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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist
Autoren: Anna McPartlin
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sollen.»
    Er lachte leise, und sie lächelte. «Wir hören uns wirklich mitleiderregend an.»
    Matt nickte. «Ich habe eine Idee. Sollen wir nicht morgen zusammen frühstücken? Ich bitte nur um eine Stunde deiner Zeit.»
    «Okay», stimmte sie zu, «eine Stunde.»
     
    Die Stimmung während des Frühstücks war gezwungen, und obwohl sie sich beide Mühe gaben, herrschte die meiste Zeit unbehagliches Schweigen.
    «Läufst du Ski?»
    «Nein, aber George.»
    «Ich gehe unheimlich gerne Ski laufen.»
    «Tja, er auch.»
    Schweigen.
    «Hast du schon einmal im Ausland gelebt?»
    «Nein. Du?»
    «In Amerika. Kentucky.»
    «War es schön?»
    «Sehr schön.»
    «Oh.»
    Schweigen.
    «Das Rührei ist sehr gut», startete er den nächsten Versuch.
    «Ja, das stimmt.»
    «Ich esse sehr gerne Rührei.»
    «Ich auch.»
Das kommt mir vor wie ein total verunglücktes Date. Oh Gott, gleich bekomme ich eine Panikattacke.
    Schweigen.
Atmen. Alles ist gut. Einatmen und Ausatmen. Ein und Aus. Nicht zu schnell. Ein. Warten. Aus. Warten
.
    «Alles in Ordnung mit dir?»
    «Ja, alles bestens.»
Ein. Aus. Ein. Aus. Ich habe keine Ahnung, worüber ich mit diesem Mann reden soll
.
    Es gelang Harri, sich wieder zu beruhigen, doch ihre Selbstbeherrschung geriet noch einmal in Gefahr, als sie mitbekam, dass der Kellner sie für ein Paar hielt.
    Matthew bemühte sich heldenhaft, die Situation zu retten.
    «Wie wäre es, wenn wir uns abwechselnd Fragen stellen?», schlug er vor.
    «Gut, du fängst an.»
    «Ist dein Dad ein guter Mensch?»
    «Ja.» Sie lächelte. «Er ist sogar besser als gut.»
    Matthew musste ebenfalls lächeln. «Das habe ich gespürt. Ich bin froh, dass ich mich nicht getäuscht habe.»
    «Wolltest du mich behalten?»
    «Ich war erst siebzehn.»
    «Danach habe ich nicht gefragt.»
    «Nein. Ich hatte gerade Liv verloren. Ich war vollkommen außer mir vor Schmerz. Ich war in einer schrecklichen Verfassung.»
    «Ich verstehe.»
    «Trotzdem hat es mir wehgetan, dich wegzugeben.»
    Sie lächelte. «Vielen Dank für das Frühstück.» Darauf stand sie auf und ging. Sie hatte ihm fünfundfünfzig Minuten ihrer Zeit geopfert.
    Zurück in ihrem Zimmer, weckte sie Melissa auf, die ihren Kater ausschlief. Harri weinte.
    «Was ist denn?»
    «Es wird nie mehr so werden wie früher», schluchzte Harri.
    «Ich weiß», sagte Melissa mit tröstender Stimme. Sie stand auf und nahm Harri in die Arme. «Aber das ist schließlich nicht das Ende der Welt.»
    «So kommt es mir aber vor!», rief Harri aus und brachte Melissa damit zum Lächeln. «Der Kellner hat uns für ein Liebespärchen gehalten.»
    Darüber lachte Melissa so laut, dass Harri gegen ihren Willen einstimmen musste.
     
    Bei Gerry herrschte Alarmstufe Rot. «Okay, Melissa, du willst also Spielchen mit mir spielen. Gut.» Er war der Auffassung, dass der vorangegangene Tag nur deshalb so katastrophal verlaufen war, weil er nicht auf die Situation vorbereitet gewesen war.
Das wird heute nicht nochmal vorkommen.
Um fünf Uhr klingelte der Wecker. Etwa zwei Minuten später wachte seine Tochter auf und fing an zu weinen. Er trug sie auf und ab und versuchte dann, mit ihr zusammen zu duschen. Carrie mochte die Dusche aber nicht, also verließ er die Dusche wieder, ohne sich gewaschen zu haben. Darauf wollte er sich anziehen, aber es gefiel Carrie überhaupt nicht, wenn er aufhörte, mit ihr auf und ab zu gehen, und nachdem er beinahe mit ihr auf dem Arm über seine Hosenbeine gestolpert war, gab er auf und schlang sich nur ein Handtuch um die Hüfte.
    Dann legte er die Kleidung auf Jacobs Bett bereit.
    «Das ziehst du heute an», sagte er und deutete auf die Sachen. Jacob fing an zu weinen. «Darauf reagiere ich nicht. Darauf reagiere ich nicht.»
Oh nein, ich höre mich an wie Melissa.
    In der Küche setzte er Carrie in ihren Stuhl und setzte ihr einen Teller Brei vor, den sie überall verschmieren konnte, und während sie damit beschäftigt war, machte er Jacob einen Toast.
    «Ich will aber keinen Toast.»
    «Du bekommst Toast.»
    «Aber.»
    «Es ist ja nur heute – iss einfach den Toast.»
    Und während Jacob seinen Toast aß, zog Gerry sich an. Anschließend aß er den Rest von Jacobs Toast und nahm Carrie mit nach oben, um sie zu waschen und frisch anzuziehen.
    «Vergiss meine Pausenbrote nicht.»
    Er machte Jacob die Pausenbrote. «Ich finde meinen Ranzen nicht.»
    «Wo hast du ihn denn hingestellt?»
    Jacob zuckte mit den Schultern.
    Gerry brauchte eine Viertelstunde, bevor er den
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