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Wie entführt man einen Herzog?

Wie entführt man einen Herzog?

Titel: Wie entführt man einen Herzog?
Autoren: CHRISTINE MERRILL
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hättest, dass die Coltons unsere Nachbarn sind!“ Ihre Stimme klang anklagend.
    „Ich wollte nicht, dass du Tim siehst. Nach allem, was ich ihm angetan hatte, fürchtete ich, ihm nicht vertrauen zu können. Außerdem bin ich nicht so blind, dass mir entgangen wäre, wie gut ihr zusammenpasst. Ihr habt gemeinsame Interessen. Ihr versteht euch. Ich hingegen bin so ganz anders als du. Himmel, für dich wäre es besser, wenn du mit ihm zusammen sein könntest. Das Problem ist nur: Ich will dich für mich. Ich will dich so sehr, dass es mir gleichgültig ist, was besser für dich wäre.“ Sein Gesicht nahm plötzlich einen sanften Ausdruck an. „Es war so schön, mit dir allein zu sein. Unsere gemeinsamen Nächte schienen dir zu gefallen. Auch hatte ich nicht den Eindruck, dass du dich tagsüber mit mir langweilst.“
    Penelope spürte, wie ihr warm ums Herz wurde. Aber vielleicht war das alles ja nur ein Trick, den Adam, der erfahrene Politiker, anwandte, um sie nachgiebig zu stimmen? „Was ist mit Clarissa?“, fragte sie.
    „Ich habe sie aufgesucht, nachdem sie mir einen Brief geschickt hatte, in dem sie androhte, hierherzukommen. Sie in Bellston Manor begrüßen zu müssen hätte alles ruiniert. Ich wollte sie aufhalten. Das war dumm, nicht wahr? Es ist sowieso alles ruiniert. Die Freundschaft zwischen Tim und mir ist zerbrochen. Das vereinfacht zumindest eines: Ich brauche nicht mehr höflich zu Clarissa zu sein. Allerdings habe ich sie schon an jenem Vormittag sehr verärgert. Aus Rache will sie meine alten Briefe benutzen, um einen Skandal herbeizuführen.“ Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn, so als wolle er die Erinnerung an Clarissa fortwischen. „Diese Briefe sind sehr … detailliert. Sollten sie dir in die Hände fallen, Penny, dann verbrenne sie, ohne sie zu lesen. Nichts von dem, was ich geschrieben habe, entspricht heute noch der Wahrheit. Trotzdem könnten sie dir Kummer bereiten.“
    „Ich …“, begann Penelope.
    Er schien sie nicht zu hören. „Wenn sie dir die Briefe nicht schickt, dann zeigt sie sie vielleicht ihren Freundinnen in London. Unter diesen Umständen wäre es wohl einfacher für dich, der Stadt – und dem bösen Gerede – eine Zeit lang fernzubleiben. Ich halte es jedenfalls für meine Pflicht, dich auf das Schlimmste vorzubereiten. Obwohl Clarissa möglicherweise gar nichts mehr unternimmt, weil sie uns sowieso auseinandergebracht hat …“
    Die Vorstellung, im Mittelpunkt hässlicher Gerüchte zu stehen hätte Penelope noch vor Kurzem verunsichert und sie nervös und reizbar gemacht. Jetzt jedoch zuckte sie nur die Schultern. Was die Leute von ihr dachten, war ihr unwichtig geworden. Schlimm war nur, dass Adam sich von ihr abgewandt hatte.
    „Ich möchte nicht“, murmelte er, „dass du dich meinetwegen schämen musst.“
    „Du hast ziemlich schlimme Dinge getan“, gab sie zurück. „Aber das lässt sich jetzt nicht mehr ändern.“
    „Nein, leider nicht. Dabei würde ich alles tun, um die Zeit zurückdrehen zu können! Glaub mir, ich wollte immer, dass du bekommst, was du dir gewünscht hast: Ruhe und Sicherheit. Es belastet mich sehr, dass mein Verhalten dich unglücklich gemacht hat. Wenn ich geahnt hätte, dass die Vergangenheit mich und dich auf so schreckliche Art einholt, hätte ich dich nicht geheiratet.“
    „Ich glaube kaum, dass du damals in der Lage warst, deine Entscheidung vernünftig zu überdenken.“
    „An Einzelheiten kann ich mich tatsächlich nicht erinnern“, gestand er. „Allerdings weiß ich noch genau, dass ich dich für einen Engel hielt, den der Himmel zu meiner Rettung geschickt hatte. Ich wäre dir bis ans Ende der Welt gefolgt. Ja, ich würde das auch jetzt noch tun, wenn du es nur zuließest! Du hast mir so viel Glück geschenkt – mehr, als ich verdient habe.“
    „Ich habe dich glücklich gemacht?“
    „O ja!“ Er lächelte ihr zu. „Hast du das etwa nicht gemerkt? Du hast mich sehr glücklich gemacht. Du bist anders als alle Frauen, die ich kenne. Keine ist so klug, so ehrlich und standhaft wie du. Für mich warst du wie ein Fels in der Brandung. Auch die Nächte mit dir waren etwas Besonderes. Vorher wusste ich nicht, was es heißt, in Liebe eins zu werden.“
    „In Liebe?“, flüsterte sie ungläubig.
    Adam nickte. „Ich liebe dich, Penelope. Du wolltest das nicht, das weiß ich. Denn meine Liebe ist nicht ruhig und friedlich. Aber ich kann nichts dagegen tun.“
    Er liebte sie.
    Das war eine neue, eine völlig
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