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Wie vernascht man einen Millionär?

Wie vernascht man einen Millionär?

Titel: Wie vernascht man einen Millionär?
Autoren: M Child
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„Ja, warum? Was ist daran verkehrt?“
    „Ach, eigentlich gar nichts. Aber es ist mal wieder typisch.“
    „Typisch für wen oder was?“
    „Für Männer wie dich. Und Dave.“
    „Wie bitte?“ Plötzlich wurde er ganz ernst. „Eins wollen wir mal festhalten: Mit deinem Bruder habe ich nichts gemein.“
    Verärgert sah sie ihn an. „Hör mal. Ich weiß, dass Dave und du nicht mehr miteinander sprechen …“
    „Genau so ist es“, unterbrach er sie. Sie sollte bloß nicht versuchen, die zerbrochene Freundschaft zu kitten. Das war aussichtslos.
    Trotzdem war es gut, dass sie ihren Bruder ins Spiel gebracht hatte. Er durfte nicht die Tatsache aus den Augen verlieren, dass Rose die Schwester seines Feindes war. Eines Mannes, dem er einst vertraut hatte, was er dann bitter bereut hatte. Und es gab nur einen Grund für Roses Anwesenheit: Lucas wollte sie benutzen, um sich an seinem Feind zu rächen.
    Wie hieß es doch so schön: Rache ist süß.
    Eine peinliche Stille entstand. Schließlich murmelte Rose: „Ich wollte damit nur sagen, dass Männer wie du immer alles ihren Sekretärinnen aufbürden – selbst Aufgaben, die eigentlich gar nicht zu ihrem Job gehören.“
    „Zum Job meiner Sekretärin gehört alles, was ich ihr auftrage.“
    „Sogar Lebensmittel einkaufen?“
    „Sicher. Warum denn nicht?“
    „Du bekommst doch kein Gespür für die Qualität der Waren, wenn du sie losschickst, statt es selber zu machen.“
    Als ob ihn das interessierte! Wenn ihm wirklich etwas an Lebensmittelvorräten läge, hätte er sich längst welche besorgt. Aber wozu? In Long Beach gab es unzählige Restaurants, in denen man einfach, bequem und gut essen gehen konnte. Wozu also der Aufwand?
    Rose sah ihn prüfend an. Dann schüttelte sie den Kopf. „Vielleicht sollte ich lieber deiner Sekretärin Kochunterricht erteilen.“
    „Schon gut, schon gut“, lenkte er ein. „Ich kaufe die Sachen selber ein. Mach mir eine Liste, und bis morgen Abend habe ich alles besorgt.“
    „Wir könnten es ja auch morgen gemeinsam machen“, schlug sie vor. „Das ist dann sozusagen Teil des Unterrichts. Ich zeige dir, wie man die Waren prüft und das Richtige auswählt.“
    Lucas nickte ergeben. Gemeinsam Lebensmittel einkaufen. Toll! Nicht gerade ein super Date, aber andererseits sollte es ja auch kein Rendezvous sein. Es war eine heimliche geplante Verführung. Er wollte sie in Sicherheit wiegen und dann, wenn sie bereit war, mit ihr ins Bett gehen. Anschließend würde er ihrem Bruder genüsslich Bericht erstatten, wie gut sein Schwesterchen im Bett war. Das war die beste Rache. Daran würde Dave Clancy ein Leben lang zu knabbern haben.
    „Aber jetzt schneide erst mal die Champignons fertig“, forderte Rose ihn auf. „Anschließend musst du Petersilie hacken.“
    Er runzelte die Stirn. „Petersilie? Das ist doch dieses grüne Zeug, das immer zur Dekoration auf dem Teller liegt und das man nicht mitisst.“
    „Kann man aber essen. Schmeckt gut.“
    „Was es nicht alles gibt“, murmelte er vor sich hin und widmete sich wieder seiner Aufgabe. Immer wieder warf er Rose, die sich in seiner Küche umsah und aus dem Kühlschrank Dinge holte, die sie mitgebracht hatte, verstohlene Blicke zu.
    Die Arbeitsatmosphäre entspannte sich. Aber als Rose das Radio einschaltete und leiser Jazz ertönte, begann Lucas, sich Sorgen zu machen.
    Er hatte langsam richtig Spaß.
    Und das war so nicht geplant.
    „Und?“, fragte Rose später. „Was hältst du davon?“
    Sie saßen zusammen in der Küche und verzehrten das Mahl, das sie gemeinsam gekocht hatten. Normalerweise ging sie, nachdem das Essen fertig war, und aß nicht mit ihren Kochschülern, aber Lucas hatte darauf bestanden. Und Rose musste sich eingestehen, dass sie sogar sehr gern geblieben war. Wahrscheinlich ist es nicht gut, wenn ich Gefühle für ihn entwickle, dachte sie. Aber was heißt, entwickeln? Ich habe ihn ja schon damals gemocht, obwohl ich gar nicht genau weiß warum.
    Zwei Stunden hatten sie in dieser tollen Küche zusammengearbeitet. Trotzdem hatte Rose nicht das Gefühl, dass sie ihn jetzt besser kannte als damals. Sicher, er war freundlich zu ihr, aber auf eine distanzierte Art.
    Wenn sie zurückdachte, war er allerdings schon immer so gewesen. Ziemlich verschlossen. Vielleicht hatte sie sich seinerzeit gerade deshalb zu ihm hingezogen gefühlt. In ihrer Familie waren die Männer anders – kontaktfreudig, gesellig. Sie trugen ihr Herz auf der Zunge, zeigten ihre
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