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Wie entführt man einen Herzog?

Wie entführt man einen Herzog?

Titel: Wie entführt man einen Herzog?
Autoren: CHRISTINE MERRILL
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getröstet“, erklärte Timothy selbstgerecht. „Das ist mehr, als du für sie getan hast.“
    „Das kannst du natürlich besser beurteilen als ich“, spottete Adam.
    „Immerhin weiß ich, wie viel du für meine Gattin getan hast. Mehr jedenfalls, als für deine eigene. Obwohl es jetzt so aussieht, als wolltest du Ansprüche auf beide Frauen erheben. Das, alter Knabe, ist nun wirklich nicht fair.“
    „Tim, ich will deine Frau nicht!“
    „Den Anschein hat euer Treffen heute Vormittag aber ganz und gar nicht erweckt! Ich stand am Fenster und habe euch beobachtet.“
    Adam wollte etwas sagen, entschied sich aber anders.
    „Du kannst deine Schuld nicht leugnen, nicht wahr?“
    „Nun“, er schaute von einem zum anderen, „es stimmt, dass ich bei Clarissa war. Aber es ist nichts passiert, absolut nichts. Das schwöre ich. Bitte, Tim, du musst mir glauben!“
    Erneut stiegen Penelope die Tränen in die Augen. Tim war für Adam so wichtig, dass er ihn anflehte, ihm zu glauben. Sie selbst hingegen bedeutete ihm offensichtlich nicht viel, er hatte sie nur ein einziges Mal kurz angeschaut. Und sie konnte sich nicht einmal deswegen beklagen. Sie hatte das Recht auf seine Treue gegen die Möglichkeit eingetauscht, sich ihren Studien zu widmen.
    Dann hörte sie, wie Timothy schrie: „Hältst du mich für einen Idioten? Ich habe euch gesehen! Clarissa war praktisch nackt!“
    „Trotzdem war es nicht so, wie du denkst.“
    „Natürlich nicht! Es ist ja nie so, wie ich denke. Das hast du mir auch in der Nacht gesagt, als der Ballsaal abbrannte. Dabei hatte ich euch laut und deutlich gehört. Womit habe ich es verdient, ständig von dir belogen zu werden?“ Er lachte bitter auf. „Vielleicht könnte ich mich dazu durchringen, dir alles zu glauben, wenn deine hübsche Frau etwas … entgegenkommender wäre.“
    Penelope riss entsetzt die Augen auf. Und Adam machte mit drohend erhobener Hand einen Schritt auf Timothy zu.
    „Adam, beruhige dich!“ Penelope trat zwischen die beiden. „Timothy und ich haben nur miteinander geredet. Sonst war da nichts! Und überhaupt weiß niemand etwas von …“, ihr fehlten die Worte, „… von diesen Problemen“, schloss sie schließlich lahm.
    Timothy lachte noch immer. „Du willst mich schlagen? Wäre es da nicht sinnvoller, wir würden unsere Sekundanten benennen und uns bei Morgengrauen treffen?“ Und dann spuckte er vor Adam aus.
    Diese Beleidigung war zu viel für Adam. Er stieß Penelope zur Seite und streckte seinen Freund mit zwei Schlägen nieder.
    Als dieser sich aufrappelte, sprühten seine Augen vor Wut.
    Es war zu spät, die Wogen zu glätten. Penelope hatte Angst, sie war zutiefst verletzt, und sie war zorniger als je zuvor in ihrem Leben. „Du kannst tun und lassen, was du willst, Adam“, schrie sie. „Und Sie auch, Timothy. Aber niemand hier kann auf meine Hilfe rechnen! Ich werde …“
    „Du wirst auf dein Zimmer gehen“, fiel Adam ihr ins Wort.
    „Dies ist mein Zimmer“, gab sie bebend vor Wut zurück, „du selbst hast die Bibliothek zu meinem Arbeitszimmer erklärt. Aber ich werde dir natürlich gehorchen. Ich kenne diese Art der Behandlung ja. Du bist nicht besser als mein Bruder!“
    Er war blass geworden.
    „Du bist sogar schlimmer als Hector“, fuhr sie, völlig außer sich, fort. „Ich habe dir mein Vermögen angeboten, und du hast es genommen. Doch von den Freiheiten, die ich als Gegenleistung erhalten sollte, ist nicht viel geblieben! Du hast mir klargemacht, dass ich mich dir gegenüber wie eine liebende Gattin verhalten muss, damit wir nicht ins Gerede kommen. Dann hast du mich dazu gebracht, alles zu tun, um dir einen Erben zu schenken. Immer habe ich getan, was du von mir verlangt hast. Und du schämst dich nicht, bei der Gattin eines anderen zu liegen!“
    „Penny, ich …“
    „Doch nun ist es genug! Wie könnte ich Kinder von einem Lügner wie dir wollen? Ich will gar nichts mehr von dir! Gar nichts! Ich werde dich verlassen!“
    „Das erlaube ich nicht!“
    „Wie willst du mich denn daran hindern? Unsere Abmachung gilt nicht mehr. Vielleicht kannst du verhindern, dass ich heute gehe. Oder morgen. Vielleicht kannst du mich auch zurückholen, wenn ich erst einmal fort bin. Gut, zerr mich an den Haaren zurück, sperr mich in mein Zimmer ein! Der Duke of Bellston, dieser charmante, gut aussehende und ehebrecherische Gentleman, muss seine Gattin und ihr Geld mit Gewalt festhalten? Und wenn schon! Mir ist dein Ruf genauso egal wie
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