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Wie man sich beliebt macht

Titel: Wie man sich beliebt macht
Autoren: Meg Cabot
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ist sie wahrscheinlich auch kein Maßstab.
    »Was meinst du, wie lang du noch brauchst, Crazytop?«, fragte Jason. Ich hatte gerade die Kassenschublade aufgemacht und begonnen, die Tageseinnahmen zu zählen. Ich wusste, wenn wir nicht mindestens ebenso viel oder mehr eingenommen hatten wie am gleichen Tag vor einem Jahr, würde meine Mutter einen Herzinfarkt bekommen.
    »Ich hätte auch gern einen Verbrecherspitznamen«, seufzte Becca und sah Jason hoffnungsvoll an.
    »Sorry, Bex«, sagte er. »Dir fehlen einfach die körperlichen Voraussetzungen. Wenn du ein Kinn wie eine Bulldogge hättest oder weit auseinanderstehende Glubschaugen, dann könnte man dir einen klassischen Verbrechernamen wie Lockjaw oder Walleye geben, aber dir fehlt einfach ein charakteristisches Merkmal. Crazytop dagegen, na ja, schau sie dir an …«
    Siebenundsechzig, achtundsechzig, neunundsechzig, siebzig.
    »Immerhin kann ich mir meine Haare glatt föhnen«, fauchte ich. »Gegen dein hervorstechendstes körperliches Merkmal kannst du gar nichts tun, Hawkface.«
    »Stephanie!« Meine Mutter war entsetzt darüber, dass ich mich über Jasons große Hakennase lustig machte.
    »Steph hat ja recht, Mrs Landry«, sagte Jason und seufzte theatralisch. »Ich weiß, dass ich abstoßend aussehe. Bitte wendet euren Blick von mir ab.«
    Ich verdrehte die Augen, weil Jason weit davon entfernt ist, abstoßend auszusehen - das erkenne sogar ich.
Dann zog ich die Schublade aus der Kasse und ging ins Büro, um sie über Nacht in den Safe zu schließen. Ich sagte meiner Mutter nicht, dass wir hundert Dollar weniger eingenommen hatten als im letzten Jahr, und zum Glück vergaß sie, mich danach zu fragen, weil sie noch nicht darüber hinweggekommen war, wie gemein ich zu Jason gewesen war. Als hätte sie nicht selbst schon ungefähr neun Millionen mal mitgekriegt, wie er mich Crazytop nennt. Aber sie findet den Spitznamen »süß«.
    Mom, die Mark Finley noch nie gesehen hat, weiß eben nicht, was süß ist.
    Auf dem Weg ins Büro bemerkte ich Mr Huff, einen unserer Stammkunden. Er stand vor einem Regal und blätterte in einem Bildband über Mustangs. Seine drei Kinder, die übers Wochenende immer bei ihm sind, waren eifrig damit beschäftigt, die Brio-Holzeisenbahn zu Schrott zu fahren, die wir extra aufgebaut haben, damit die Kinder spielen können, während ihre Eltern einkaufen.
    »Hey, ihr«, sagte ich zu den kleinen Huffs, die gerade einen Güterwagen gegen eine Arwen-Actionfigur rammten. »Wir haben eigentlich schon zu. Tut mir leid, ihr müsst jetzt gehen.«
    Die Kinder stöhnten. Ihr Vater hat offenbar nicht so viele coole Spielsachen zu Hause wie wir im Laden.
    Mr Huff sah überrascht auf. »Machen Sie wirklich schon zu?«, fragte er und sah verlegen auf seine Uhr. »Oje, ich hab gar nicht mitbekommen, dass es schon so spät ist!« Er wurde rot.
    Der achtjährige Kevin Huff lachte seinen Vater aus. »Das war jetzt ja wohl eine original Steph-Landry-Nummer, Dad!«

    Ich stand bloß da und starrte den Jungen an, der mich fröhlich angrinste. Es war klar, dass er keine Ahnung hatte, was er da gerade gesagt hatte, bzw. vor wem er es gesagt hatte.
    Aber das macht nichts. Ich habe ja jetzt das Buch.
    Und das BUCH wird mich retten.

Falls Sie zu der Erkenntnis gelangt sind, dass Sie nicht beliebt sind, sollten Sie versuchen herauszufinden, woran das in Ihrem Fall liegen könnte.
     
    Es könnte vielerlei Ursachen haben:
    • Leiden Sie unter Körpergeruch?
    • Haben Sie unreine Haut? Sind Sie besonders übergewichtig (oder untergewichtig)?
    • Spielen Sie gelegentlich den Clown (machen Sie oft unpassende Witze)?
    Wahrscheinlich nicht, denn all die oben genannten Ursachen lassen sich mühelos beheben, indem Sie sich pflegen, vernünftig ernähren, Sport treiben und darauf achten, sich nicht danebenzubenehmen. Falls Sie die Fragen mit Nein beantwortet haben, liegt der Fall bei Ihnen schon schwieriger. Möglicherweise sind Sie unbeliebt, weil Sie irgendwann einmal etwas getan haben, das die Menschen in Ihrer Umgebung Ihnen nie verziehen haben. Was können Sie dagegen tun? Können Sie dafür sorgen, dass die anderen Ihren Fauxpas vergessen?

    Drei
    IMMER NOCH TAG X MINUS ZWEI, COUNTDOWN LÄUFT
    SAMSTAG, 26. AUGUST, 22:20 UHR
     
    Ich weiß nicht, warum ich Jason und Becca noch nichts davon erzählt habe. Von dem BUCH, meine ich. Bestimmt nicht, weil es mir peinlich wäre - okay, jedenfalls nicht sehr.
    Und es ist ja auch nicht so, als hätte ich es gestohlen.
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