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Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott
Autoren: Thomas Folgmann
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Intro
     
    Das monotone Klicken und Summen der Aggregate machte Jason Knight schläfrig, wie immer auf längeren Touren, die ohne Komplikationen verliefen.
    Ich sollte froh darüber sein, dachte er. Aber man gewöhnt sich daran, dass alles glattgeht. Darüber vergisst man die potenziellen Gefahren und reagiert zu langsam, wenn sich plötzlich Ärger zusammenbraut.
     
    Daran änderte auch der Umstand nichts, dass er in Shilla und Taisho zwei zuverlässige Crewmitglieder an Bord der Celestine III hatte. Die beiden konnten noch so wachsam sein, aber auch sie waren nicht fähig, in die Zukunft zu blicken und Gefahren zu wittern – oder was man sonst idealerweise an Eigenschaften mitbringen sollte, um einen Raumer sicher durch die Galaxis zu manövrieren.
     
    Das galt vor allem in Zeiten wie diesen.
     
    Zwar schien die Wanderlustseuche als aktives Virus nicht mehr aufzutreten, aber die von ihm befallenen Welten machten nach wie vor sämtliche Stadien des Chaos durch. Jene Planeten, die von den Erkrankten zügig verlassen worden waren, ohne dass es zu Auseinandersetzungen um die Schiffe und Ressourcen gekommen war, schafften es meist, dass die Gesunden, die zu jung oder zu alt waren, um dem Virus zum Opfer zu fallen, wenigstens jene Strukturen aufrechterhalten konnten, die fürs Überleben notwendig waren, bis Hilfe eintraf. Die weniger Glücklichen, nun …
     
    Und dann gab es, wie man seit geraumer Weile wusste, noch Welten, die schon seit Generationen ausschließlich von Infizierten bewohnt wurden, die über Generationen hinweg konditioniert worden waren und auf das Signal ihrer Herren warteten, um gegen ›den Feind‹ in den Krieg zu ziehen – ein Signal, das nie kam und auch nie kommen würde, weil die Kallia nicht mehr existierten. Die Seuche und ihre verheerenden Folgen waren einst Bestandteile eines bestimmten Plans gewesen, der längst sinnlos geworden war. Und die ganze Galaxis litt unter dem Irrsinn eines untergegangenen Volkes.
     
    Es gab zu wenige Immune, die den Status quo wenigstens auf den Hauptwelten erhalten konnten, und zu viele eigensüchtige Mächte, die dies zu ihrem Vorteil ausnutzen wollten. Die Zahl der Planeten, die auf Hilfslieferungen und Fachkräfte angewiesen waren, war Legion, doch gewährt wurde die Unterstützung seltener von jenen Imperien, in deren Einflussbereich sich die Welten befanden, sondern vor allem von ungebundenen Organisationen, privaten Spendern und Altruisten.
     
    Die Celestine gehörte zu den Schiffen, die im Auftrag des Raumcorps unterwegs waren, um mit den an Bord befindlichen Gütern die Not zu lindern. Aber diese Einsätze waren letztlich nur ein Tropfen auf den berühmten heißen Stein. Es fehlte an Raumern, die die weitere Versorgung übernahmen, sodass man die Betroffenen bloß zur Selbsthilfe anleiten und das Beste für ihre Zukunft hoffen konnte.
     
    Da die Celestine über ein mittels vizianischer Technik modifiziertes Sprungtriebwerk verfügte, konnte sie die Distanzen zu den entlegeneren Systemen in kurzer Zeit überwinden. Bewusst hatte Jason einen Sektor ausgewählt, in dem die in den Datenbanken verzeichneten Planeten weit voneinander entfernt waren, während sich jene Frachter, die auf Sonnentore angewiesen waren, an die bekannten Routen in den dichter besiedelten Regionen hielten und dort Hilfe leisteten.
     
    Es ging allerdings nicht allein darum, die wenigen verbliebenen Bewohner dieser Planeten zu unterstützen. Die Celestine befand sich zugleich auf der Suche nach havarierten Schiffen sowie betroffenen Systemen, die unbekannt waren und darum keine Hilfe zu erwarten hatten, wurden sie nicht rein zufällig entdeckt – und nach Welten, die vom Virus verschont worden waren und anderen beistehen konnten, sei es durch Lebensmittel, Medikamente, Technologie oder Personal.
     
    »Irgendwelche Funkaktivitäten?«, erkundigte Jason sich. Er pflückte ein langes rotes Haar von seinem Ärmel.
     
    Taisho schüttelte den Kopf. »Alles still. Nicht einmal verirrte Sendungen von wer weiß wo und wer weiß wann. Diese Ruhe ist fast schon unheimlich. Bist du sicher, dass es eine gute Idee war, diesen Sektor anzusteuern? Vielleicht gibt es im weiteren Umkreis überhaupt keine bewohnten Planeten.« Das Wort ›mehr‹ verkniff er sich. »Anderswo wären wir die Hilfsgüter bestimmt längst losgeworden und befänden uns bereits auf dem Rückflug.«
     
    »Ja und nein«, erklang Shillas Stimme in den Köpfen der Männer. »Natürlich könnten wir in einer dichter
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