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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder
Autoren: Nora Roberts
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ihren Füßen Blumen über Blumen in satten Farben.
    Wenn die Dämmerung hereinbrach, würden kilometerlange Lichterketten am Haus aufleuchten, ebenso in dem Wäldchen aus Zwergkiefern, die in silbernen Kübeln den Weg zum Haus säumten. Alle Fenster waren mit Blumengirlanden geschmückt, von denen weiße Bänder herabhingen, und wurden von Kerzenschein erhellt.
    Das Haus, dachte Parker, als sie um es herumging und jedes Detail überprüfte, war ein Schmuckstück, das in der Nacht funkeln und strahlen würde.
    Emma hatte sich selbst übertroffen, und dank der Schneezugabe würden die Gäste durch ein Winterwunderland spazieren, dann durch den girlandengeschmückten Säulenvorbau schreiten, dessen Treppenaufgang von zahllosen zu fantasievollen Bäumen arrangierten Weihnachtssternen in bräutlichem Weiß flankiert wurde.
    Parker absolvierte das Vormittagsprogramm wie ein erfahrener General, der sich auf den bedeutendsten Feldzug seiner Karriere vorbereitete. In Laufschuhen eilte sie von einem Raum in den anderen, von einem Stock in den anderen, lobte, munterte auf, erteilte Anweisungen.
    »Du machst dich fix und fertig, bevor es überhaupt angefangen hat.« Del stoppte sie in ihrer Vorwärtsbewegung, indem er ihr die Hände auf die Schultern legte. »Verschnauf mal. Ich dachte, Monica vom Brautsalon würde dich heute vertreten.«
    »Sie und Susan kommen in einer halben Stunde. In welchem Zustand ist Carter?«
    »Eins A, Herr Hauptmann.«
    »Im Ernst, Del, braucht er irgendwas? Wenn ihr Kerle die halbe Nacht aufgeblieben seid, gesoffen und Poker gespielt habt …«
    »Wir haben ihn um halb eins ins Bett gesteckt, wie befohlen. Der Rest von uns ist noch aufgeblieben, um zu saufen und Poker zu spielen.«
    Parker kniff die Augen zusammen, sah, dass sein Blick klar und ausgeruht war.
    »Sieh doch mal nach ihm. Aber hier will ich ihn nicht vor halb vier haben.«
    »Sein Trauzeuge hat alles im Griff. In Sachen Listen und Zeitkontrollen ist Bob genauso schlimm wie du. Um Viertel nach drei geht er zum Studio und holt unseren Bräutigam ab.«
    »Dann geh dich nützlich machen. Emmas Team arbeitet im Wintergarten, eine zweite Gruppe richtet die Tische fürs Abendessen her.«
    »Jack hört schon auf Emmas Kommando.«
    »Jack ist hier? Was ist mit Malcolm?«
    »Der ist bei Carter. Wir dachten, das wäre besser, damit er nicht auf die Idee kommt, stiften zu gehen.«
    »Sehr witzig. Aber es ist gut, dass jemand Carter Gesellschaft leistet. Ich wollte schon rüberflitzen und selbst nach ihm sehen, aber wenn Malcolm bei ihm ist, schaue ich lieber nach Mac. Du kannst zu Laurel gehen und ihr sagen, sie hat noch eine Stunde und zwanzig Minuten. Dann muss sie oben in der Suite der Braut sein.«
    »Aber wenn sie gerade mitten in irgendeiner Arbeit ist, geht sie womöglich mit dem Teigschneider auf mich los.«
    »Das Risiko müssen wir eingehen.«
    Mit einer Cola und einer Tüte Chips lümmelte Malcolm in einem Sessel und schaute im Sportfernsehen ein Motocrossrennen an.
    Carter tigerte auf und ab.
    Malcolm hatte sich schon an seinen Rhythmus gewöhnt. Carter tigerte auf und ab, setzte sich und starrte auf den Bildschirm, schaute auf seine Uhr. Erhob sich wieder, um auf und ab zu tigern.
    »Überlegst du es dir noch mal, Professor? Ich habe den Befehl, mir ein Seil zu schnappen, wenn du abhauen willst.«
    »Was? Nein. Ha, ha. Nein. Ist es wirklich erst halb zwei? Vielleicht ist die Batterie leer.« Mit gerunzelter Stirn schaute Carter auf seine Armbanduhr, tippte aufs Zifferblatt. »Wie spät hast du es?«
    Malcolm reckte sein nacktes Handgelenk in die Luft. »Bleib mal locker. Willst du irgendwas Hochprozentiges?«
    »Nein. Nein, nein. Vielleicht. Nein. Es ist nur … Es ist, als wäre ich in eine andere Dimension eingetreten, in der fünf Minuten anderthalb Stunden entsprechen. Wir hätten uns doch für eine Nachmittagshochzeit entscheiden sollen. Dann würden wir jetzt gerade heiraten.«
    »Hast du’s so eilig?«
    »Wahrscheinlich schon.« Carter starrte blind in die Luft. »Manchmal weiß ich gar nicht, wie das alles gekommen ist, und manchmal ist es, als wäre es schon immer so gewesen. Ich bin nur … es ist … wir …«
    »Raus damit.«
    »Wenn du eine findest, die du liebst, ganz und gar, und sie liebt dich auch – sogar mit deinen Schwächen, deinen Fehlern, rutscht irgendwie alles an seinen Platz. Und wenn du mit ihr reden kannst, und sie hört zu, wenn sie dich zum Lachen bringt, zum Nachdenken, wenn sie dein Begehren weckt,
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