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Wie vernascht man einen Millionär?

Wie vernascht man einen Millionär?

Titel: Wie vernascht man einen Millionär?
Autoren: M Child
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gemacht. Nein, mit Lucas King würde sie schon fertig werden. Und auch mit der tiefen Zuneigung zu ihm, die immer noch in ihr schlummerte.
    „Also gut“, sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen. „Das Dreifache. Wir sind im Geschäft.“
    Als er ihr zum Einverständnis die Hand schüttelte, durchrieselte es sie warm. Lächelnd blickte er sie an und sagte: „Wunderbar, dann legen wir gleich morgen los. Wie wär’s um sechs? Ist das okay?“
    Ihre Hand prickelte immer noch, als er sie schon längst losgelassen hatte. „Ja“, murmelte sie. „Das passt mir gut.“
    „Dann bis morgen.“ Lucas wandte sich um und ging zu seinem Haus.
    Nachdenklich blickte Rose ihm nach. Vergeblich versuchte sie, sich zur Ruhe zu zwingen. Ihr Herz pochte wie wild.
    Als er im Haus verschwunden war, schüttelte sie den Kopf und murmelte: „Mann, ich glaube, ich stecke ganz schön in Schwierigkeiten.“

2. KAPITEL
    „Echte Männer essen keine Champignons“, kommentierte Lucas am nächsten Abend, während er sie mit dem Messer bearbeitete. „Die sind ja nicht mal richtiges Gemüse.“
    Rose musste lachen, und Lucas genoss den Klang ihrer Stimme. Ihr Lachen hatte er schon damals sehr gemocht. Es zauberte ein Lächeln auf seine Lippen und führte ihn in Versuchung, sie in den Arm zu nehmen, sie zu küssen und …
    „Natürlich sind sie kein Gemüse, du ahnungsloses Geschöpf“, dozierte sie. „Sie gehören zur Familie der Pilze. Man unterscheidet zwischen Zucht- und Wildpilzen, und die Champignons …“
    „Und so was soll ich essen? Warum eigentlich?“
    Insgeheim wartete er auf ihr Lachen, und es kam prompt. In seinen Ohren klang es wie Musik.
    Die erste Lektion des Kochkurses lief viel besser als erwartet. Natürlich waren sie beide am Anfang etwas befangen gewesen, aber das hatte sich schnell gelegt, als sie seine Küche inspiziert hatte. Sie ist die erste Frau in meinem Leben, die sich von einem teuren Küchenherd beeindrucken lässt, dachte er schmunzelnd.
    Als er das Haus vor fünf Jahren gekauft hatte, hatte er alle Räume – auch die Küche – von einem Topdesigner gestalten lassen. Ultramodern und nur vom Feinsten. Von so einer Küche konnte jeder Hobbykoch nur träumen.
    Doch er hatte es höchstens mal geschafft, sich dort ein paar Eier mit Schinken zu brutzeln.
    Jetzt würde er sie öfter benutzen, genauer gesagt: täglich, und zwar zusammen mit Rose. Er würde ihr Lachen genießen und sie dabei beobachten, wie sie sich mit fast tänzerischer Eleganz zwischen Kühlschrank und Herd bewegte. Noch immer war sie von seinen teuren Töpfen und Pfannen schwer begeistert, und noch mehr von den exklusiven Elektrogeräten.
    „Champignons sind für viele Gerichte geeignet“, erklärte sie; schließlich war es ihre Aufgabe, ihm das Kochen beizubringen. „Sie geben den Speisen das gewisse Etwas.“
    „Na, ich weiß nicht.“ Er verzog den Mund. Denk dran, du machst das hier nicht zum Spaß, ermahnte er sich. Es ist nicht Sinn der Sache, das Kochen zu genießen – oder ihre Anwesenheit. Es geht darum, es einem ehemaligen Freund heimzuzahlen, der dich hintergangen hat. Rose ist nicht dein Date.
    Nein, Rose war nur Mittel zum Zweck.
    Verbissen schnitt er die Champignons klein, während Rose die Lebensmittel auspackte, die sie mitgebracht hatte.
    „Für die erste Unterrichtsstunde habe ich lieber alles eingekauft“, erklärte sie. „Weil wir sie so kurzfristig ausgemacht haben, bin ich davon ausgegangen, dass du nicht alles im Hause hast.“
    „Wie recht du hattest“, kommentierte er, während er sich weiter mit den Champignons abmühte.
    „Eigentlich eine Schande“, seufzte sie. „Du hast eine fantastische Küche – und keine Lebensmittelvorräte.“ Kopfschüttelnd sah sie sich um. „Ich erstelle dir eine Liste von Sachen, die du immer im Haus haben solltest. Die kannst du dann besorgen. Wenn dein Kühlschrank und deine Speisekammer gut gefüllt sind, kannst du dir jederzeit schnell was zaubern.“
    Als er sie ansah, knisterte es förmlich zwischen ihnen. Er versuchte, die erotische Spannung zu ignorieren, und wandte ein: „Aber solange ich noch nicht richtig kochen kann, nützen mir die Vorräte doch nichts.“
    „Und wie, bitteschön, soll ich dir das Kochen beibringen, wenn du keine Lebensmittel im Haus hast?“
    „Da hast du auch wieder recht. Gut mach die Liste fertig. Ich sage dann meiner Sekretärin, sie soll alles besorgen.“
    „Du sagst es deiner Sekretärin.“
    Er zog die Stirn in Falten.
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