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Werwolf-Hölle

Werwolf-Hölle

Titel: Werwolf-Hölle
Autoren: Jason Dark
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Lachen.
    »Sagen Sie nur nicht, Sie sind immer im Dienst.«
    »So ähnlich.«
    »Antialkoholiker?«
    Auch wenn er nicht lockerließ, ich schüttelte den Kopf. »Das hat damit nichts zu tun. Alles zu seiner Zeit, Mr. Taylor.«
    »Dann eben nicht.« Er trank, und ich hörte den Stoff aus der Flasche gluckern.
    Es war ja nicht so, daß ich gegen einen Schluck gewesen wäre, aber ich wollte einfach nicht mit Taylor trinken. Wir lagen nicht auf einer Wellenlänge. Das hatte ich gespürt. Ob es ihm aufgefallen war, wußte ich nicht. Es war mir letztendlich auch egal. Es ging um etwas anderes. Zum Vergnügen schlug ich mir nicht die Nacht um die Ohren, und Suko erging es ebenso.
    Es waren Wölfe gesehen worden. Und dies in den Wäldern östlich von London. Das wäre noch kein Grund für uns gewesen, einzugreifen, aber es mußten besondere Wölfe sein, denn ihr Heulen paßte nicht zu dem der normalen Tiere. Es hatte sich ganz anders angehört, wie ich von einer Bandaufnahme her wußte. Und so war ein gewisser Werwolf-Verdacht entstanden, der noch durch den Tod eines Jägers verdichtet wurde. Bevor der Mann starb, hatte er noch reden können und erzählt, was ihm begegnet war.
    Er hatte von einem pelzigen Monstrum gesprochen. Von einem Wesen zwischen Mensch und Tier, das man sich nicht ausdenken konnte. Und ein Mann, der auf dem Sterbebett lag, log nicht mehr. Der sagte nichts anderes als die Wahrheit. So hatte sich der Verdacht verhärtet. Zusätzlich war der Tote ein guter Bekannter des Winston Taylor gewesen, und der wiederum kannte Sir James.
    Der Schritt bis zu uns war nicht mehr weit, aber einen Werwolf hatten wir bisher noch nicht zu Gesicht bekommen. Zu diesem wir zählte ich auch Suko, der sich an einer anderen Stelle aufhielt, nicht auf einem Hochsitz, sondern im Rover, und ebenfalls beobachtete. Sollte er etwas sehen, würde er mir über ein Sprechfunkgerät Bescheid geben. Im umgekehrten Fall verhielt es sich ebenso. Bisher hatten wir beide Pech gehabt.
    Zu unserer Ausrüstung gehörten auch Nachtsichtgläser. Meines hielt ich in bestimmten Abständen gegen die Augen und suchte die vor mir liegende Umgebung ab.
    Hochsitze stehen immer günstig für Beobachter. Auch dieser hier stand im Schutz der Bäume, wobei die Sicht nach vorn hin frei war, denn dort breitete sich eine Lichtung aus. Sie wirkte auf mich künstlich geschlagen. Da hatte der Wald einfach ein Loch bekommen, als wäre ein kleiner Meteorit eingeschlagen, der einen Kahlschlag im Wald hinterlassen hatte.
    Von Taylor wußte ich, daß die Lichtung Tiere wie ein Magnet anzog. Jedenfalls kannte er sich als Jäger aus. Dort hatten sie schon manches Wild erwischt.
    Zu dieser Zeit war sie leer. Nicht einmal ein Hase hoppelte durch das winterliche Gras, von einem Reh oder Fuchs ganz zu schweigen. Der Tag war schon recht kalt gewesen, und die Nacht war es noch mehr. Vor unseren Lippen dampfte der Atem, und auch über die Lichtung hinweg wehte der Dunst wie eine dünne Fahne. Es war zum Glück kein dichter Nebel. So wurde unsere Sicht nur wenig beeinträchtigt.
    Winston Taylor hatte die Flasche wieder weggesteckt und sprach mich leise an. »Ich kann Ihnen nicht garantieren, Mr. Sinclair, daß wir den Wolf sehen, aber ich bin davon überzeugt, daß es ihn gibt. Und ich habe auch Ihren Chef überzeugen können.«
    »Ja, das weiß ich.«
    Er räusperte sich und zog die Nase hoch. »Hört sich nicht eben begeistert an, was Sie da sagten.«
    »Stimmt. Ich hätte mir auch einen besseren Platz für die Nacht vorstellen können, wenn ich ehrlich bin. Aber Job ist Job, und Schnaps ist Schnaps. So muß man das sehen.«
    »Gut. Es ist auch die erste Nacht und...«
    »Meinen Sie, es werden noch weitere folgen?«
    »Klar. Auf drei Nächte habe ich mich mindestens eingestellt.«
    Seine Sicherheit ärgerte mich etwas. Drei Nächte hier auf dem Hochsitz hocken, das war etwas, das mir überhaupt nicht paßte. Sollte es die Werwölfe tatsächlich geben, dann hoffte ich, sie in den folgenden Stunden sehen zu können.
    Ich schaute wieder durch das Glas. Keine Veränderung auf der Lichtung. Auch keine dort, wo die Bäume standen und den recht dichten Ring bildeten. Im Sommer, wenn sie ihr Laub trugen, war die Wand noch undurchdringlicher. Jetzt ließ es sich noch ertragen, aber Dunst und Dunkelheit erschwerten die Sicht schon, und Bewegungen in dieser Schattenwelt würde ich auch mit Hilfe des Glases kaum sehen. Erst wenn sich jemand auf der Lichtung zeigte, sah es anders aus.
    Die
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