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Wie verkuppelt man eine Familie?

Wie verkuppelt man eine Familie?

Titel: Wie verkuppelt man eine Familie?
Autoren: Jennifer Greene
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Anfang an das Aufenthaltsbestimmungsrecht, aber Will hat nie wirklich bei ihr gewohnt.“
    Garnet runzelte die Stirn. „Wieso denn das?“
    „Ich weiß, das klingt seltsam, aber Angie ist beruflich sehr eingespannt. Sie dekoriert die Häuser reicher Leuten in Atlanta und macht das ganz großartig. Angeblich zahlt sie sämtliche Alimente, die ich ihr schicke, in einen Ausbildungsfonds für Will ein. Ich bin nicht sicher, ob das stimmt. Ich weiß nur, dass er glücklich bei mir ist, und solange ich die volle Quote zahle, ist es ihr recht.“
    Das Bild, das sie sich aufgrund seiner Ausführungen von seiner Exfrau machte, war nicht besonders sympathisch. Nicht, dass es sie etwas anging. „Weiß Will davon?“
    „Nicht im Detail. Mir gefällt es nicht, ein Kind zu belügen, aber ich will ihm auch nichts erzählen, was ihm nur wehtun würde, und noch dazu ohne Grund. Sie nimmt ihn an vier Wochenenden im Jahr und in einigen Ferien zu sich. Sie liebt ihn, aber … Na ja, ich denke, sie hat sich etwas voreilig entschieden zu heiraten und Kinder zu kriegen. Sobald sie den Ring am Finger und Will am Hals hatte, hat sie Panik bekommen. Die neue Rolle hat ihr einfach nicht gepasst. Sie hat nie den Wunsch abgelegt, in Vollzeit eine Südstaatenschönheit zu sein.“
    Sie wunderte sich, wie viel er von seinem Leben preisgab und wie leicht es ihm fiel.
    „Ich will Sie nicht mit Hintergrundinformationen langweilen. Aber ich dachte, dass Sie davon wissen sollten, falls Sie gewillt sind, bei meinem Plan mitzumachen.“
    Die gesprenkelte Katze sprang zu Boden und putzte sich eine andere Pfote, ehe sie auf Garnets Schoß hüpfte, als wäre sie darum gebeten worden.
    Garnet ignorierte es entschieden. „Welchem Plan ?“
    „Ich habe einiges gehört, was Mrs Riddle über Pete zu sagen hatte, und bin auf die Idee gekommen, die Kinder zu tauschen.“

3. KAPITEL
    Tucker musste einfach grinsen, weil Garnet total verblüfft auf seinen Vorschlag vom Kindertausch reagierte.
    Zumindest war es ihm gelungen, mit diesem Schlagwort ihre ganze Aufmerksamkeit zu erringen. Seine Aufmerksamkeit galt ihr schon längst und ganz besonders, seit er ihr Geschäft kannte. Was sie sich da aufgebaut hatte, war ganz erstaunlich. So erstaunlich wie sie selbst.
    „Ich meine das nicht wortwörtlich“, erklärte er. „Ich hatte da bloß diesen Gedankenblitz, wie wir einander helfen könnten. Wenn ich mich hier umschaue, wird mir klar, dass es reichlich anstrengende körperliche Arbeit gibt. Will ist noch zu jung für einen richtigen Job, aber vielleicht finden Sie etwas, wobei er Ihnen an einigen Nachmittagen in der Woche zur Hand gehen kann!?“
    Sie antwortete nicht sofort, aber ihr war anzusehen, dass sie gründlich über die Idee nachdachte. So konzentriert war sie, dass sie automatisch das trächtige Fellknäuel zu streicheln begann, das ihrer Behauptung nach nicht ihres war und es niemals sein würde.
    Schließlich gab sie zu bedenken: „Ich weiß nicht, ob ich die Art von weiblichem Einfluss wäre, die Will nach Ansicht von Mrs Riddle braucht.“
    „Soll das ein Witz sein? Sie sind perfekt!“ Eindringlich beugte er sich vor. „Sie sind nicht kokett, Sie sind vernünftig und stören sich offensichtlich nicht an harter Arbeit. Sie sind kreativ, interessant und klug, aber nicht in irgendeiner Art und Weise bedrohlich. Das Zusammensein mit Ihnen würde Will bestimmt helfen, seine Schwierigkeiten zu überwinden. Es könnte seine Zuversicht stärken und ihm beweisen, dass nicht alle Frauen wie seine Mutter sind. Dass nicht jeder Mensch ohne das Y-Chromosom beängstigend ist.“
    Abrupt erlosch das warme Leuchten in Garnets Augen. Sie hörte auf zu schaukeln. „Nun, in gewisser Weise haben Sie sicherlich recht. Ich bin nicht im Entferntesten kokett und hätte so gar nicht nach Ole Miss gepasst.“
    Das ist ihr also ein Dorn im Auge? Ich habe geglaubt, ihr mit meinen Worten ein großes Kompliment zu machen. Doch Tucker blieb keine Gelegenheit dies aufzuklären, denn schon sprach Garnet weiter.
    „Ich hätte nichts dagegen, Will hier zu haben. Aber was, wenn er nicht will? Vielleicht mag er mich nicht – oder die Dinge, die ich hier tue.“
    „Ach, ich habe heute beim Abendessen schon mal vorgefühlt. Er verbringt die Ferien normalerweise mit mir zusammen und wir haben auch viel Spaß, aber ich bin den Sommer über beruflich sehr eingespannt. Ich habe ihn gefragt, ob er zur Abwechslung mal ein paar Nachmittage in der Woche woanders sein möchte.
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