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Wo bist du und wenn nicht wieso

Wo bist du und wenn nicht wieso

Titel: Wo bist du und wenn nicht wieso
Autoren: Michael Mary
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ist das Single-Dasein heute eine verbreitete Lebensform, in der sich viele Menschen vorübergehend eingerichtet haben oder in der sie sich dauerhaft wohlfühlen.
    Doch zweifellos suchen viele Singles einen Partner, einen Lebensgefährten, eine verlässliche Beziehung und eine dauerhafte Liebe. Nur – wo liegt eigentlich das Problem? Potenzielle Partner sind reichlich vorhanden. In Ballungsräumen ist die Hälfte der Erwachsenen alleinstehend. In einer Stadt wie Hamburg betrifft das Hunderttausende Männer und Frauen. Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, warum unter so vielen potenziellen Partnern nicht ein einziger passender dabei sein sollte. Die leichtfertige Beschwörung des angeblich so seltenen »Richtigen« kann keine ernsthafte und schon gar keine weiterführende Erklärung für das Phänomen bieten. Bevor es also darum geht, wie Singles einen Partner finden, muss erst einmal geklärt werden, warum selbst intensiv suchende Singles allein bleiben.
    Diese Frage lässt sich vorab knapp beantworten: Sie beherrschen die Kunst des Aussortierens. Potenzielle Partner durchleben mehrere Phasen, bis es zu einer Beziehung kommt. In jeder dieser Phasen bieten sich Gelegenheiten auszusortieren. Dauerhafte Singles machen davon ausgiebig Gebrauch. Sie stellen einander vor Schnellgerichte, schlagen Funken aus, löschen Feuer, stellen Ego-Fallen auf und sorgen dafür, dass sie nicht zueinander passen. Es wundert also nicht, dass sie schließlich auf der Endstation Sehnsucht landen. Aber eins nach dem anderen! Schauen wir uns die erste Phase auf dem Weg zu einer Beziehung an, die Sympathiephase.
PHASE 1: SYMPATHISCH ODER NICHT?
    Damit zwei zu einer Beziehung gelangen, müssen sie zuallererst aufeinandertreffen. Zwar haben die wenigsten dauerhaft suchenden Singles Probleme, Kontakte zu knüpfen, und nur manche sind zu schüchtern, um ihre Sympathie offen zu zeigen. Diese bleiben womöglich allein, weil sie sich nicht trauen, Risiken einzugehen, sondern lieber auf der sicheren Seite verharren, indem sie Desinteresse signalisieren – obwohl das ihrer Sehnsucht widerspricht. Doch den meisten gelingt es schließlich auch, Kontakt herzustellen. In der Arbeitswelt, bei der Ausübung von Freizeitinteressen und zunehmend über das Internet lernen sie zahlreiche potenzielle Partner kennen. Dieses große Angebot macht es nötig, verlockende von uninteressanten Kontakten zu trennen. Dies geschieht im unmittelbaren Austausch, also durch Gespräch, SMS- und Telefonkontakt oder durch E-Mail-Austausch. In diesen relativ flüchtigen ersten Begegnungen stellt sich recht bald heraus, ob sich zwei sympathisch finden und in der Folge neugierig aufeinander werden. Ist er interessiert, geht der Single auf den anderen zu. Unsympathischen oder uninteressanten Menschen teilt er das mit, indem er ihren Blicken ausweicht, sie ignoriert, sich von ihnen abwendet oder sie durch Bemerkungen oder Gesten wegstößt. Damit sind sie aussortiert.
    Schon jetzt findet also ein Aussortieren statt. Diese Wahl ist aber meist unbewusst motiviert. Das Auswahlkriterium ist Sympathie, ein Gefühl, das ohne tiefenpsychologische Analyse kaum näher begründet werden kann. Angesichts des Überangebots an potenziellen Partnern lohnt es den Aufwand ohnehin nicht, den es bräuchte, um herauszufinden, warum man jemanden interessant findet oder warum er einen kalt lässt.
    In dieser ersten Phase »klingelt es« oder »es klingelt nicht«. Wenn es nicht klingelt, war es das. Der suchende Single folgt seinem Gefühl, und daraus mag man ihm keinen Vorwurf machen. Schließlich sollte schon ein Mindestmaß an Sympathie und eine aufkeimende Neugier auf mehr vorhanden sein, um miteinander in die zweite Phase auf dem Weg zu einer Beziehung zu gehen. Wenn es nicht »klingelt«, macht es wenig Sinn, nach den Gründen dafür zu suchen. Deshalb will ich mich für die Sympathiephase nicht weiter bei der Frage aufhalten, wie das Aussortieren stattfindet. Die Ablehnung ist schlicht durch Gleichgültigkeit oder Abneigung begründet und an neuen Kontakten besteht meist kein Mangel. Sehr viel bedeutender sind die beiden folgenden Phasen, die Kontaktphase und die Anbahnungsphase. Dort werden Funken erstickt, Feuer gelöscht und es wird verhindert, dass es »passt«.
PHASE 2: KONTAKT AUFNEHMEN
    Hat es geklingelt, entsteht der Wunsch nach mehr. Nach mehr Nähe und wiederholtem Kontakt. Die potenziellen Partner treten in die zweite Phase auf dem Weg zu einer Beziehung ein, in die Kontaktphase. Man
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