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Wie man sich beliebt macht

Titel: Wie man sich beliebt macht
Autoren: Meg Cabot
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Cents.«
    »Du kriegst deine Kohle, vertrau mir.« Das sagt er immer . »Und? Wann ist hier Schicht im Schacht?«
    Das fragt er auch jedes Mal. Obwohl er es ganz genau weiß.
    »Wir machen um neun zu. Das weißt du ganz genau. Wir machen immer um neun zu, schon seit der Laden eröffnet wurde - und das war, wenn ich dich daran erinnern darf, noch vor deiner Geburt.«
    »Wenn du es sagst, Crazytop.«
    Dann nahm er sich noch einen Trüffel.
    Es ist echt faszinierend, wie viele von den Dingern er essen kann, ohne dick zu werden. Wenn ich mir pro Tag zwei Trüffel gönne, bekomme ich nach einem Monat meine Jeans nicht mehr zu. Jason kann zwanzig Stück am Tag futtern und seine Levi’s schlabbert ihm immer noch um die Hüften.

    Wahrscheinlich hat das was mit männlichen Hormonen zu tun. Insbesondere mit den Wachstumshormonen. In der Grundschule und während der gesamten Unterstufenzeit waren Jason und ich immer fast gleich groß und haben auch gleich viel gewogen. Okay, er hat mehr Klimmzüge geschafft als ich und konnte besser werfen, aber dafür habe ich ihn bei Stratego und beim Beinhakeln immer vernichtend geschlagen.
    In den Sommerferien war er mit seiner Großmutter in Europa, um die Originalschauplätze ihres Lieblingsromans »Sakrileg« zu besichtigten, und als er zurückkam, war er plötzlich achtzehn Zentimeter größer als vorher. Außerdem sah er irgendwie richtig … süß aus.
    Natürlich nicht so süß wie Mark Finley, der zufälligerweise der süßeste Typ an der Bloomville Highschool ist. Aber trotzdem. Es ist irgendwie extrem verstörend, festzustellen, dass sich der beste Freund aus Kindertagen quasi über Nacht in einen süßen Typen verwandelt hat.
    Wobei er noch ein bisschen an Gewicht zulegen muss, um den plötzlichen Wachstumsschub auszugleichen (ja, ja, ich weiß, er braucht diese Schokotrüffel).
    Jetzt besiege ich ihn nur noch beim Beinhakeln. Sogar bei Stratego kriegt er mich inzwischen klein.
    Ich habe allerdings den Verdacht, dass ich beim Beinhakeln auch nur deshalb gewinne, weil es ihm ein bisschen peinlich ist, so eng verkeilt mit einem Mädchen am Boden zu liegen.
    Und ich muss zugeben, dass es mir - seit er aus Europa zurück ist - auch ein bisschen peinlich ist, mich zusammen mit ihm am Boden zu wälzen oder neben ihm im
Gras auf dem Hügel zu liegen, wo wir abends oft hingehen, um uns den Sternenhimmel anzugucken.
    Allerdings nicht so peinlich, dass ich es nicht trotzdem schaffen würde, ihn beim Beinhakeln zu bezwingen. Konzentration ist hier das A und O. Man darf den Hormonen keine Chance geben, eine absolut perfekte Freundschaft zu ruinieren.
    »Und hör endlich auf, mich Crazytop zu nennen«, fauchte ich Jason an.
    »Täusche ich mich, oder könnte es sein, dass ich da bei dir einen empfindlichen Punkt treffe?«, fragte Jason.
    »Einen wunden Punkt«, korrigierte ich ihn. »Es heißt, einen wunden Punkt treffen.«
    Worauf Becca, die den verschollenen Schokotrüffel in zwischen geborgen hatte, vom Boden aufstand, sich Staubmäuse aus den blonden Haaren zupfte und sagte: »Ich finde, Crazytop ist ein echt cooler Spitzname.«
    »Ach ja?«, knurrte ich. »Ich trete ihn gerne an dich ab.«
    »Hallo?«, schaltete Jason sich sofort ein. »Das geht ja wohl gar nicht. Dieser Spitzname ist eine Ehre und gebührt nur einem wahrhaftigen kriminellen Superhirn wie dir. Es kann nur eine Crazytop geben.«
    »Wenn du die Scheibe kaputt machst«, warnte ich ihn, weil er immer noch auf der Theke saß und so mit den Beinen baumelte, dass er immer wieder gegen die Scheibe der Verkaufsvitrine schepperte, »dann zwinge ich dich, die ganzen Puppen mit zu dir nach Hause zu nehmen.«
    Hinter dem Glas saßen ungefähr dreißig kostbare Madame-Alexander-Künstlerpuppen, von denen die meisten
berühmten Romanheldinnen nachempfunden waren, z.B. Marmee und Jo aus »Betty und ihre Schwestern« oder Heidi aus »Heidi«.
    Übrigens war es meine Idee gewesen, die Puppen hinter Glas zu stellen, weil mir irgendwann auffiel, dass wir pro Woche ungefähr eine Puppe an notorisch langfingrige fanatische Künstlerpuppenfans verloren, die das Geschäft grundsätzlich mit sehr geräumigen Taschen betreten (oft mit Katzen bedruckt), um ihre Sammlung um ein weiteres Prachtstück zu erweitern, ohne dafür Geld bezahlen zu müssen.
    Jason behauptet immer, die Puppen würden ihm eine höllische Angst machen. Angeblich verfolgen sie ihn in seinen Albträumen, starren ihn mit ihren hellblauen leblosen Augen an und haschen mit
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