Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
When the Music's Over

When the Music's Over

Titel: When the Music's Over
Autoren: Myra Çakan
Vom Netzwerk:
Nacht wach gelegen – so wie er. In was für einer Zeit lebte er eigentlich, in der man für eine Story buchstäblich bis ans Ende der Welt gehen musste? Vielleicht hatte Ali die richtige Entscheidung getroffen, als er das VID-Team in Freezone verließ. »Nein, natürlich nicht.« Er merkte, dass er laut gesprochen hatte, und grinste Faizul verlegen an.
    Sobald es hell wurde, waren sie aufgebrochen und zu dem Gletscher hochgefahren. Der Einstieg lag auf einer Bergkuppe und war völlig zugeeist. Ohne Skadis Führung hätten sie ihn niemals gefunden.
    »Das Raumschiff ist da drin? In dem Berg?« Ungläubig sah Sunshine zu Skadi. Doch die nickte nur.
    Takaheshi wollte seinen Leuten schon Befehl geben, den Eingang mit Eispickeln freizulegen, da holte Skadi einige Stückchen Kohle und Papier aus ihrem Rucksack und machte ein Feuer. Die anderen sahen ihr verwundert zu. Nur der alte Mann nicht – in dessen Gesicht zeichnete sich Verstehen ab.
    Garfield stand staunend neben Skadi. War dies wieder eins ihrer Hexendinger? Wenn ja, dann musste es schon ein richtig gutes sein. Wie sollten sie sonst zu dem Raumschiff gelangen? Dass in dem Gletscher tatsächlich ein Ufo war, daran zweifelte er keine Sekunde. Skadi hatte es gesagt, und was die ’skimo-Tussi sagte, stimmte. So einfach war das.
    Als das Feuer erloschen war und Skadi die Glut verteilt hatte, gab sie Takaheshis Leuten ein Zeichen und sie schlugen mit den Eispicken auf die Wand ein.
    Ein dunkler, senkrechter Schacht tat sich vor ihnen auf. Nacheinander seilten sie sich und ihre Ausrüstung in die Tiefe ab.
    Das Innere der Eishöhle sah aus wie der Bauch eines Urzeittieres. Und je weiter sie vordrangen, desto bizarrer wurde die Umgebung. Wellenförmig schraubten sich die Gänge durch den Gletscher. Die Helmlichter tanzten über braun, orange und weiß gestreifte Sedimentschichten, die sich mit blau glühenden Eiswänden abwechselten und sich korkenzieherartig in die Höhe schraubten. Wie Rippenbögen wölbte sich rund zwanzig Meter über ihnen die Decke des Gletschers.
    Jetzt mussten sie schon Stunden in den engen, vereisten Gängen herumgekrochen sein – jedenfalls kam es Sunshine so vor.
    »Wie lange denn noch?«, fragte sie, nachdem sie sich an einer weiteren Eiswand abgeseilt und durch einen weiteren engen Tunnel gezwängt hatten. »Wann sehen wir endlich dieses geheimnisvolle Raumschiff?«
    »Wir sind schon eine ganze Weile drin«, sagte Skadi.
    »Das … Was …?«, stammelte Sunshine.
    Und dann redeten sie wieder einmal alle durcheinander.
    »Wo soll das ein Raumschiff sein? Ich sehe hier nur eine Eishöhle!«
    »Wenn es ein Witz sein soll, gefällt er mir nicht.«
    »Sieht aus, als hätte uns die ’skimo-Tussi am Arsch.« Das war Käppi.
    »So darfst du nicht … wage es ja nicht!« Das war Garfield. Er wollte sich auf Käppi stürzen.
    Skadi hielt ihn zurück. Sie verstand die ganze Aufregung nicht.
    »Wenn das ein Raumschiff ist, dann gehört es definitiv nicht den Vierfingern«, überlegte Doc laut. »So etwas haben sie uns im Camp nicht gezeigt. So etwas vergisst man nicht.«
    Er tastete die vereisten Wände ab und meinte ganz tief drinnen eine Art Pulsieren zu fühlen.
    »Ist es organisch?«
    »Wenn du meinst, ob es lebt – ja«, nickte Skadi. »Es ist seit vielen hundert Jahren in einer Art Winterschlaf – es heißt, das Schiff war schon da, ehe Menschen nach Svalbard gekommen sind – und manchmal kann man es aufwecken.«
    »Das soll ein Raumschiff sein?« Sunshine tastete jetzt ebenfalls die Wände ab. »Wo ist dann die Steuerkonsole, wo der Maschinenraum und – nur ganz bescheiden gefragt – wo sind die verdammten Computer?« Sie schrie die letzten Worte heraus. »Das ist doch SciFi-Scheiße.«
    »Ihr wolltet ein Raumschiff, und jetzt ist es das falsche?«
    War ein Raumschiff nicht so gut wie jedes andere? Skadi war ratlos. Vielleicht war dies wieder so eine unbegreifliche europäische Sache. Nach all den Monaten, die sie da unten verbracht hatte, hatte sie geglaubt, diese seltsamen Leute könnten sie nicht mehr überraschen.
    »Wir brauchen ein Schiff der Vierfinger, damit ich den Virus einschleusen kann«, belehrte sie Wiesel und er klang ziemlich genervt.
    »Und warum macht ihr es nicht mit diesem?«
    »Das geht nicht!«, behauptete er kategorisch.
    »Hab ihr es denn ausprobiert?« Jetzt klang Skadi auch ungeduldig.
    »Was denn ausprobiert? Hier ist doch nichts!«
    »Doch, komm, ich zeige es dir.« Sie schob Wiesel zu einer Eisspalte. »Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher