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Wie verkuppelt man eine Familie?

Wie verkuppelt man eine Familie?

Titel: Wie verkuppelt man eine Familie?
Autoren: Jennifer Greene
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unterschiedliche Gruppen. Das gibt Pete Gelegenheit, neue Dinge auszuprobieren. Ich schätze, Sie sind nicht erpicht darauf, dass er Kampfsport betreibt. Also konzentrieren wir uns auf Kajakfahren, Bogenschießen und Felsenklettern. Nicht, dass er sich unbedingt beteiligen muss. Er bekommt nur die Gelegenheit. Ganz ohne Druck, ohne bestochen zu werden. Es geht nur darum zu sehen, ob er Interesse zeigt, und wenn ja, dann arbeite ich mit ihm daran.“
    „Das klingt sehr gut. Ich würde es gern probieren – wenn unsere Jungs dafür sind.“
    Stille senkte sich herab. Bisher waren sie ganz ungezwungen miteinander umgegangen, doch sobald das Thema ihrer Söhne abgehakt war, versteifte sich Garnet.
    „Nun, ich sollte jetzt wohl gehen“, murmelte Tucker.
    Sie schoss vom Stuhl hoch wie eine Springfeder. „Okay. Ich habe heute Abend noch einiges zu tun.“
    Er begriff, dass sie ihn loswerden wollte. Und er musste wirklich auch nach Hause. Er stand also auf und fühlte sich neben ihr wie ein Elefant im Porzellanladen. „Es bedrückt mich schon den ganzen Tag, dass Sie heute Morgen meinetwegen verletzt wurden.“
    „Das ist doch albern. Es war ein kleines Malheur, nichts Schlimmes ist passiert.“
    „Aber ich habe beobachtet, wie Sie mehrmals Ihren Hinterkopf befühlt haben. Wie groß ist denn die Beule?“
    „Nicht weiter schlimm.“
    Auch wenn sie es noch so oft beteuerte, er nahm es ihr nicht ab. Da er in Reichweite stand, brauchte er ihr nur eine Hand um den Nacken zu legen, um ihren Kopf an seine Brust zu ziehen.
    Garnet rührte sich nicht, während er ihren Kopf abtastete. Sie schien nicht einmal mehr zu atmen. Ihre Haare fühlten sich aufreizend seidig unter seinen Fingern an und dufteten wundervoll frisch. Er bekämpfte die Erregung, die in ihm aufsteigen wollte, und konzentrierte sich auf das Untersuchen der Verletzung.
    Es war keine Beule, sondern eine feuerrote Abschürfung. „Aua, das muss wehtun! Warum jammern Sie gar nicht? Nutzen Sie die Situation doch aus und wecken Sie ein paar Schuldgefühle bei mir.“
    Ihm verlangte danach, sich ihr anzunähern, doch er trat zurück, damit sie nicht Angst bekam, dass er über sie herfallen wollte. Offensichtlich musste er sich ihr Vertrauen in unzähligen winzigen Schritten verdienen.
    Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Ich gebe zu, dass es noch wehtut.“
    „Darauf hätte ich gewettet. Also bin ich Ihnen etwas schuldig. Sie müssen sich nur überlegen, was und wann Sie es einkassieren wollen.“ Tucker sprach in scherzhaftem Ton, wurde aber abrupt ernst, sobald ihm bewusst wurde, dass seine Finger immer noch in ihrem Haar vergraben waren und durch die seidigen Locken strichen – nicht länger auf der Suche nach Verletzungen, sondern um des Genießens willen.
    Er ließ die Hand sinken, doch die Empfindungen blieben bestehen. Er fühlte sich wie elektrifiziert, weil Garnet ihn anstarrte. Keiner von beiden schien fähig zu sein, den Blickkontakt zu lösen. Er roch den Duft ihres Shampoos, sah aus den Augenwinkeln eine Ader an ihrem Hals pochen und hörte die Anspannung an ihren raschen Atemzügen.
    Er erhoffte sich die Chance, Zeit mit ihr zu verbringen und irgendwie ihre Aufmerksamkeit zu wecken, wodurch er sie spüren lassen konnte, dass sich zwischen ihnen etwas Großartiges, etwas Vielversprechendes entwickeln konnte.
    Doch er ahnte, dass er vorerst genug Druck ausgeübt hatte. Aus irgendeinem Grund wirkte sie wie ein Reh im grellen Scheinwerferlicht, das fliehen wollte, aber gelähmt vor Angst war. Lächelnd fischte er die Autoschlüssel aus seiner Tasche, um ihr zu zeigen, dass er zu gehen beabsichtigte. „Wie wäre es, wenn wir den Tausch nächsten Dienstag ausprobieren?“
    „Okay“, willigte sie schnell ein, und dabei war ihre Stimme kaum kräftiger als ein Flüstern.
    „Ich denke, es ist ein guter Plan. Wenn er nicht aufgeht, dann eben nicht. Aber es schadet wohl nichts, es zu versuchen.“
    „Da kann ich nur zustimmen. Ich bin froh, dass Sie auf die Idee gekommen sind.“
    Er schenkte ihr ein charmantes Lächeln und ging eine Stufe hinunter. „Sie kennen doch die alte Legende von Whisper Mountain, oder?“
    „Ja, ich habe da eine echt alberne Geschichte gehört. Es geht irgendwie darum, dass die Leute Stimmen oder so hören, wenn der Wind aus einer bestimmten Richtung weht.“
    So leicht kam sie ihm nicht davon. „Der Legende nach können nur Liebende den Berg flüstern hören!“
    „Oh, das ist ja das Dümmste, was mir je untergekommen
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