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Wilde Erdbeeren

Wilde Erdbeeren

Titel: Wilde Erdbeeren
Autoren: Edna Meare
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blieb vor einem schwarzen Jaguar stehen. Offensichtlich war er vermögend, denn die Innausstattung des Luxuswagens bestand aus echtem Antilopenleder und Kirschholz. Mit einem Seufzer ließ Melanie sich auf den Beifahrersitz fallen, lehnte den Kopf gegen die Rückenlehne und schloss die Augen. Doch sie öffnete sie gleich wieder als der Mann hinter das Lenkrad rutschte. In der grünlichen Nachtbeleuchtung der Armaturen wirkten seine Züge noch kantiger und für einen Moment bekam sie tatsächlich Angst. Doch da wandte er den Kopf und lächelte sie an, worauf sich die Angst in reines Nichts auflöste.
    Als sie die Straße in Richtung Innenstadt fuhren, blickte Melanie sich nach Phillips Wagen um. Er war verschwunden.

Kapitel 4
    Gute zwanzig Minuten später stand Melanie mitten in einem riesigen Wohnzimmer, ausgestattet mit eleganten Designermöbeln, Skulpturen und Gemälden, bei denen es sich ganz bestimmt nicht um Billigkopien aus dem Möbel-Supermarkt handelte.
    Der Fremde an ihrer Seite ließ ihr Zeit sich umzusehen. Mit einem belustigten Lächeln auf den Lippen beobachtete er sie, verfolgte jede Regung ihres Gesichts. Melanie hingegen erinnerte sich erst wieder an ihn, als er sie in die Arme nahm und küsste. Erschreckt über die ungewohnte Intimität wollte sie den Fremden wegstoßen, doch da wurde die Tür geöffnet und er ließ sie los.
    Ein Diener in schwarzem Anzug betrat den Salon. In seiner Rechten hielt er ein Tablett, auf dem zwei langstielige Gläser, ein Kristallschälchen Sahne und eine kleine Schüssel voll duftender Erdbeeren standen. In der anderen Hand trug der Bedienstete einen silbernen Kühler, aus dem der Hals einer Champagnerflasche ragte
    "Jetzt werde ich dir zeigen, wie man eine Frau richtig verwöhnt", flüsterte der Fremde in Melanies Ohr und küsste sie erneut. "Magst du Erdbeeren?"
    Melanie nickte mit einem verträumten Ausdruck auf dem Gesicht, worauf sich der Fremde an den Diener wandte.
    „Danke, Josef, wir bedienen uns selbst.“
    Der Diener verneigte sich leicht, stellte seine Mitbringsel auf einem Serviertischchen ab und verließ so leise das Zimmer als wäre er ein Schatten.
    Der Fremde ließ sich auf dem dicken, flauschigen Teppich nieder und zwang Melanie mit sanftem Nachdruck, sich neben ihm niederzulassen.
    „Komm“, flüsterte er verführerisch und streifte ihr den Träger ihres Kleides von der Schulter.
    „Nein!“ Erschreckt stieß Melanie seine Finger weg. „Nicht, bitte!“
    „Warum nicht?“ Erstaunt sah der Fremde sie an. Unter seinem Blick errötete Melanie bis an den Haaransatz.
    „Ich, ich – ich bin nicht so ganz taufrisch.“
    Einen Moment stutzte Fremde, dann begann er herzlich zu lachen.
    „Meine Güte!“ Mit einem geschickten Griff streifte er den Träger von Melanies Schultern. „Was sind das denn für Gedanken? Du bist schön, wunderschön und du riechst ganz köstlich.“
    „Nein, das meine ich nicht!“, wehrte Melanie hektisch ab, während sie seine Hände festhielt, die erneut nach ihrem Kleid greifen wollten. „Ich meine, dass ich nicht mehr so schlank und straff bin wie vor ein paar Jahren. Ich…“
    Plötzlich schämte sie sich. Das Geständnis und die ganze Situation waren ihr schrecklich peinlich. Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen und sie schaffte es nicht sie zurückzuhalten.
    „Ich…ich glaube, ich altere schneller als andere Frauen.“
    Der Fremde sah sie einen Moment fassungslos an, dann öffnete er für Melanie völlig überraschend und mit einem einzigen, geschickten Ruck ihren Reißverschluss und das Kleid rutschte ganz von selbst von ihren Schultern. Sofort versuchte Melanie, ihre Brüste mit Händen und Armen zu bedecken.
    „Lass das“, befahl ihr der Geheimnisvolle streng. Er zwang ihre Arme herunter und versenkte sich in den Anblick ihres Busens, der sich aufgeregt hob und senkte. Die Nippel versteiften sich, aber das geschah nicht aus Lust, sondern aus Scham.
    Unter den prüfenden Blicken begann sie, sich völlig hilflos zu fühlen. Es überkam sie eine Art Fatalismus, der es dem betörenden Fremden ermöglichte, sie vom Fußboden hochzuziehen und ihr das Kleid auszuziehen.
    Soll er mich doch beschimpfen, dachte Melanie nüchtern, mich auslachen oder sich angewidert von mir abwenden. Das alles bin ich gewohnt und es tut mir nicht weh. Mich kann man nicht mehr verletzen, weil ich sowieso schon kaputt bin.
    Der geheimnisvolle Fremde war indessen einige Schritte von ihr fort gegangen. Nun stand er da,
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