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Wie verkuppelt man eine Familie?

Wie verkuppelt man eine Familie?

Titel: Wie verkuppelt man eine Familie?
Autoren: Jennifer Greene
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ist.“
    „Das denke ich auch.“ Schmunzelnd ging er zu seinem Truck – gerade, als der Himmel seine Schleusen öffnete und einen lauten Donnerschlag von sich gab.
    Na, prima! dachte Garnet gereizt, während sie in eine Regenjacke schlüpfte und nach einer Taschenlampe kramte. Dieser Tag war wirklich von Anfang bis Ende zum Ärgern.
    Zuerst die deprimierende Unterredung mit Mrs Riddle, dann die schmerzhaften Verletzungen und schließlich ihr dämliches Verhalten gegenüber Tucker.
    Sie machte sich keine Illusionen, was ihn anging. Er hatte sich lediglich rücksichtsvoll verhalten und interessierte sich nicht wirklich für sie. Schließlich war sie unsichtbar für Männer. Das war schon immer so und wird immer so bleiben. Besonders für Kraftprotze und Alphamännchen wie Tucker.
    Und nun setzte ein unerwarteter sintflutartiger Regen dem Tag die Krone auf.
    „Petie!“, rief sie von der Hintertür aus. „Ich gehe nach den Gewächshäusern sehen!“
    Sie hörte ein leises Okay aus der Ferne und lief hinaus. Der Regen war warm, machte den Boden schlüpfrig und verschleierte die Sicht. Die Pflanzen liebten Regenwasser mehr als Brunnenwasser, aber ein derart gewaltiger Guss drohte den Mutterboden fortzuspülen und zarte Blätter zu zerschmettern.
    Zuerst sah Garnet nach ihrem kostbaren Vanillegewächshaus und dann nach den anderen Glashäusern. Schließlich sprintete sie zu den Hochbeeten beim Shop und spannte die Netze darüber, die sich drei Meter über dem Boden zum Schutz der Pflanzen vor zu viel Sonne und Regen ausrollen ließen.
    Bis auf die Haut durchnässt kehrte sie schließlich ins Haus zurück. Sie zog sich Regenjacke und Schuhe aus, tauschte in ihrem Zimmer die restliche Kleidung gegen einen langen Bademantel und machte sich auf die Suche nach ihrem Sohn.
    Aller Wahrscheinlichkeit nach war er vor einem Fernseher oder Computermonitor zu finden, doch diese Tatsache ließ mehrere Möglichkeiten offen – Wohnzimmer, Fernsehraum und Petes Zimmer, in welchem sie zuerst nachschaute.
    Im Gegensatz zu ihrem Schlafzimmer war hier das Bett ordentlich gemacht und die Kleidung weggeräumt. Das einzige Geräusch kam von zwei Hamstern, die eifrig in ihren Rädern liefen.
    Sie entdeckte Petes nackte Füße auf der Matratze, musste sich aber über das Bett beugen, um den Rest ihres Sohnes zu finden. Er lag in eine Daunendecke gekuschelt auf dem Fußboden und las in einem E-Book.
    „Wenn das nicht beängstigend ist!“, bemerkte sie. „Weder Computer noch Fernseher!? Ist die Welt untergegangen?“
    Er warf ihr einen kummervollen Blick durch seine Brillengläser zu. „Wegen des Gewitters musste ich doch alles abschalten.“
    Sie hockte sich auf das Bett und widerstand dem Drang, ihn an den Füßen zu kitzeln. „Dafür hast du ja was zu lesen gefunden.“
    „Ja, aber das ist total langweilig. Wieso war Mr MacKinnon hier?“
    Auf diese Frage war Garnet vorbereitet. „Wir haben einen Plan ausgeheckt, um dich und Will zu quälen.“
    „Wenn dir keine bessere Geschichte einfällt, lese ich lieber weiter.“
    „Im Ernst! Wir haben uns gedacht, dass du und Will hin und wieder die Plätze tauschen möchtet.“
    Pete markierte die Stelle in seinem Buch und blickte argwöhnisch zu ihr hoch. „Warum sollten wir das tun wollen?“
    „Weil es in den Sommerferien langweilig werden könnte?“
    Er verschränkte die dünnen Arme. „Mom, ich langweile mich praktisch nie. Das weißt du doch.“
    „Ja, aber Mr MacKinnon hat ein tolles Fleckchen oben auf dem Berg. Da gibt es einen See und Felsen …“
    „Ich weiß. Wir haben vor ein paar Jahren mal einen Klassenausflug dahin gemacht. Es ist ganz annehmbar.“
    „Deswegen dachte ich …“
    „Sag es mir einfach direkt“, unterbrach Pete. „Ist das wieder einer von deinen Tricks, um mich dazu zu bringen, rauszugehen und Spaß zu haben ?“
    Sie suchte nach einem Weg, um die Wahrheit zu beschönigen. Ihr fiel keiner ein. „Gewissermaßen.“
    Er stieß sein typisches altkluges Seufzen aus. „Hör mal, du brauchst mich doch. Wenn ich nicht hier bin, findest du deine Autoschlüssel nicht. Du stellst die Milch in den Geschirrschrank. Du vergisst, wann Zeit fürs Abendbrot ist. Und manchmal muss ich dir mit den Pflanzen helfen.“
    „Das ist alles wahr. Ich brauche dich wirklich. Du bist so wundervoll verantwortungsvoll und kümmerst dich um alles“, räumte Garnet ein, „aber das ist nicht besonders lustig für dich.“
    „Mom, ich weiß nicht, warum du es nicht
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