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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch
Autoren: D Webb
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Jones hätte auf
Daniel achtgeben müssen, aber sie hat’s vermasselt. Als ich dort ankam, war Daniel weg.
    Und dieser Allen Byrne – er hat an den Sicherheitsmaßnahmen gespart, um noch einen Dollar mehr zu verdienen, obwohl er schon mehr besaß, als er je ausgeben konnte. Trenton, Worth … sie alle sind verantwortlich für das Leid. Sie allen haben gebüßt und Erlösung gefunden.«
    »Manche mehr als andere«, erinnerte McBride ihn. »Worth ist tot.«
    »Dafür kann ich nichts.« Fincher schüttelte entschieden den Kopf. »Das war Ihr Fehler.«
    »Sie haben Recht«, stimmte McBride zu. Der Versuch, den Kerl vollzuquatschen, hatte nicht funktioniert. »Es war meine Schuld.«
    »Setzen Sie sich«, befahl Fincher. »Mit dem Rücken an den Grabstein.«
    McBride ließ nicht locker. »Ich habe alles getan, was Sie verlangt haben. Aber weiter komme ich Ihnen nicht entgegen. Wenn Sie mir nicht sagen, wo sich Grace befindet, dann müssen Sie mich auf der Stelle erschießen.«
    »Ich bin kein Mörder.« Fincher musterte ihn. »Sie müssen doch wissen, dass ich nie so etwas Krasses tun würde. Deidre würde mir das nie verzeihen. Ich darf sie nicht enttäuschen. Sie braucht einen Helden, und weil Sie ihre Erwartungen nicht erfüllt haben, blieb mir nichts anderes übrig, als die Aufgabe zu verschärfen. Jetzt werde ich Deidres Held sein.«
    McBride brach der Schweiß aus. Die Angst, die sich in ihm breitmachte, schnürte ihm die Kehle zu. Fincher hatte Recht. McBride glaubte tatsächlich nicht daran, dass es so offensichtlich oder leicht sein würde.

    Fincher sah auf die Uhr. »In zwanzig Minuten wird – es sei denn, Hilfe naht – das Schloss an der Tür zum Lagerraum, in dem Namenlos festgehalten wird, sich mit einem hübschen kleinen Plopp öffnen.«
    McBride konnte die Angst, die ihn erfasste, kaum beherrschen. »Wie lange wird es wohl dauern, bis er bei ihr ist?«
    Fincher zuckte die Achseln. »Vor ihrer Tür liegen ein Hammer und ein Brecheisen. Der Rucksack im Explorer war voll wundervoller Werkszeuge. Ach ja«, fügte er hinzu, als wäre es ihm eben erst eingefallen, »und der Schlüssel zur Tür.«
    Blanker Hass durchfuhr McBride, als er in die Hocke ging und sich auf die Erde setzte, in der Daniel Fincher ruhte. Er lehnte sich gegen den Grabstein, obwohl er diesen Hundesohn am liebsten windelweich geprügelt hätte. Aber das ging nicht. Erst musste er wissen, wo sich Grace aufhielt.
    »Ihr Blut wird vergossen werden, McBride«, warnte Fincher, »damit Sie von Ihren Sünden erlöst werden.« Er stellte die braune Tüte auf den Boden, neben McBrides Rechte. »Trinken Sie. Es tut nicht so weh, wenn man betäubt ist.«
    »Schön zu wissen, dass Sie sich um mein Wohl sorgen.« McBride griff in die Tüte und zog eine kleine Flasche Jack Daniels heraus. Das erste Gute bisher in dieser ganze Nacht. Er öffnete die Flasche und trank einen ordentlichen Schluck. »Rufen Sie endlich an«, sagte er zu dem Mistkerl mit eiskalter Stimme.
    »Mehr«, befahl Fincher.
    McBride trank noch ein paar Schlucke, die ihm in der Kehle und im Magen brannten. »Rufen Sie an, verdammt
noch mal«, wiederholte er. Er brauchte keine Uhr, um zu wissen, dass ihm die Zeit davonlief.
    Und da sagte Fincher: »In der Tüte befindet sich eine Teppichmesserklinge. Holen Sie sie raus.«
    Wenigstens wusste er jetzt, was Fincher im Sinn hatte. McBride steckte die Hand in die Tüte und zog die Klinge heraus.
    »Schneiden Sie sich erst die rechte, dann die linke Pulsader auf. Sowie Sie den zweiten Schnitt angesetzt haben, rufe ich die Polizei und gebe Grace’ Position durch. Das Bureau dürfte begeistert sein, nicht nur die andere Hälfte des Täterpaars gefasst, sondern auch noch Grace wohlauf gefunden zu haben.«
    »Sie behaupten immer, Sie seien kein Mörder«, erinnerte McBride ihn. »Das ist Mord.«
    Fincher schüttelte heftig den Kopf. »Es wird kein Mord sein. Sie werden sich selbst das Leben nehmen, McBride.«
    »Wenn Sie kein Mörder sind«, gab McBride zurück, »dann kann ich einfach aufstehen und von hier verschwinden, und Sie dürfen mich nicht erschießen.«
    Fincher lächelte. »Das ist schon richtig. Aber dann würde Agent Grace sterben. Und daran trügen Sie die Schuld, weil Sie mir nicht gehorcht haben.«
    »Wie kann ich sicher sein, dass Sie tun, was Sie hier sagen?«, widersprach McBride, der seine Wut gerade noch bezähmen konnte. »Aber ich mache mir nichts vor, ich verliere so oder so.«
    Fincher drückte ihm die Mündung der Waffe
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