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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist
Autoren: Anna McPartlin
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hatten die gleichen Interessen, den gleichenKleidergeschmack, beide waren den edleren Genüssen des Lebens zugetan, und vor allem fühlten sie sich miteinander unglaublich wohl. Sie passten zueinander. Beiden kam es so vor, als sei eine Lücke in ihrem Inneren geschlossen worden.
    Harri war gern mit ihrem Bruder und seinem neuen Freund zusammen, doch für Brendan waren die Treffen mit George und der Tochter seiner alten besten Freundin das Größte.
    «Ich bin so glücklich», sagte er eines Abends zu George, als sie entspannt im Bett lagen. «Ich kann mich nicht erinnern, schon jemals so zufrieden mit dem Leben gewesen zu sein.»
    «Ich auch nicht», sagte George.
    «Ich war sehr einsam», sagte Brendan mit einem schwachen Lächeln, «und zwar sehr lange.»
    «Und der Romantiker in dir will glauben, dass deine Freundin Liv bei unserer Begegnung die Hand im Spiel hatte.»
    Brendans Lächeln wurde breiter. «Du kennst mich schon viel zu gut.»
    George lachte. «Weißt du, ob es Liv war oder Schicksal oder bloß verdammtes Glück – ich freue mich einfach bloß darüber.»
     
    Noch zwei Wochen bis zur Hochzeit. Harri rief Susan vom Auto aus an. Beth ging an den Apparat.
    «Und?», fragte Harri.
    «Er wird noch operiert. Weißt du, was sie mit ihm machen?»
    «Das will ich lieber gar nicht so genau wissen.»
    «Sie rekonstruieren   …»
    «Beth! Ich will das nicht wissen!»
    «Mum reißt ständig Penis-Witze. Wie:
Was sagt ein Bestatter nach der Liebesnacht? – Wünschen Sie ihn nochmal zu sehen
?
»
    «Das ist überhaupt nicht lustig.»
    «Hab ich ja auch nicht behauptet. Dad lacht sich trotzdem kaputt, also hat es immerhin etwas Gutes. Oh, da kommt sie – ich reich dich weiter. Bis dann, Harri.»
    «Bis dann, Beth.»
    «Hallo», sagte Sue.
    «Und?»
    «Sie bringen ihn bestimmt bald heraus. Ich verhungere gleich.»
    «Ich auch.»
    «Ich habe unheimlichen Appetit auf ein Chicken Tandoori.»
    «Genau daran habe ich auch gerade gedacht.» Harri sah James an, der hinterm Steuer saß. «Wir müssen gleich mal anhalten und ein Chicken Tandoori besorgen.»
    «Sitzt du im Auto?», fragte Sue.
    «Ja, wir sind auf dem Weg nach Wicklow.»
    «Du siehst dir das Haus an, oder?»
    «Genau.»
    «Viel Glück.»
    «Danke.»
    «Okay, ich mache jetzt besser Schluss», sagte Sue.
    «Sag Andrew einen schönen Gruß von mir.»
    «Mach ich. Und Grüße an James.»
    Sie beendeten das Gespräch. Seufzend sah Harri James an.
    «Was?»
    «Nichts.»
    Sie standen ungefähr eine Minute lang vor dem Haus und schauten es nur an, bevor Harri die Tür aufschloss. Sie gingen durch die unteren Räume, den winzigen Flur mit der steilen Treppe, die Küche, an die sich nach hinten hinaus ein überwucherter Garten anschloss, und das kleine, lichtdurchflutete Wohnzimmer. Dann stieg Harri die Treppe hinauf, und James folgte ihr. Zuerst sahen sie sich das Badezimmer an, das sich als erstaunlich groß erwies.
    «Denkst du das Gleiche wie ich?», fragte James.
    «Dieses Bad hat die perfekte Größe für eine
Raindance Rainmaker-
Dusche.»
    «Bingo!» Er lachte.
    An Livs Zimmertür stand ihr Name. Harri blieb einen Moment lang stehen und betrachtete ihn. Der Name Olivia war verblasst, kaum noch zu erkennen. Dann öffnete sie die Tür und hatte einen kleinen Raum mit einem schmalen Bett und einem Regal voller Mädchenzeitschriften, Nagellackfläschchen und Cremetiegel vor sich. Im Schrank hing ihre Kleidung. Jeans, Oberteile und ein oder zwei lose Kittelkleider.
    «Oje, die sind jetzt grade wieder in Mode», sagte James.
    Auch die Schuluniform hing im Schrank, doch sie war ganz für sich ans Ende der Stange geschoben worden. Unter dem Fenster stand ein kleiner Schreibtisch, in dessen Holzplatte etwas eingeritzt war.
    Liv liebt Matthew.
    Tag für Tag
    Kentucky
    In der obersten Schublade fand James ein großes Vorhängeschloss.
    «Wozu zum Teufel hat sie das gebraucht?», fragte er und hob es hoch.
    Harri zuckte mit den Schultern und setzte sich leicht benommen auf die Bettkante.
    «Alles in Ordnung mit dir? Du bist ziemlich blass.»
    «Ist schon okay.»
    «Sicher?»
    «Kannst du in diesem Zimmer ihre Anwesenheit spüren?», frage Harri.
    «Nein», gab er zu.
Und wenn ich es könnte, würde ich mich so schnell wie möglich aus dem Staub machen
.
    «Ich auch nicht, und ich bin froh darüber. Ich bin froh, dass sie diesen Ort verlassen hat.»
    Es war James, dem die leichte Ausbeulung der Matratze auffiel.
    «Na ja, die ist ja auch alt.»
    Er hob die Matratze an.
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