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When the Music's Over

When the Music's Over

Titel: When the Music's Over
Autoren: Myra Çakan
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Schiff muss deinen Herzschlag spüren. Sonst spricht es nicht zu dir.«
    »Da soll ich rein? Du spinnst doch.«
    »Ich war drin.«
    »Einen Augenblick.« Das war Takaheshi. »Was genau tun wir hier gerade?«
    Skadi versuchte es ihm zu erklären. Doch wie konnte sie etwas beschreiben, was jenseits des menschlichen Verständnisses zu liegen schien? Diese Europäer waren so kopflastig, in ihrem Leben gab es keinen Platz für Magie. Garfield hatte ihr in Berlin von Star Trek erzählt – von Captain Kirk und Mister Spock. Warum dachte sie ausgerechnet jetzt daran? Na, weil die Europäer wie diese Vukanier sind, logisch und stur, gab sie sich selbst die Antwort. Nur dieser in sich gekehrte Mann, er schien anders zu sein. Wenn sie ihm sagte, was zu sagen war, ob er es dann für die anderen in die richtigen Worte bringen konnte?
    Sie sah Blue an. »Du gehst hinein und dann ist es in dir – in deinem Kopf, überall.«
    »Eine Symbiose«, nickte Blue. »Auf telepathischem Weg.« Er verstand das Konzept und es erschreckte ihn nicht.
    »Das Schiff geht in seinen Kopf?« Takaheshi versuchte das Gesagte rational zu erfassen. Wenn dieses Mädchen Recht hatte, dann standen sie gerade auf der Brücke eines uralten Raumschiffs, eines Schiffes, das eine Art schlafender Organismus war. »Das Gehirn als Interface. Das ist wirklich ein faszinierendes Konzept.«
    »Mal angenommen, ich sag … nur mal angenommen, ich gehe da wirklich rein …« Wiesel streckte vorsichtig seinen Arm in die Öffnung und schwenkte ihn auf und ab.
    Skadi nickte ermutigend. »Es tut dir nicht weh, es will lernen – glaube ich. Vielleicht ist es auch einsam. Es ist schon sehr alt.«
    »Du warst da wirklich drin? Kein Scheiß?«
    Skadi nickte.
    Wiesel schwankte. Wenn die ’skimo-Tussi die Wahrheit sagte, müsste die ganze Angelegenheit doch ein Spaziergang sein. Ins Interface mit einem Raumschiff, das klang schon ziemlich abgefahren. Aber …
    »Wie soll dann der Virus eingespeist werden?« Wiesel war ratlos.
    »Ich weiß, wie.« Sunshine klappte die Rückseite des Cyber 3 auf. »Wenn das hier auf Alien-Technologie beruht, dann … Hier ist es!« Sie zog ein dünnes gewundenes Kabel, das an zwei bewegliche Fühler erinnerte, aus dem Laptop. »Du musst dir die Enden in die Nase stecken.« Sie winkte Garfield. »Und du startest das Programm und lädst es in Wiesels Kopf.«
    »Also, das ist doch nun wirklich ziemlich krank«, schnaubte Wiesel, den so leicht nichts erschüttern konnte. »Ich soll mir das Virus-Programm durch die Nase ziehen?«
    »Wisst ihr eigentlich, was ihr da vorhabt?« Doc hob die Stimme, um sich Gehör zu verschaffen. »Ihr hantiert da mit Alien-Technologie, so als ginge es nur darum, einen Videorecorder zu programmieren.«
    »Was ja auch nicht so ganz einfach gewesen sein soll«, versuchte jemand einen Witz zu machen.
    »Sunshine kennt sich mit diesem Alien-Zeug aus«, sagte Wiesel prompt.
    »Ja, genau. Die kennt sich aus, wenn es darum geht, sich von Aliens das Hirn verknoten zu lassen«, sagte Käppi höhnisch und fing sich von Wiesel eine ein. »He, ich hab’s doch nicht so gemeint«, protestierte er.
    »Ihr habt hier eine Menge Wenns und Vielleichts«, fasste Sakdi zusammen. »Aber habt ihr eine Wahl?«
    »Ja, genau, haben wir die Wahl?«
    Sunshine sagte es mehr zu sich. Wenn sie die Wahl gehabt hatte, dann hatte sie vor langer Zeit gewählt. Konnte sie Wiesel zumuten, den gleichen Weg zu gehen? Sie waren so weit gekommen. Zusammen waren sie unbesiegbar. Auch wenn das furchtbar kitschig klang, dachte Sunshine, war es doch die Wahrheit.
    »Ist das eine Maschine zum Gedankenlesen?« Garfield beäugte misstrauisch die beiden Fühler. Fast schien er zu erwarten, dass sie ein Eigenleben entwickelten.
    »Es ist eine Lernmaschine der Aliens«, sagte Sunshine. »Und ich glaube, es könnte funktionieren.«
    »Du glaubst, es könnte?«
    »Ich weiß es.« Sie war auf einmal davon überzeugt. Die Monate auf dem Schiff hatten sie eines gelehrt: Die Technologie der Vierfinger, so seltsam sie auch daherkommen mochte, funktionierte für Menschen genauso wie für Außerirdische.
    »Na, dann gib her.« Wiesel sah sie fest an und schob sich die Fühler in die Nase, ehe ihn jemand daran hindern konnte. »Wehe, das klappt jetzt nicht«, dachte er. Dann plötzlich waren alle sensorischen Wahrnehmungen wie abgeschnitten. »Da hat wohl jemand auf Stand-by gedrückt«, war sein letzter Gedanke. Er merkte nicht mehr, wie er zu Boden fiel.
    Sunshine und Benson
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