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Wilder als Hass, süsser als Liebe

Wilder als Hass, süsser als Liebe

Titel: Wilder als Hass, süsser als Liebe
Autoren: Mary Jo Putney
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zählte, war, daß das Lachen erstarb und die Sonne unterging, als die Prinzessin verschwand.«
    ROSS spürte, wie Juliet vor ihm zurückzuckte, aber er legte ihr einen Arm um die Schulter und hielt sie fest. »Keine Angst, die Geschichte ist ja noch nicht vorbei. In den nächsten zwölf Jahren vollbrachte unser Held anständige Heldentaten, wie es sich gehörte. Er reiste in exotische Länder, bestand aufregende Abenteuer, sah wunderschöne Landschaften und lernte faszinierende Menschen kennen. Manchmal ging er nach Hause und schrieb Bücher und hielt Vorlesungen und hörte immer wieder, was für ein toller, tapferer Kerl er war. Manchmal, aber nicht sehr oft, traf er eine Frau, die er mochte, aber niemals eine, die ihn dazu brachte, seine Prinzessin zu vergessen. Es war ein recht schönes Leben, denn er erfüllte viele seiner Träume, und irgendwie, ganz nebenbei, wurde er auch ein bißchen interessanter. Doch niemals konnte er sich seinen tiefsten, innigsten Traum erfüllen. Und der war, seine verlorene Prinzessin wiederzufinden.«
    Eine Träne löste sich von Juliets Wimpern und fiel auf seine Hand. Eindringlich sprach er weiter:
    »Dann, kurz bevor die Zeit der Reisen vorüber sein sollte, da ging er auf eine letzte Mission. Und da fand er seine Juliet wieder und erkannte, daß sie nicht nur die schönste Frau der Welt war, sondern auch die tapferste. Manchmal wollte er sie zwar am liebsten übers Knie legen und ihr entzückendes Hinterteil vertrimmen, aber noch viel öfter wollte er mit ihr schlafen, und als er es endlich tat, begriff er, daß er sie noch genauso liebte wie damals.«
    ROSS drehte sich auf dem Diwan zu ihr. Ihr Körper war nicht mehr so steif, und als er sie nun zu sich zog, glitt ihr Arm um seine Taille, und sie lehnte den Kopf an seine Schulter.
    Sanft fuhr er fort: »Seine Prinzessin dachte, sie hätte ihn verraten, aber er wußte, er konnte ihr sein Leben anvertrauen, und das tat er. Gemeinsam schafften sie das Unmögliche. Ja, sie rettete ihm sogar das Leben, indem
    sie ein häßliches Monster umbrachte, was zwar nicht gerade damenhaft, aber höchst nützlich war.«
    Er strich ihr über das seidige, glänzende Haar und ließ es durch seine Finger gleiten. »Als die Mission schließlich erfüllt war, liebte unser Held seine Prinzessin mehr als zuvor. Und er wußte, er mußte sie überreden, mit ihm zu kommen, wenn er je wieder Sonne oder Lachen oder Leidenschaft haben wollte.«
    Er gab die Rolle des Erzählers auf und flüsterte: »Glaube mir, daß ich dich liebe, Juliet. Und dann laß uns ein neues Leben zusammen anfangen.«
    Sie nahm seine Hand und preßte sie an ihre Wange, ohne ihn anzusehen. »Es ist seltsam«, überlegte sie mit leiser Stimme.
    »Mehr als alles andere in der Welt, möchte ich tun, was du willst.
    Früher hatte ich immer Tagträume, daß ich mein Leben für deines opfern würde, und kurz vor meinem Tod würdest du mir vergeben. Es ist schwer, so schwer, etwas zu tun, was mir Glück beschert, wenn ich es doch nicht verdiene.«
    »Wenn du tun möchtest, was ich will, dann hast du keine Wahl, als selbst glücklich zu werden, damit ich es sein kann.« ROSS’
    Finger schlössen sich fester um ihre. »Getrennt sind wir zwei rastlose, einsame Menschen, aber wir können wieder ein Ganzes werden. Es hat genug Schmerz gegeben, meine Geliebte. Jetzt ist die Zeit der Freude gekommen.«
    Juliet hatte das Gefühl, ihr Herz würde brechen. ROSS hatte recht: sie waren für ewig aneinander gebunden, und nichts würde das jemals ändern.
    Die Zeit war gekommen, sich selbst zu vergeben. Um ihrer beider willen.
    Sie atmete tief ein, dann hob sie den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. Sie zwang ihre Tränen zurück und schenkte ihm ein Lächeln. »Wenn … wenn du sicher bist, daß du mich brauchst, um glücklich zu sein, dann liebe ich dich viel zu sehr, um nein zu sagen.«
    Einen Moment schwiegen sie, dann öffnete ROSS Juliets Kaftan und zog die Kette mit dem Ring heraus. Mit einer raschen Bewegung riß er die Glieder auseinander und nahm den Ring in seine Hand.
    Während er den Ring über den richtigen Finger ihrer rechten Hand streifte, blickte er ihr in die Augen und gelobte feierlich: »Ich, ROSS, nehme dich, Juliet, zu meiner angetrauten Frau, und werde dich jetzt und immerdar, in guten wie in schlechten Zeiten, in Armut, Reichtum, Krankheit und Gesundheit lieben und ehren, bis daß der Tod uns scheidet.« Als der Ring an ihrem Finger steckte, fügte er hinzu: »Mit diesem Ring
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