Sie sind die Beste!“, frohlockt er strahlend, als Sunny mit ihrer kerzengeraden Haltung davon
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