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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut
Autoren: Nalini Singh
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unterstützen, die gefährdet waren. Doch bei der Vorstellung, so viel Zeit mit dem jungen Mann an ihrer Seite verbringen zu müssen, stellten sich ihr die Nackenhaare auf. Vor den Ereignissen des gestrigen Abends wäre sie ohne zu zögern mit ihm gegangen, hätte darauf vertraut, dass er das Notwendige tat – und sich nicht wie ein Blödmann verhielt.
    Doch trotz aller Wut und allem Unverständnis für sein Handeln war sie immer noch Offizierin der Wölfe. »Sie werden dich auch sprechen wollen«, beschied sie Hawke.
    »Ich werde hier Klarschiff machen, damit ich einen Tag rauskommen kann.« Plötzlich wirkte er angespannt.
    Kurz darauf nahm Indigo einen vertrauten Duft wahr. Dann steckte ein hübsches Mädchen mit braunen Augen und einem langen Zopf den Kopf durch die Tür. »Oh, dann komme ich später – «, sagte sie, als sie die drei sah.
    »Schon gut. Wir sind gerade fertig.« Drew stand geschmeidig auf, Indigo kannte das von ihm, sie hatten schließlich oft genug zusammen trainiert. Sie waren auch zusammen geklettert, hatten es beide genossen, sich an den Gipfeln der Sierra Nevada zu messen. Aber bis heute hatte sie sich ihn noch nie richtig angesehen.
    Plötzlich nahm sie ihn als Mann wahr, sah seine Kraft, sein fabelhaftes Aussehen, was sie erneut aus dem Gleichgewicht brachte. Zum ersten Mal spürte sie einen Anflug von Besorgnis, dass es nie wieder so werden würde wie zuvor – dass ihre Freundschaft gestern Abend in seinem Zimmer für immer gestorben war. Das erschütterte sie so sehr, dass sie Mühe hatte zu verstehen, was Andrew sagte.
    »Wir stellen noch heute die Liste zusammen«, versicherte er Hawke. »Die Einzelheiten, wann wir aufbrechen und so weiter, können wir festlegen, wenn wir mit allen gesprochen haben. Was meinst du, Indy?«
    Ihre Sorgen wurden von aufkeimendem Ärger weggespült, dieser verdammte Wolf mit seinen mal blauen, mal kupferfarbenen Augen glaubte wohl, er könne alles mühelos geradebiegen. »In Ordnung. Du nimmst zu denen außerhalb Kontakt auf, ich kümmere mich um die Jugendlichen in der Höhle.«
    Andrew nickte und ging zur Tür, die Spannung im Raum war beinahe mit Händen greifbar – und das lag nicht nur an Indigo oder an ihm. Sienna stand im Türrahmen und lächelte zaghaft, als er an ihr vorbeiging. Selbst nach Monaten war es immer noch eigenartig, ihr mit dieser Augenfarbe und dem braunen Haar zu begegnen, die von ihrer außergewöhnlichen natürlichen Haarfarbe so weit entfernt wie nur möglich war. Doch trotz dieser schützenden Hülle schien ihre Persönlichkeit an jeder Ecke durch. Still, zielgerichtet … und als Würze ein kleines Stück von einem Teufelsbraten.
    Er beugte sich vor, fasste sie am Kinn und küsste sie auf die Wange. »Wie geht’s, kleine Schwester?« Die Frage war nicht nur eine Floskel. Sienna hatte Probleme gehabt, ihre geistigen Fähigkeiten waren außer Kontrolle geraten, weshalb sie die Höhle verlassen hatte und eine Zeitlang von den Leoparden umsorgt worden war.
    »Gut«, sagte sie nun.
    »Mehr bekomme ich nicht zu hören, nachdem ich dir einen ganzen Karton herrlicher Schokokirschkekse geschickt habe?«, fragte er und tat so, als sei er enttäuscht. »Nur ein gut , nichts weiter?«
    Eine steile Falte erschien zwischen ihren Brauen, wie eine dunkle Narbe auf leicht gebräunter Haut. »Drew.«
    Doch dann lächelte er und nahm sie in den Arm. Sie ließ es nicht nur mit sich geschehen, sondern schlang selbst die Arme um ihn. Monatelang hatte er geduldig darauf hingearbeitet, ein solches Vertrauen zu erwirken. »Dieser Leopardenjunge … wie war noch mal sein Name?« Andrew tat, als müsse er nachdenken. »Richtig, Kit. Behandelt Kit dich gut?« Er flüsterte laut genug, dass Hawke es mitbekommen musste, denn Andrew wusste genau, was er damit aufscheuchte.
    »Drew!« Sienna lehnte sich zurück und schlug mit den Fäusten auf seine Brust. Ihre Augen schossen Blitze, einen Moment glaubte er sogar, die nachtschwarzen Augen hinter den Kontaktlinsen wahrnehmen zu können. Weiße Sterne auf schwarzem Samt, von denen man sagte, sie spiegelten die Schönheit des Medialnet.
    Er küsste sie auf die andere Wange und sagte dann so leise, dass selbst das gute Gehör des Leitwolfs nichts davon mitbekam: »Mach ihm die Hölle heiß, Süße. Und erzähl mir nachher, wie’s gewesen ist.« Er zerzauste ihr liebevoll das Haar und ging dann hinaus auf den Flur.
    Indigo war sofort an seiner Seite. »War das der sagenhafte Charme von Andrew Kincaid?« Die
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