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Wilder Engel (German Edition)

Wilder Engel (German Edition)

Titel: Wilder Engel (German Edition)
Autoren: Jeanette Sanders
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vor dem Apartmentblock am nördlichen Ende von Las Americas, in dem Elkes Wohnung lag.
    Drinnen knallte Angela nur ihre Sachen in eine Ecke, duschte dann rasch und sprang in eine frische Jeans und ein knappes Top, das sie sich während der Wartezeit am Flughafen in Rio gekauft hatte.
    Sie warf einige Sachen – unter anderem ihren Zeichenblock und ein großes Handtuch – in eine geräumige Basttasche, die sie in Elkes Zimmer, am Türknauf baumelnd, vorgefunden hatte. Sie fühlte sich dermaßen aufgekratzt, dass nichts sie jetzt hätte in der Wohnung halten können. Angela musste raus, sie musste runter ans Meer, den freien Blick bis zum fernen Horizont schweifen lassen.
    Denn dies hatte sie am meisten vermisst, während ihrer Gefangenenzeit im Regenwald, den frei schweifenden Blick in die Ferne, in den blauen Himmel, aufs offene Meer hinaus.
    Barfuß lief sie durch den zum Wohnblock gehörenden Garten und am Swimmingpool vorbei und schließlich hinunter zum menschenleeren Strand.
    Die Sonne war eben aufgegangen, und der Himmel erglühte in einem sagenhaften Orangerot.
    Angela lief immer weiter, ohne festen Plan im Kopf und doch von einem fernen Ziel am Strand wie magnetisch angezogen.
    Etwa zur selben Zeit, als Angela noch unter der heißen Dusche stand, wurde Allister wach, weil sein Handy gefiept hatte.
    Angies Kurznachricht war da …
    Im Nu war Allister hellwach und auf den Beinen. Seine Erregung war umso größer, als er längst nicht mehr damit gerechnet hatte, von ihr noch einmal zu hören.
    Er stürzte sich in Jeans und T-Shirt und wollte schon aus dem Zimmer rennen, als ihm plötzlich siedend heiß einfiel: Dieser irische Hund von einem Cameron musste immer noch die rote Handtasche haben!
    Und er, Allister, hatte dem Wolken-Engel fest versprochen, das Problem auf alle Fälle bis zum Wiedersehen zu lösen.
    Rasch simste Allister: Treffe das Mädchen in Kürze! Bring sofort ihre Tasche ins Sugar-Café an der Strandpromenade, neben dem McDonald’s, verstanden? Stell sie auf einem der Tische ab, und dann verschwinde, dein Typ ist nicht gefragt.
    Es war ihm völlig egal, wie früh am Morgen es war, der arrogante Schönling hatte jede Menge Zeit gehabt, das Problem vorher zu lösen, nicht wahr?
    Ich sagte bereits, ich kümmere mich selbst darum! Um die Übergabe an die rechtmäßige Besitzerin, meine ich! , lautete die Antwort, die so schnell eintraf, dass man davon ausgehen konnte – Cameron war noch nicht oder nicht mehr im Bett. Zumindest konnte er nicht geschlafen haben.
    LASS DIE FINGER VON IHR! , simste Allister zurück, in Großbuchstaben.
    SICHER IST, DASS NICHTS SICHER IST. SELBST DAS NICHT , lautete die lapidare Antwort.
    »FUCK!«, brüllte Allister. »Du verdammter Mistkerl!«
    Er rannte im Zimmer hin und her wie ein wütender Stier. Dabei fiel sein Blick auf den Umschlag neben dem Bett, den er extra vorbereitet hatte. Schnaubend riss er ihn an sich, und damit polterte er dann wirklich aus seinem Hotelzimmer.
    Um keinen Preis der Welt wollte er den Wolken-Engel verpassen. Immerhin war die Sonne eben bereits aufgegangen, und der Horizont glühte in kräftigem Orangerot.
    Cameron war mittlerweile auch schon unterwegs. Auch ihm war klar, dass er keine Zeit mehr zu verlieren hatte.
    Zu viel stand auf dem Spiel! Letztlich der gesamte Erfolg des Unternehmens mit dem Titel Angie »Wilder Engel«.
    Er erreichte den bewussten Strandabschnitt, an dem vor einigen Tagen alles begonnen hatte, als erster Teilnehmer am Spiel. Nun war die letzte Runde definitiv eingeläutet.
    Rasch tippte er eine weitere SMS an Allister ins Handy: Übrigens, du kannst dich abregen. Sie hat die Tasche bereits! Du machst dich zum Affen, wenn du weiter auf dem Punkt herumreitest. Erwähne das Corpus Delicti am besten gar nicht mehr. Wenn du sie siehst, sag ihr einfach, du hättest ein Leben lang nur auf sie gewartet. Das zieht bei jeder Frau, und bei dieser hier momentan ganz besonders.
    Dies ist ein wohlgemeinter Rat eines guten Freundes.
    Das war’s!
    Mehr konnte er nun wahrhaftig auch für Allister und Angela nicht mehr tun. Den Rest mussten die beiden schon selbst erledigen.
    Er, Cameron, hatte sich nun um sein eigenes Glück zu kümmern! Und um Angie …
    Die anderen drei näherten sich mittlerweile aus drei verschiedenen Richtungen dem voraussichtlichen Treffpunkt.
    Allister kam aus südlicher Richtung, weil er gerade am Sugar vorbeigeschlichen war, um heimlich zu kontrollieren, ob sein Befehl, die Handtasche betreffend,
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