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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist
Autoren: Anna McPartlin
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Nacht schlief sie so gut wie seit einem Jahr nicht mehr.
Hallo, Leben, hier bin ich wieder.
     
    Matt bestand darauf, Harri zu ihrem Auto zu bringen, das auf einem Langzeitparkplatz stand.
    «Ist es in Ordnung, wenn ich dich anrufe?»
    Harri lächelte. «Ja.»
    «Gut», sagte er. «Ich vermute, du weißt, dass Alfio zurück nach Hause geht.»
    «Na ja, er konnte sich ja schließlich nicht für immer und ewig in Wicklow verstecken.»
    «Er war der beste Trainer, den ich je hatte.» Sie lachte. «Mir kommen gleich die Tränen.»
    Auch er musste lachen. Sie stieg ins Auto, und er winkte ihr nach. Für eine Umarmung war es in ihrer Beziehung noch zu früh.
    Sie fuhr vom Flughafen direkt zu Malcolm, bei dem James weiterhin wohnte. James öffnete selbst die Tür.
    «Hi», sagte sie und grinste.
    «Hi», gab er zurück.
    «Ich komme gerade aus Sevilla. Dort habe ich einem Typ aus Argentinien gesagt, er soll sein Glück nochmal bei der Frau seines Lebens versuchen, und ehrlich gesagt, es hat nicht funktioniert, aber das ist mir egal, und ich bitte dich jetzt, dein Glück nochmal mit mir zu versuchen. Ich liebe dich. Ich will dich heiraten, und du weißt ja, wie es heißt: Aller guten Dinge sind drei.»
    «Das klingt ja höchst romantisch.» Er lachte.
    «Ich bin eben eine wahnsinnige Romantikerin.»
    «Nein, bist du nicht.»
    «Nein, bin ich nicht», gab sie zu, «aber ich könnte mich ändern.»
    «Nein, kannst du nicht.»
    «Nein, kann ich nicht. Also, riskierst du’s oder nicht?»
    Als Malcolm mit zwei Portionen Pommes frites, einem Kebab und einem Burger nach Hause kam, traf er seinen Mitbewohner in heftiger Umarmung mit seiner Exverlobten an.
Umso besser, dann kann ich alles allein essen
.
     
    Nach ihrer Sevilla-Reise sprach Harri häufig mit Matthew Delamere. Am Telefon fiel es beiden viel leichter, miteinander zu reden. Sie war nicht so aufgeregt, und sie spürte, dass es ihm ebenso ging.
    «Weißt du, was ich nicht verstehe?», sagte Harri, während sie sich ein Kissen in den Rücken schob, um es beim Telefonieren bequem zu haben.
    «Was?», fragte Matthew, der in seinem Wintergarten saß und an einem Glas Wein nippte.
    «Brendan hat sie gefunden. Aber was um alles in der Welt hatte er mitten in der Nacht im Wald verloren?»
    «Er hat damals gesagt, er wollte eine Runde joggen.»
    «Und das hast du ihm geglaubt?»
    «Zu der Zeit hat man einem schwulen Single-Mann so ungefähr alles zugetraut.»
    «Der arme Brendan.»
    «Weißt du, vor ein paar Jahren, als er einmal ziemlich betrunken war, hat er mir erzählt, dass er sie nach ihm hat rufen hören.»
    «Per Gedankenübertragung, oder was?»
    «Das hat er gesagt.»
    «So etwas gibt es nicht.»
    «Das habe ich auch gedacht, aber dann ist mir etwas eingefallen.»
    «Und was?»
    «Liv hat immer versucht, mit mir telepathisch Kontakt aufzunehmen, als ich im Internat war. Sie war genervt, wenn es nicht geklappt hat.»
    «Ich glaub’s ja nicht.»
    Matthew lachte. «Ich schätze, er hat sich in dieser Nacht einfach aufgemacht, um sich irgendeinen Frust von der Seele zu laufen.»
    «Ja.»
    Darauf wünschten sie sich eine gute Nacht, und Harri dachte über Matthews Worte nach. Sie überlegte, ob sie James diese Geschichte erzählen sollte. Er saß im anderen Zimmer und sah fern.
Das überschlafe ich erst mal.
     
    Nicht lange nach diesem Telefonat saß Brendan morgens am Küchentisch und las zu seiner zweiten Tasse Kaffee die Zeitung, als Harri anrief.
    «Brendan?»
    «Harri?»
    «Ja.»
    «Hallo, schön, dass du anrufst.»
    «Ich hoffe, ich störe dich nicht zu früh.»
    «Nein, überhaupt nicht.»
    «Kann ich dich etwas fragen?» Sie hatte den Hörer zwischen Schulter und Wange geklemmt, damit sie sich beim Telefonieren ihren Toast machen konnte.
    «Nur zu.»
    «In der Nacht, in der Liv gestorben ist – warum hast du da Onkel Thomas angerufen?»
    «Wer zum Teufel ist Onkel Thomas?»
    «Oh, entschuldige. Father Ryan. Warum ausgerechnet ihn?»
    «Weil es Livs Mutter nicht gut ging. Weil ihr Stiefvater das reinste Tier war, und weil der arme Matt, na ja, weil er eben noch ein Junge war. Ich habe Liv versprochen, dass ich mich um sie kümmern würde, und ich habe versagt. Nach den ganzen Geschichten mit ihrem Stiefvater fand auch Father Ryan, dass er ihr gegenüber versagt hat. Ich war sicher, dass er mir helfen würde, und das hat er auch getan.»
    «Brendan?»
    «Ja?»
    «In dieser Nacht im Wald. Hat sie dich da wirklich durch Telepathie zu sich gerufen?»
    Brendan erschrak
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