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Wilder als Hass, süsser als Liebe

Wilder als Hass, süsser als Liebe

Titel: Wilder als Hass, süsser als Liebe
Autoren: Mary Jo Putney
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»Bereit, an Land zu gehen?«
    »Ja, aber ich werde das Meer vermissen, wenn wir demnächst zusammen schlafen. Es hat etwas ausgesprochen Nettes, wenn das Schiff schwankt.«
    Er grinste. »Erinnerst du dich noch an den kleinen Bach in Chapelgate? Wenn dir Wasser fehlt, können wir ja Decken auf ein Floß legen.«
    »Das wäre einen Versuch wert.« Juliet blickte ihn bewundernd an.
    »Du bist wirklich der bestaussehendste Mann dieser Welt. Und ganz kühle, britische Eleganz.« Dann verzog sie spöttisch den Mund. »Kaum zu glauben, was du für einen herrlichen Buskaschi-Barbaren abgegeben hast.«
    »Ich zeige dir heute nacht, was ich für ein Barbar sein kann.« Er legte ihr zärtlich eine Hand auf den leichtgewölbten Bauch - und wurde als Dank getreten. »Hm. Unser kleiner Erbe ist etwas aggressiv heute.«

    Juliet legte ihre Hand über seine. »Er weiß, daß er nach Hause kommt.«
    »Falls es ein Er ist, dann überleg mal, wie er seine Schulkameraden beeindrucken kann, wenn er ihnen erzählt, er sei in Buchara gezeugt worden.« ROSS stand auf und reichte ihr eine Hand, um ihr aufzuhelfen. »Wir müssen los. Morgen können wir Sara und Mikhal aufsuchen, um uns meine Patentochter anzusehen.«
    Juliet war dankbar für seine Hilfe, denn sie war nicht mehr ganz so agil wie vorher. Es hatte gedauert, bis sie erkannt hatte, daß sie schwanger war, denn ganz im Gegensatz zum ersten Mal fühlte sie sich ausgesprochen wohl. Vielleicht hatte ROSS recht, wenn er meinte, das erste Mal hätte es vielleicht ein körperliches Problem gegeben. Vielleicht lag der Unterschied aber auch darin, daß sie diesmal bereit war, Mutter zu werden. Wie auch immer - erneut schwanger zu sein, hatte viel von ihrem Kummer und ihrem Schuldgefühl geheilt.
    Oben auf der Gangway schloß Juliet einen Moment die Augen und atmete tief ein. »Hmm, riech nur dieses wundervolle Grün!«
    »Ich bin froh, daß Britannien so freundlich ist und uns einen schönen sonnigen Tag zur Heimkehr schickt.« ROSS nahm ihren Arm, um sie die Gangway hinunterzuführen.
    »Mir hätte Regen auch nichts ausgemacht«, bemerkte sie fröhlich.
    »Ohne Regen gäbe es hier nicht so viele schöne Bäume und Blumen.«
    Sie waren halb unten, als ROSS plötzlich ausrief: »Sieh nur! Sara und Mikhal sind gekommen, um uns zu begrüßen.«
    Juliet packte in plötzlicher Panik seinen Arm. »Ich kann Sara nicht sofort wiedersehen, ROSS! Sie wird mich von Deck werfen, um die Fische zu füttern, für all das, was sie wegen mir durchgemacht hat!«
    ROSS zeigte in der Öffentlichkeit nicht oft Zuneigung, aber nun drehte er sich zu seiner Frau und gab ihr einen Kuß. »Nein, wird sie nicht. Sara wird meinen Brief schon vor Wochen erhalten haben, so daß sie sich auf deine Anwesenheit vorbereiten konnte.« Er zwinkerte ihr zu. »Ich habe ihr geschrieben, daß ich dich für drei Kamele gekauft habe - viel zu teuer, um dich zurückzulassen.« Dann streichelte er ihr leicht über den Bauch. »Aber die Investition scheint sich auszudehnen.«
    »Schuft!« zog Juliet ihn auf, aber ROSS’ Unsinn half ihr weitgehend, ihre Selbstkontrolle wiederzuerlangen. Seinem Blick folgend, entdeckte sie Sara, die winkte, um ihren Cousin auf sich aufmerksam zu machen. Ihre Freundin wirkte anmutiger als je zuvor und strahlte eine tiefe Zufriedenheit aus. Sie wurde von einem hochgewachsenen, dunkelhaarigen Herrn durch die Menge geleitet, dessen Ausstrahlung reichte, um jeden davon abzuhalten, seine Frau anzurempeln.
    Als ROSS und Juliet auf das Deck traten, ließ Sara ihren Mann los und spurtete voran, um sich in die Arme ihres Cousins zu werfen.
    Juliet trat einen Schritt zurück. Würde Sara ihr wirklich verzeihen können und Vergangenes vergangen sein lassen?
    Bevor Juliet sich jedoch in ihre Ängste hineinsteigern konnte, stand Saras Mann vor ihr und verbeugte sich. »Es sieht aus, als wären unsere Angetrauten zu beschäftigt, um sich damit abzugeben, uns einander vorzustellen. Ich bin Mikhal, und Sie sind sicherlich die Frau, für die ROSS drei Kamele hergegeben hat.« Sein genüßlicher Blick taxierte sie anerkennend. »Er hat ein Händchen fürs Feilschen.«
    Sie lachte und bot ihm ihre Hand. »Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen, Mikhal. ROSS hat mir viel von Ihnen erzählt.«
    Er verdrehte seine unwahrscheinlich grünen Augen. »Hiermit bitte ich Sie, sich alles zu meiner Verteidigung anzuhören.«
    Juliet schmunzelte immer noch, als Lady Sara ihren Cousin endlich losließ und sich zu ihr wandte. Einen
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