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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist
Autoren: Anna McPartlin
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gefragt, ob er so etwas wirklich tun könnte, und er hat ja gesagt. Da habe ich ihm erzählt, wie sie mich gerettet hat, und dass ich wirklich glaube, es wird ihr bald wieder besser gehen. Und das tue ich wirklich, wirklich, das tue ich. Dr.   B. hat gesagt, er wird ein Auge auf sie haben, aber jetzt sei es am wichtigsten, dass Matthew mit seinen Großeltern redete. Er fährt übermorgen zu ihnen. Ich kann es kaum erwarten, bis er wieder da ist.

26   Der Schatz von der Castle Street
    «Also, ich habe eine Frage», sagte Harri, den Telefonhörer am Ohr. Sie atmete hörbar ein.
    «Dann stelle sie», forderte Matt sie auf.
    «Wann hast du dich in Liv verliebt?»
    «Oh, das ist einfach. Eines Tages kam mein Vater in die Stallungen und hat aus heiterem Himmel angefangen, mich anzubrüllen, weil ein Pferd lahmte. Ich hatte mit dem Pferd trainiert, also war es in seinen Augen logischerweise mein Fehler. Er hat mir alle möglichen Schimpfwörter an den Kopf geworfen, und sie stand die ganze Zeit hinter mir im Stall. Ich wusste, dass sie da war, und ich mochte sie, also war mir die Situation so peinlich, dass ich am liebsten im Boden versunken wäre.»
    «Und was ist dann passiert?»
    «Nachdem er abgerauscht war, ist sie zu mir gekommen und hat mir einen Schubs gegeben. Ich war so rot geworden, dass ich sie nicht ansehen konnte, aber sie hat bloß gelächelt und mir erklärt, dass alle Väter Schweinehunde sind.» Er lachte bei der Erinnerung. «Und da habe ich mich vom Fleck weg in sie verliebt.»
    Harriet lachte. «Alle Väter sind Schweinehunde! Das ist ja eine unheimlich romantische Geschichte!» Sie lachten beide. Harri telefonierte übers Handy. Sie drehte gerade mit Melissa, die müde und hungrig war, eine Runde über den Markt. «Ich muss Schluss machen.»
    «Ist gut.»
    «Viel Spaß bei dem Reitturnier.»
    «Werde ich bestimmt haben.»
    Sie beendete das Gespräch.
    Melissa sah sie an. «Nur damit ich das richtig verstehe: Er hat dich nach Sevilla eingeladen, damit ihr am Telefon miteinander sprecht?»
    «So funktioniert es eben besser.»
    «Tja, des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Und jetzt lass uns endlich etwas essen. Ich sterbe gleich vor Hunger.»
    Um kurz nach sechs Uhr klopfte Alfio bei Harri an. Sie öffnete, und Alfio sagte: «Ich habe meine Exfreundin angerufen.»
    «Und?»
    «Sie ist verheiratet.»
    «Oh. Mist. Tut mir leid.»
    «Nein. Es ist gut so. Ich habe mich sowieso schon viel zu lange an diesen Traum geklammert.»
    «Du siehst aber aus, als würdest du am liebsten gleich anfangen zu weinen.»
    «Das liegt daran, dass ich vielleicht wirklich gleich anfange zu weinen.»
    Oje
. «Und was sagt Matt dazu?»
    «Er ist wie üblich mit seinem Patentrezept gekommen: Such dir eine zum Flachlegen.»
    Reizend
.
    «Aber weißt du, dieses Mal könnte das wirklich das Beste sein.»
    «Gute Idee.»
    «Danke, Harri. Du hast mir die Augen geöffnet. Es hat wehgetan, aber es war notwendig.»
    Er war gegangen, bevor Melissa vom Pool zurückkam. «Essen wir eigentlich mit Matt zu Abend?»
    «Nein, wir treffen uns später auf einen Drink.»
    «Super.»
    «Zusammen mit Alfio.»
    «Netter Typ.»
    «Sucht eine Frau zum Flachlegen.»
    «So nett nun auch wieder nicht. Außerdem warten zu Hause ein Ehemann und zwei Kinder auf mich.»
    Harri lächelte.
Und mein Zuhause ist James, ob es ihm nun passt oder nicht.
    Gerry erwartete Melissa mit einem Blumenstrauß und einer Riesenentschuldigung am Flughafen. Sie war einfach nur froh, wieder daheim zu sein, umarmte ihn und fragte nach den Kindern, deren Betreuung noch einmal Susan übernommen hatte. Auf dem gesamten Heimweg sprachen sie darüber, wie sie es schaffen würden, und nachdem sie angekommen waren, blieben sie in der Auffahrt im Auto sitzen und unterhielten sich weiter.
    «Bist du sicher?», fragte Gerry.
    «So bin ich ständig bloß noch erschöpft», sagte Melissa.
    «Das verstehe ich jetzt.»
    «Es ist ja nicht für immer.»
    Gerry küsste seine Frau. «Lieber du als ich», sagte er lächelnd, und sie umarmten sich.
    «Es ist ja nicht für immer», wiederholte sie.
    Es würde Melissa schwerfallen, ihre Arbeit und ihre Kollegen aufzugeben, und sie wusste jetzt schon, dass ihr der Büroklatsch und die Neckereien und das Geld und die Anerkennung fehlen würden, aber ihr Job war sehranspruchsvoll – und ihre Kinder eben auch. Sie wusste einfach, dass sie beides zusammen nicht mehr schaffen würde. Zwei Wochen später reichte sie ihre Kündigung ein, und in dieser
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