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Wilder Engel (German Edition)

Wilder Engel (German Edition)

Titel: Wilder Engel (German Edition)
Autoren: Jeanette Sanders
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schlechter?
    Woher kommen zunehmende Disharmonie und Chaos zwischen Mann und Frau?
    Wieso tobt da ein nicht enden wollender Kampf?
    Alles Fragen, an die Angie sich noch einigermaßen lebhaft erinnerte. Aus ihrem letzten Erdenleben, das noch gar nicht so lange zurücklag, wie man ihr gesagt hatte. Dunkel glaubte sie sogar, in ihren Erinnerungsfetzen gewisse Buchtitel aufblitzen zu sehen, die sie damals zu dem Themenbereich gelesen haben musste.
    Romane meistens.
    Aber auch in TV-Talkshows waren ihr dieselben Fragen wiederholt begegnet. Eine Lösung hatte es dabei natürlich nie gegeben. Weder am Ende eines Romans noch im Fernsehen oder Radio.
    Also würde auch Angie den Teufel tun und sich überarbeiten bei diesem verrückten Auftrag!
    Das Einzige, worauf sie wirklich achten musste, war:
    SIE DURFTE SICH UNTER KEINEN UMSTÄNDEN VERLIEBEN.
    Wenn sie sich verliebte, dann war alles Essig. Dann nämlich würde sie keine Wolke eines Tages wieder abholen.
    Sie würde in dem Fall auf der Erde bleiben müssen, mit allen Konsequenzen: sofortiger Entzug der unbegrenzt gedeckten Kreditkarte sowie des Ausweises! Identität futsch, Kohle futsch, und damit alles futsch!
    So einfach und ergreifend war das.
    Von diesem Moment an würde Angie Ex-Engel zugucken müssen, wie sie alleine über die Runden kam. Und das ohne irgendeinen Stammbaum, ohne familiäre Bande nebst Geburtsurkunde, einem zugehörigen festen Wohnsitz, Schul- und Arbeitszeugnissen und dergleichen Dingen mehr, die ein legales Erdenleben überhaupt erst möglich machten.
    Nicht einmal heiraten könnte sie in diesem Fall!
    Die einzige Möglichkeit, die ihr dann noch bliebe, wäre eventuell, sich darum zu bemühen, ihre Sterbeurkunde aus dem letzten legalen Leben aufzutreiben. Allerdings war es höchst fraglich, ob sich darauf eine zweite Vita aufbauen ließe.
    Noch während sie diesen Gedanken weiter ausspann, musste Angie kichern. Schließlich warf sie sich laut lachend zurück in den von der Nachtkühle immer noch feuchten Sand.
    Offensichtlich war ihr wenigstens der unverwüstliche Humor aus dem letzten Leben verblieben! Und eine durch nichts zu erschütternde Zuversicht in ihre eigenen Fähigkeiten: Wenn es solch unangenehme Folgen hatte (nebst einem weiteren unvermeidlichen Alterungs- und einem daran anschließenden Ablebeprozess) – dann würde Angie sich eben einfach nicht verlieben.
    Punkt. Und Amen.
    SEX war übrigens nicht verboten.
    SEX war sogar ausdrücklich eingeplant.
    SEX gehörte zum Spiel. Zwischen Männlein und Weiblein. Und damit wohl automatisch auch zum Problemfeld. Eindeutig.
    Das war selbst den obersten Rängen klar.
    Also war Angie SEX eindeutig und logischerweise erlaubt – ja regelrecht aufgetragen – worden. Alles zum heiligen Zweck der besseren Recherche, versteht sich.
    Unter Punkt Nummer 5 der Allgemeinen Instruktionen.
    Unter Punkt Nummer 6 wurde dann die Einschränkung nachgeliefert, die da zusammengefasst in etwa lautete:
    Sex in allen Varianten: JA!
    Sich dabei verlieben: NEIN! (Bei Strafe nicht!)
    Angie wälzte sich immer noch hemmungslos kichernd im Sand, als plötzlich ein zweites Wölkchen lautlos herangesegelt kam.
    Ein dumpfer Knall, direkt neben ihr, ließ sie zusammenfahren. Vor Schreck setzte sie sich aufrecht hin. Jetzt erst bemerkte sie das edle Reiseutensil neben sich im feuchten Sand.
    »Hermes«, dachte sie, wie der Götterbote. Da hat sich wohl jemand ganz oben für besonders witzig gehalten.
    Die Reisetasche enthielt – in dieser Reihenfolge von oben nach unten geschichtet:
    Einen superknappen Bikini in Leucht-Orange.
    Ein Nachthemd, das die Bezeichnung »Hemd« eigentlich nicht verdiente, so kurz war es.
    Ein schwarzes Abendkleid mit hohen Schlitzen links und rechts. Und einem tiefen, spitzen Ausschnitt vorne bis etwa zur Höhe des Bauchnabels.
    Ein Paar hochhackige Sandaletten in Rot mit Silber.
    Ein Beutel mit hochwertigen Kosmetikartikeln und Pflegeprodukten, deren Markennamen alleine schon genügten, um Angie ein faltenfreies Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.
    Make-up in diversen pudrigen Naturtönen, dazu passende Lippenstifte, Wimperntuschen, Lidschatten et cetera.
    Parfüm der absoluten französischen Spitzenklasse.
    Zum Schluss zog Angie schließlich noch eine Ledertasche heraus, die ein Notebook – selbstredend auch der Edelklasse angehörend – enthielt.
    In den Instruktionen war der Laptop ebenfalls aufgeführt gewesen. Sie erinnerte sich jetzt wieder.
    Zweimal die Woche sollte sie damit einen
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