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Wie verkuppelt man eine Familie?

Wie verkuppelt man eine Familie?

Titel: Wie verkuppelt man eine Familie?
Autoren: Jennifer Greene
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wieder freigab. Ihre Lippen waren feucht. Sie zitterte nicht länger. Dafür pulsierte die Schlagader an ihrem Hals.
    „Ich spinne überhaupt nicht.“
    „Ich habe einige riesige Fehler gemacht.“
    Er nickte. „Ich auch. Und genau deswegen müssen wir heiraten. Damit wir die Fehler zusammen machen können, anstatt sie jeder für sich auszubaden.“
    „Tucker! Sprichst du tatsächlich von Heirat ?“
    „Ja. Zuerst habe ich von Liebe geredet, aber da bist du mir weggelaufen. Also dachte ich mir, dass wir es näher bestimmen sollten – Liebe, Heirat, im selben Haus leben, zwei Jungs, vielleicht mehr Kinder. Ich kümmere mich um deine Schlangen. Du kümmerst dich …“
    „Ich kann nicht denken, wenn du das tust!“
    Also musste er es erst recht tun. Sie mit Zungenküssen überhäufen, die von unbändiger Leidenschaft kündeten. Ihren Körper mit beiden Händen erforschen und näher an sich heranziehen. So nahe, dass sich ihre Brustspitzen an seiner Brust zusammenzogen und die Ader an ihrem Hals wie verrückt pochte.
    Er hob den Kopf, um Luft zu holen. „Ich habe einen Plan!“, verkündete er rau.
    „Oh weh! Jedes Mal, wenn du das sagst, steht unweigerlich jede Menge Trouble bevor.“
    „Aber es ist ein guter Plan.“
    „Das behauptest du immer.“
    „Schon gut. Ich erzähl dir später davon.“ Er rechnete fest damit, sie mit der Zeit weichzukriegen. Mit viel Liebe. Mit viel Wärme und Innigkeit.
    „Oh, ich hab ganz vergessen, dir etwas Wichtiges zu sagen.“
    „Ach so?“ Es erschien ihm höchst unwahrscheinlich, dass sie in der Stimmung war, das Gespräch fortzusetzen. Einige verräterische Anzeichen sprachen für seine Vermutung. Wie sie die Hände über seinen Körper gleiten ließ. Wie sie die Hüften fest an seine presste und vor und zurück wiegte. Wie sie sich seinen Küssen hingab.
    „Ich liebe dich“, flüsterte Garnet.
    „Ich weiß“, versicherte Tucker.
    „Ich meine so richtig. Die große Liebe, echte Liebe, die etwas unheimliche Liebe mit allem Drum und Dran.“
    „Ja. Es ist beängstigend, stimmt’s? Deshalb ist es besonders gut, dass wir dieses Liebesding zusammen durchziehen.“
    Garnet hob den Kopf. Ihre Wangen glühten, aber sie schmunzelte.
    Es ist an der Zeit, dachte er, die Lichter zu löschen und sich ins Haus zu verziehen.

EPILOG
    Am ersten Schultag beobachteten Garnet und Tucker, wie ihre Jungen sich der Kinderschar anschlossen, die über den Schulhof zum Eingang wanderte.
    Manche Dinge waren wie immer. Zum Beispiel schienen alle Schüler neue Schuhe, neue Schulranzen und einen neuen Haarschnitt zu haben. Andere Dinge waren deutlich anders. In der weiterführenden Schule unterschied sich vieles ganz wesentlich von der Grundstufe.
    „Siehst du die Mädchen da drüben?“, fragte Garnet.
    „Meinst du die Kleine mit der dicken Schicht Make-up und die mit dem kurzen Rock, unter dem die Unterhose rausguckt?“ Tucker fuhr sich mit einer Hand durch das Haar. „Ich weiß nicht, ob ich die weiterführende Schule überlebe.“
    „Wir schaffen das schon. So schlimm kann es nicht sein.“ Garnet hakte sich bei ihm unter, während sie zum Auto gingen. „Weißt du noch, wie besorgt wir waren, als die Ferien anfingen? Inzwischen denke ich, dass wir beide bloß verrückt gespielt haben. Mit unseren Jungs ist alles bestens. Petie wird nie ein großer Sportler werden und Will mutiert höchstwahrscheinlich nicht zu einer Intelligenzbestie. Aber sie sind beide glücklich. Damit, wie sie sind.“
    Sie legte sich eine Hand an den Hals, wie sie es neuerdings mehrmals täglich tat, denn sie trug eine neue Kette aus schlichtem Granat. Die aneinandergereihten Steine liebten es, den Sonnenschein einzufangen, und warfen ihn mit einem warmen sanften Farbglanz zurück.
    Garnet war total vernarrt in dieses Schmuckstück, das von den beiden Jungen und Tucker stammte. Die drei hatten die Steine selbst geschürft, geschliffen und dann zu einem Juwelier gebracht. Ursprünglich war es als Weihnachtsgeschenk gedacht gewesen, aber bis dahin dauerte es ihnen zu lange.
    Meine Jungs sind die besten, dachte sie. Aber mein Mann ist sogar noch besser. Grinsend lehnte sie sich an ihn und küsste ihn. Es gab noch vieles auszuloten, aber alles würde sich zum Guten wenden.
    – ENDE –
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