Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition)
Autoren: Eireann Nóc
Vom Netzwerk:
normalerweise verschwindet diese Angst mit dem Erwachsenwerden.
    Wie auch immer, ich bin froh, dass der Raum schwach erhellt bleiben wird und ich, selbst wenn es dunkel werden würde, nicht alleine bin.
    Bis alle im Bad waren ist eine halbe Ewigkeit vergangen und das, obwohl wir eigentlich alle Jungs sein sollten. Bei Puka und Uchin bin ich mir nach wie vor nicht ganz sicher und selbst wenn sie oben ohne herum laufen, womit eigentlich klar sein sollte, dass sie definitiv nicht weiblich sind, mache ich mir noch so meine Gedanken darüber. Vor allem, weil sie alle extrem dünn sind, was sie noch einen Tick zierlicher und somit weiblicher wirken lässt. Ob Japaner das einfach sind? In Österreich wären sie eindeutig als magersüchtig abgestempelt worden.
    Als ich mit meinem Pyjama auftauche, der reichlich Platz für Fantasien lässt, lachen sie alle, inklusive dem „Eisernen Tsuto“. Haben die noch nie so etwas gesehen? Trotz der Jahreszeit ist es in ihrem Zimmer nicht gerade warm. Zumindest nicht in der Nacht, wenn den ganzen Tag über die Klimaanlage eingeschalten war.

    Vier Jungs und ein kleiner Raum ergeben was? – Richtig! – Einen Sauhaufen.
    Ich möchte nicht wissen, wie es hier gestunken hätte, wenn sie den ganzen Tag über nicht gelüftet hätten. Es ist hier sowieso nicht viel Platz und dann liegt hier überall Müll zwischen und auf den Schlafmatten.
    Was dieses widerliche Problem betrifft, werde ich mich so schnell wie nur möglich darum kümmern, sobald ich weiß, was zu wem gehört, nicht, dass ich versehentlich doch etwas wegschmeiße, was noch gebraucht wird. Bei aller Liebe … das hier ist kein Zustand!
    Jungs! – In Österreich und Japan eine Katastrophe!
    Um Mitternacht liegen wir auf den Matratzen. Keine Sorge, ich habe den Müll von meiner Matratze zu Kurenai rüber geschoben, aber keiner denkt daran, das Licht auszumachen.
    Uchin liest noch einen Manga. Wenn mich nicht alles täuscht ist es ein Yaoi. Passt perfekt zu ihm und Puka. Ich frage mich, ob die beiden schwul sind und vielleicht sogar etwas miteinander am Laufen haben. Yaoi sind übrigens Manga, in denen zwei Jungs mächtig viel Spaß miteinander haben. Sexueller Natur.
    Ich selbst habe mich in meine Decke eingewickelt und denke noch einmal über den Tag nach. So etwas Verrücktes kann einem in Österreich nicht passieren, obwohl ich aufhören sollte, alles mit Österreich zu vergleichen. Die Welten sind so derartig verschieden!
    „Halt!“, rufe ich plötzlich laut aus und schlüpfe schnell unter der Decke hervor. Habe ich schon erwähnt, dass Kurenai das Lager neben mir hat? Neben Kurenai liegt Tsuto und dann kommen Puka und Uchin, der den Eckplatz vorzieht, um den Lageplan bekannt zu geben.
    „Was ist?“ Keine Ahnung, wer von ihnen gefragt hat, außerdem bin ich zu sehr damit beschäftigt meine Koffer zu durchwühlen.
    „Hah!“ Schon halte ich eine große Schachtel Mozartkugeln in der Hand. Ich habe gehört, man soll seinen Gastgebern immer ein kleines Geschenk mitnehmen und am besten eignen sich dafür Mitbringsel, die für das Land üblich sind, aus dem man kommt. Mozartkugeln sind daher perfekt.
    „Das hatte ich ganz vergessen. Die gehören natürlich euch. Ich lege sie auf die Küche, ja?“
    Wäre ein Tisch vorhanden gewesen, hätte ich sie auf den Tisch gelegt. So muss aber der Gasherd als Ablagefläche herhalten. Im Chor bedankt sich meine neue Familie bei mir. Vor allem Puka, der dabei alle Viere von sich streckt. Trotzdem rührt keiner das Geschenk an. Es wird beäugt und sich dafür bedankt, aber nicht angerührt.
    Ähm, ja, auch gut.
    Ich konnte nicht anders … was weiß ich, welcher Teufel mich dazu getrieben hat, aber …
    In einer tiefen Verbeugung danke ich den Jungs dafür, dass sie mich aufgenommen haben. Kurenai steht breit grinsend auf und schlingt seinen kräftigen Arm um meinen Hals, um mir die Haare zu zerwuscheln.
    „Es ist spät und morgen geht es früh los. Du sollst auch schlafen, also schwing keine langen Reden, sondern pflanz dich ins Bett.“ Lachend versuche ich mich von ihm zu befreien. „Alles klar, Meister Kurenai. Ich bin artig.“
    Ein sanfter Schups befördert mich auf meine Matte zurück. Ich schwöre, mein Bett zu Hause ist härter als diese am Boden liegende Matratze. Kurenai legt sich neben mich und befiehlt Uchin, das Licht abzudrehen und morgen weiter zu lesen. Wie es hier wohl aussehen würde, wenn Kurenai nicht das Ruder übernommen hätte? Er scheucht seine Bande schon sehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher