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Wilder Engel (German Edition)

Wilder Engel (German Edition)

Titel: Wilder Engel (German Edition)
Autoren: Jeanette Sanders
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genommen, der sich auf unendlich langen Beinen aus einer völlig anderen Richtung immer mehr ihm näherte.
    Angela Engel war im Anzug!
    Er sah ihr gespannt entgegen, aber sie hatte ihn offensichtlich noch nicht bemerkt.
    Schön war sie, mit ihrem blonden Engelshaar und dem so weiblich gebauten Körper, eine echte Traumfrau.
    Allerdings wirkte sie heute Morgen anders als sonst. Er wusste nicht, was es war, aber irgendeine Veränderung musste stattgefunden haben. Und wenn es eine innere war, denn äußerlich wirkte sie eigentlich wie immer.
    Allister erinnerte sich an Camerons Nachricht von vorhin und entschied spontan: Ich lasse es darauf ankommen! – Entweder sie lacht mich aus … oder an! Im letzten Fall werde ich sie lieben bis ans Ende meiner Tage. Und ich werde dafür sorgen, dass sie weiß, was sie an mir hat. Und ich werde ihr keinerlei aufdringliche Fragen mehr stellen, versprochen!
    Als sie nahe genug heran war, trat er aus dem Halbschatten der Strandmauer heraus und stellte sich ihr in den Weg.
    »Hallo, Engelchen!«, sagte Allister leise. »Du hast mich lange auf diesen Moment warten lassen. Viel zu lange, eigentlich mein ganzes Leben lang. Das macht aber nichts, denn ich verzeihe dir. Jetzt bist du ja endlich gekommen.«
    Früher hätte Angela bei einer solchen Ansage nur spöttisch hellauf gelacht.
    Oder sie hätte einen auf zickig gemacht und gefaucht: »Eine noch blödere Anmache ist dir wohl nicht eingefallen, was, Kleiner? Du musst noch viel lernen. Und jetzt geh nach Hause zu deiner Mami, spielen!«
    Oder noch Schlimmeres.
    Heute aber lächelte sie.
    »Ich ahnte schon, dass heute etwas Besonderes passieren würde!«, hörte sie sich sagen. Wobei sie sich gar nicht blöd vorkam, immerhin war es die Wahrheit.
    »Schau«, sagte Allister, »ich habe dir etwas mitgebracht. Anstatt Blumen. Es sind Fotos, die ich selbst aufgenommen habe.«
    Er reichte ihr den Umschlag, und Angela zog die Bilder mit den Steinen, die schon Maggie so ehrlich begeistert hatten, heraus.
    Sie erkannte sofort die künstlerische Qualität und Aussagekraft der Bilder, die Tiefe, die darin lag.
    Und dieses Mal hatte sie ebenfalls viel anzubieten.
    »Warte, ich habe auch etwas dabei. Als Gegengabe, wie es sich gehört.«
    Als sie niederkniete, den Malblock aus Elkes Strandtasche nahm und diesen dann Allister reichte, erkannte siein dem Moment, als er die erste Zeichnung betrachtete – es handelte sich um ein fein ziseliertes Farnblatt –, an seinem Gesichtsausdruck: Diese eben zart beginnende Liebe könnte eine Chance haben, die große, die wahre zu werden.
    Allister war fähig, die begabte Künstlerin in ihr zu sehen. Ebenso wie sie fähig war, das Talent in ihm zu sehen.
    Sie standen auf derselben Stufe, verstanden sich auch ohne Worte, auf einer tieferen Kommunikationsebene.
    Einen besseren Beginn konnte es nicht geben.
    Außerdem war er genau ihr Typ, und das wiederum war natürlich ein weiteres Zuckerstückchen auf dem Tablett.
    »Danke!«, sagten sie jetzt beide gleichzeitig.
    Sie mussten lachen. Verstummten dann zur gleichen Zeit, weil sie plötzlich verlegen wurden, und sahen sich nur in die Augen. Ziemlich tief und ziemlich lange.
    Hinter ihnen stieg die Sonne immer höher am Himmel auf. Ein neuer Inseltag hatte begonnen.

20
    L angsam und allmählich kehrte Angie ins Bewusstsein zurück. Sie fühlte sich wie in Watte gepackt und als ob sie frei dahinschweben würde.
    Es war ein durchaus angenehmes Gefühl, allerdings war ihr Kopf alarmierend leer, sie konnte nicht einen einzigen klaren Gedanken fassen. Vergangenheit und Zukunft schienen nicht zu existieren, und selbst die Gegenwart fühlte sich wie ein schwammiges Etwas an.
    Sie war schlicht und ergreifend hohl im Kopf, und das ängstigte sie ein wenig.
    Wo war sie?
    Wer war sie?
    Sie wollte sich aufsetzen, aber in diesem Moment legte sich ein Arm quer über ihre Brust und drückte sie zurück auf die ziemlich weiche Unterlage.
    Und dann beugte der Mann sich über sie und lächelte warm. Er war dunkel und verdammt attraktiv, und außerdem roch er gut. Sehr angenehme Erscheinung, das.
    »He!«, sagte Angie. »Dich kenne ich doch von irgendwoher!«
    Er beugte sich herab und schloss ihre Lippen mit einem Kuss, der an Sinnlichkeit und Verlangen nichts zu wünschen übrig ließ. Sie genoss das Spielchen eine Weile, bis er eine Hand besitzergreifend um ihre linke Brust legte.
    Und jetzt plötzlich erkannte sie ihn wieder, an dieser vertrauten Geste.
    Fast gleichzeitig
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